Warum ist vegetarische Ernährung per se am wertvollsten? Es gibt acht Hauptgründe dafür:
ERSTER PUNKT: Vegetabilien enthalten vollwertigere Nährstoffe
Der verhängnisvollen Täuschung von der Notwendigkeit des Fleischessens stehen - nach Ausschaltung von Gewohnheit, Begierde und Vorurteil – folgende Tatsachen gegenüber: Fünf Haupt-Elemente gehören zur Nahrung: Eiweiß, Kohlehydrate, Fette, Vitamine und Mineralsalze. Alles existiert reichlich in den Pflanzen. Alle Nüsse und Hülsenfrüchte (besonders auch Sojabohnen) enthalten einen sehr starken Prozentsatz von hochwertigen Eiweißstoffen. (Hier abgesehen von den überreichen Eiweißquellen in Milchprodukten.) Weizen, Hafer, Reis bestehen fast nur aus Kohlehydraten. Fette können in Fülle aus Pflanzen-Ölen (und evtl. aus Butter) aufgenommen werden. Mineralsalze und Vitamine sind in allen Gemüsen und Früchten reich enthalten. Trotz stets nachgesprochener Behauptungen, Tierfleisch habe stärkere Proteingrade als Vegetabilien, ist die Wahrheit die, daß alle Eiweißstoffe ja nur in den Pflanzen organisiert werden. Nüsse, Erbsen, Bohnen sind viel reicher daran als alles Tierfleisch und bieten den enormen Vorteil, daß ihre Eiweißstoffe noch rein und vollständig sind und alle ursprüngliche Energie enthalten, wogegen sie im Körper des Tieres, das sie während seines Lebens aus den Pflanzen aufnahm, fortwährend in Auflösung übergehen. Die Grasnahrung der Rinder verwandelt sich in ihrem Körper zu hochwertigem Fett und Eiweiß. Dasselbe tut selbstverständlich die Pflanzennahrung im menschlichen Organismus. Der mächtige Berg-Gorilla lebt nur von Früchten, der schwerstarbeitende Kuli nur von Reis und Südfrüchten. Zu bedenken ist: Raubtiere werden nicht verzehrt. Die Gründe dafür sind völlig klar!
Proteine schätzt man auch wegen ihres Stickstoffgehaltes. Jedoch auch die Stickstoff enthaltenden Abbauprodukte der Gewebeveränderung wie Harnstoff, Harnsäure, Kreatin, werden als Proteine mitgewertet, obwohl sie nur stark schädigend wirken. Doch nicht genug des Übels! Die tierische Gewebeveränderung ist von der Entstehung verschiedener, im Fleisch bleibender Gifte begleitet. Der Fleischesser erhält Nährstoffe überhaupt nur, weil das Tier Pflanzennahrung aufnahm. Jedoch erhält er viel weniger davon, weil das Tier sie schon halb verbrauchte - und vermischt mit schädlichen Substanzen. So sieht es also mit dem "Wert" dieser Nahrung aus!
Im Folgenden einige Aussprüche bekannter Wissenschaftler:
Dr. Milner Fothergill sagte: Alles Blutvergießen durch Kriege ist wenig, verglichen mit den unzähligen Menschen, die durch den Irrglauben an den Wert der harnsäuregesättigten Fleischbrühe ins Grab sanken." Sir Henry Thompson (Mitglied der Royal Society): Es ist ein Irrtum, Fleisch für lebensnotwendig zu halten. Die Pflanzenkost enthält alles zur Erzeugung von Wachstum, Wärme und Energie. Fleischessen ist nicht nur eine gewaltige Verschwendung, sondern auch eine Quelle ernster Übel. Sir Benjamin Ward Richardson, M. D. (Mitglied der Royal Society): Es muß ehrlich zugegeben werden, daß das gleiche, gut ausgewählte Gewicht von Pflanzensubstanz die auffallendsten Vorzüge über Tiernahrung besitzt. Dr. F. 1. Fykes, B. S. 0. (Höchster Medizinalbeamter von St. Pancras): Weder Chemie noch Biologie können dem Vegetarismus gegnerisch gesinnt sein. Eine vernünftig kombinierte Pflanzenkost ist, chemisch gesehen, die vollkommen Richtige. Dr. Alexander Haig , F. R. C. P. (Der führende Arzt eines großen Londoner Hospitals): "Daß wir ausschließlich von Pflanzenerzeugnissen leben können, braucht für Physiologen keine Beweise. Der größte Menschheitsteil beweist es unaufhörlich. Meine Untersuchungen zeigen, daß Pflanzenkost in jeder Weise stark vorzuziehen ist und überlegene Geistes- und Körperkräfte schafft." Der Vorsteher des Jefferson-Medizinischen Kollegs von Philadelphia: "Die Getreidearten enthalten ausreichende Bestandteile, um das Leben in seinen höchsten Formen zu erhalten. Nationen leben und gedeihen von ihnen und Früchten allein. Fleisch ist völlig überflüssig."
Diese Aussprüche angesehener Forscher zeigen, daß mehr und gesündere Nährstoffe in einer gleichen Menge Pflanzensubstanz als in einem Tierleichenteil enthalten sind.
ZWEITER PUNKT: Der Krankheits-Aspekt
Viele Krankheiten stammen aus dieser häßlichen Gewohnheit. Wieder werden Wissenschaftler zitiert. Dr. Josias Oldfield, M R. 0. C., L. R- 0. C.: Fleisch ist eine unnatürliche Nahrung und schafft deshalb leicht funktionelle Störungen. Es ist in großem Maß mit schrecklichen, übertragbaren Krankheiten infiziert, wie Krebs, Tuberkulose und Wurmkrankheiten. Fleischessen ist im Grund eine der schwerstwiegenden Krankheitsursachen." Sir Edwin Saunders: Bei zunehmendem Vegetarismus werden wir viel weniger von Gicht, Leber- und Nierenleiden und von rohen Verbrechen hören." Sir Robert Christison, M. D.: Die Zeit naht, wo der Gedanke an Tierkost den kultivierten Menschen empören wird. Dr. A. Kingsford (Universität von Paris): "Fleisch und Sekrete der Tiere sind oft so giftig, daß ihre Verzehrer dadurch zu schweren Leiden neigen, wie Entzündung des Verdauungskanals oder Karbunkeln." Prof. Gamgee (im Staatsrat von England): "Tierfleisch erzeugt viele schmerzhafte Krankheiten, wie Skrofulose." (Das Wort stammt von skrofo = Sau, also eine Krankheit der Schweine.) Dr. M. F. Coomes: "Ein riesiger Prozentsatz des Fleischkonsums stammt von Tieren im Zustand übler Krankheiten". Dr. Kellog: "Fleischprodukte erzeugen Rheuma, Blutandrang, Schlaganfälle, Migräne." Ein angesehener Chirurg in Frankreich: "Tierfleisch ist unrein, weil stark mit giftigen Substanzen kotischer Art vermischt, den natürlichen Resultaten des Tierlebens. Die Gewebe der Tiere können ihre Tätigkeiten nur fortsetzen, weil sie beständig von dem nie endenden, inneren Blutstrom reingewaschen werden, der die Gifte so rasch wie sie entstehen, fortschwemmt. Die Ausscheidung dieser Giftstoffe endet mit dem Tod, obwohl aber ihre Entstehung noch für einige Zeit fortgesetzt wird." Baron Cuvier: "Bouillon ist eine wahrhafte Lösung von Giften."
All diese Aussprüche stammen nicht von direkten Vegetarieren, doch sie haben den Gegenstand streng wissenschaftlich studiert. Tierfleisch kann ja nichts Gesundes sein, weil die Verwesung im Augenblick des Todes beginnt. Wo bleibt hier unsere Kultur?
DRITTER PUNKT: Der Mensch ist von Natur kein Fleischesser
Wieder sollen Wissenschaftler zitiert werden. Professor Ray: Die natürliche Nahrung des Menschen besteht - nach seiner Struktur - aus Früchten, Wurzeln und Gemüsen.« Sir Richard Owen, F. R. C. S.: "Der Mensch war gewiß niemals zu einem fleischfressenden Tier bestimmt." Prof. William Lawrence ( Mitglied der Royal Society): "Die Menschenaffen ernähren sich von Früchten und Nüssen, auch Körnern. Die Analyse zwischen ihrem Körperbau und dem menschlichen beweist seine früchteessende Natur." Dr. Spencer Thompson, F. R. C. S.: "Zähne und Verdauungsorgane des Menschen ähneln keineswegs denen der fleischfressenden Tiere, dagegen genau denen der früchteverzehrenden Geschöpfe." Sogar in der Bibel heißt es, daß GOTT Adam und Eva im Garten Eden gebot, sie sollten über die Tiere herrschen, nicht aber, sie zu verschlingen: "Siehe, ich habe euch gegeben allerlei grünes Kraut, das sich besamt und allerlei fruchtbare Bäume zu eurer Speise." (Mose 1) Es ist sehnlichst zu hoffen, daß die Menschen durch das Aufhören mit ihren schrecklichen Eßgewohnheiten bald wieder zu den "Eden"-Zuständen emporsteigen und nicht nur von feiner, edler Kultur reden! Dieses Reden - verbunden mit den entsetzlichen Schlachthausgreueln - bildet einen schreienden Kontrast!
VIERTER PUNKT: Größere Körperstärke
In vielen athletischen Wettkämpfen erweisen Vegetarier sich als die stärksten, ausdauerndsten Sportler. Bei Radrennen nehmen sie oft die höchsten Plätze ein. Viele Teste ergeben, daß sie sieg- und erfolgreich waren. Auch hier rangieren die Tatsachen auf einer Seite. Dr. 1. D. Craig schreibt: "Fleischesser brüsten sich oft mit Körperkraft, doch sie haben mindestens nicht die Ausdauer von Vegetarieren". Der Grund: Tierfleisch ist schon auf dem abbauenden Weg der Auflösung, seine Energie ist daher rasch verbraucht. Ein starker Fleischesser kann viel Arbeit in einer kurzen Zeit verrichten, doch sehr bald wird er wieder hungrig und müde. (Siehe die sehr trägen Raubtiere.) Vegetabilien werden langsam verdaut, sie enthalten alle Urstoffe ohne Gifte. Ihre Auflösung geschieht viel langsamer, und man kann sehr lange ohne Schwäche arbeiten. Dies war auch in der Antike bekannt. Der stärkste, ausdauerndste Griechenstamm waren die von einfacher vegetarischer Kost lebenden Spartaner. Dies gilt auch für die Athleten der Olympischen Spiele. Wer in klassischen Zeiten die anderen Überragte, lebte von Feigen, Nüssen, Mais und Käse. Die Kost der römischen Gladiatoren bestand wohlweislich aus Gerstenkuchen und Öl. Die Sage vom Kraftspender Fleisch ist ein schlimmer Irrtum!
Charles Darwin berichtete: Die am stärksten arbeitenden Bergleute in den Minen von Chile leben nur von Pflanzenkost, mit viel Hülsenfrüchten." Sir Francis Head schreibt: "In den Kupferminen von Chile ist es bei den Arbeitern üblich, zwölfmal täglich Lasten von ein- bis zweihundert Pfund zu tragen. Sie leben vegetarisch - früh Feigen und Brot - mittags meist Bohnen, abends gerösteten Hirsebrei." Ein anderer Wissenschaftler, Mr. F. T. Wood, erzählt (in Discoveries of Ephesus«): Die türkischen Lastträger haben - bei bescheidener, vegetarischer Kost - oft dreihundert Pfund auf dem Rücken. Ihre Stärke ist ungewöhnlich groß." Hier kommt noch die Alkohol-Abstinenz dazu. C. W . Leadbeater erzählte von den unfaßbaren Lasten der Tamil-Kulis Süd-Indiens. Einmal beobachtete er mit einem Dampfer-Kapitän von Bord aus einen Kuli, der eine riesige Kiste ruhig zum Schuppen trug. Der Kapitän sagte: Für dieselbe Kiste mußte ich in den Londoner Docks vier englische Arbeiter nehmen." Ein anderer Kuli trug ein großes Piano allein eine erhebliche Strecke. Diese Menschen leben vegetarisch, meist von ungeschältem Reis und Tamarindefrucht. Der Forscher Alexander Haig schreibt: Als ich mich von der harnsäurehaltigen, vergiftenden Fleischkost befreit hatte, wurden meine Kräfte wieder wie vor 15 Jahren. ja, ich hätte damals die gleichen Anstrengungen nicht mit der jetzigen Erschöpfungslosigkeit machen können." Dieser hervorragende Arzt blieb auch deshalb Vegetarier, weil ein Wandel aus gereizter Nervosität zu ruhiger Gelassenheit in ihn eintrat. Auch im Tierreich sind Vegetarier am stärksten, wie die den Menschen dienenden Pferde, Maulesel, Ochsen, Elefanten, Kamele. Löwen und Tiger ermatten sehr rasch.
FÜNFTER PUNKT: Weniger animalische Leidenschaft
Fleischessen führt zu zügellosem Trinken und anderen, speziell sexuellen Lastern. Ein Wissenschaftler, Mr. H. P. Powler, der 40 Jahre lang die Trunksucht studiert hat und darüber viele Vorlesungen hielt, sagt darüber: "Durch die beständige Reizung des Nervensystems entstehen im Fleischesser andere unmäßige Gewohnheiten. Je mehr Fleisch, desto mehr z. B. Trunksuchtgefahr. Denn alle niederen Triebe werden dadurch gestärkt." Nach einer starken Fleischmahlzeit hat der Mensch ein unbehagliches Mangelgefühl und nervöse Spannungen. Denn die Körpergewebe können aus diesem armseligen Material nicht richtig erneuert werden. Um dieses vage Verlangen zu stillen, wird Zuflucht zu Reizmitteln genommen. Alkohol, Tabak, Kaffee sollen die erregten, erschöpften Nerven beruhigen. Trunksucht beginnt meist mit dem Versuch, jenen dumpfen Mangel dieser nährstoffarmen Nahrung durch alkoholische Stimulanzien zu mildern - mit all den Folgen von Krankheit, Verbrechen, Geistesstörungen, Armut. Selten wird man einen vegetarischen Trinker oder Raucher finden. Mr. Booth, Gründer der Heilsarmee, sagte darüber: "Vegetarische Kost ist erforderlich zur Beherrschung aller häßlichen und gefährlichen Triebe. Die Zunahme des Fleischkonsums ist eine der Haupt-Ursachen für die Zunahme des Alkoholismus, sowie für Energiemangel, Verdauungsstörungen und viel anderes Elend." Er stellte auch fest, daß Ekzeme, Hämorrhoiden und Wurmbefall sehr oft durch Fleischgenuß entstehen, und daß das starke Ansteigen von Tuberkulose und Krebs im letzten Jahrhundert dadurch entscheidend begünstigt wurde.
SECHSTER PUNKT: Billigkeit
Die Ernährung durch Getreide, Hülsenfrüchte, Gemüse, Obst und Nüsse stellt sich um fünfmal billiger als Fleischkost. Bei Hinzunahme von Butter und Käse kostet sie auch nur noch ein Drittel der üblichen gemischten Kost. Alle schwachbemittelten Menschen könnten ohne die riesigen Ausgaben für Tierfleisch, Alkohol und Tabak sehr behaglich und heiter leben. Denn sie sparen sich ja die letzteren wahrhaft vom Munde ab, das heißt, von den wirklichen, kostbaren Nahrungsmitteln.
SIEBENTER PUNKT: Der ästhetische Gesichtspunkt
Dieser springt eigentlich ganz unmittelbar ins Gesicht, denn alle Fleischesser - besonders wenn sie sonst schönheitsliebende, zartfühlende oder sogar poetische Naturen sind - müssen ja beim Wahrnehmen der blutigen Tierleichen und des Verwesungsgeruches in den Schlachterläden in einer Art von frappierender Schizophrenie gewaltsam alle feineren Gefühle vernichten. Sonst könnten sie nicht zur täglichen Teilnahme an solchen ekligen Greueln imstande sein.
ACHTER PUNKT: Last not least - volkswirtschaftliche Tatsachen
Die Bevölkerungszunahme schafft große Befürchtungen. Wie kann die Ernährung gesichert werden? Die echt-entscheidende und wirksamste Losung ist ganz einfach die vegetarische Ernährung! Es wurde (von nicht-vegetarischen Experten) berechnet, daß die zur Ernährung eines Gemischtköstlers erforderliche Landfläche 66 Ar beträgt. Eine gute vegetarische Ernährung (mit etwas Milchprodukten) kann leicht mit 15 bis 20 Ar erzielt werden. Eine Fläche kann also ganz bedeutend mehr Menschen ernähren, wenn sie sorgfältig angebaute Gemüse, Baum- und Feldfrüchte, Getreide und Nüsse unmittelbar zu sich nehmen, anstatt der Bodenerträge durch Weiden und Futtermittelanbau auf dem enorm verschwenderischen Umweg über viele Tierleiber.