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Originally Posted by _Rammstein_
Für mich basiert Intelligenz ebenfalls nicht auf dem Bildungsgrad eines Menschen. Man kann zwar mit seinem Wissen prahlen aber ohne vorher davon gehört zu haben, würde man genauso wenig wissen wie einer der solche Sachen nie gelernt hat.
Leider meinen in der heutigen Zeit viele Menschen, dass sie mit einem Studium oder einem Abi was besseres und Intelligenter als andere Menschen sind ... am Besten lassen sie diese Arroganz dann noch raushängen ...
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Ein Studium ist oft mehr als Auswendig lernen. Jemanden, der mit Bravour durch ein Mathematik Studium gekommen ist, halte ich deswegen durchaus als intelligenter als mich (und viele andere).
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Originally Posted by _Rammstein_
Ich war auch nie der Beste in der Schule, bewegte mich so im 3-4er Bereich, aber deswegen würde ich mich nicht als dumm bezeichnen. Ich sah einfach keinen Sinn darin, Sachen zu lernen die mich nicht interessieren.
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So geht es vielen. Wohl niemand mag jedes Schulfach, sondern im Gegenteil, für die meisten wird sich die Interesse auf ein Gebiet beschränken (... für irgendein Fach hast du dich sicherlich auch begeistert, oder?)
Und doch soll es Schüler geben, die trotzdem mit minimalen Lernaufwand - ich sage nicht ohne - wesentliche bessere Noten erzielen. Woran liegt das? Ist es nicht auch intelligent, 60 Minuten am Vortag einer Klausur, zum beispiel 15 Minuten nach dem Mittagessen, 15 Minuten nach der zweiten und dritten Runde (Lieblingsvideospiel) und 15 Minuten nach dem Abendessen darin zu investieren, wenn eine wesentlich bessere Durchschnittsnote eine bessere Jobaussicht für die Zukunft verspricht?
Was unterscheidet eine Person, die mit dieser Strategie, sagen wir, eine 2,0 im Abitur erzielt von jemanden mit einer 3 oder 4?
* Beide Schüler investieren ungefähr gleich viel Zeit, wobei ...
- a) beide diese Zeit auch gleich optimal nutzen. Trotzdem lernt ein Schüler in dieser Zeit mehr. Woran liegt das? Besseres Gedächtnis, bessere Kombinationsmöglichkeit, ergo Intelligenz?
- b) ein Schüler nutzt die Zeit weniger optimal. Dinge, die wir tun, sind am Anfang selten optimal, sondern durchlaufen einen Prozess der Optimierung. Wenn ein Schüler optimaler lernt, dann vermutlich dadurch, dass er seine Strategie über die Zeit durch Erfahrung optimiert hat. Der andere Schüler nicht oder nicht so gut - woran liegt das? Zeigt nicht auch das Intelligenz?
* Der schlechtere Schüler möchte selbst diese minimale Zeitspanne nicht in seine Zukunft investieren. Wieso?
- a) Ist es zu viel Zeit? Wohl kaum: Gehen wir von 11 Fächern aus, davon schreiben wir in sechs Fächern eine Klausur pro Halbjahr und in den anderen fünf jeweils zwei, insgesamt 16 Klausuren in sechs Monaten. Pro Klausur wird eine Stunde - im Schnitt - gelernt. Für eine Fremdsprache durch Vokabeln gerne etwas mehr, bei ungefähr 20 Schulwochen pro Halbjahr gibt es dafür noch 20 Stunden drauf: 36 Stunden in einem regulären Halbjahr reichen, so meine Behauptung, um auch ohne große Interesse auf eine anständige Endnote zu kommen. Das wären weniger als 15 Minuten pro Tag; daran kann es nicht liegen.
- b) Ein Schüler lebt in der Gegenwart und plant nicht für seine Zukunft, denn dann sind diese 15 Minuten natürlich Zeitverschwendung. Aber dann sind wir beim Thema "Planen", also einem wichtigen Punkt, in dem wir uns von anderen Tieren unterscheiden. Für die Zukunft zu planen ist ein fester Bestandteil unserer Intelligenz.
Okay, das waren die zwei Szenarien, die mir als erstes einfielen. Sehe ich etwas falsch? Wie begründest du, dass, wenn sich trotz einem minimalen Lernaufwand pro Tag eine überdurchschnittliche Note erreichen lässt, ein schlechterer Schüler trotzdem mit einer nur sehr geringen Wahrscheinlichkeit wirklich dümmer als ein guter Schüler ist? Schule ist wichtig; wie kannst du trotz durchschnittlicher Intelligenz unterdurchschnittliche Resultate erreichen, obwohl du sicher nicht allzu verschieden bist als andere Menschen, die ähnlich eingeschränkte Interesse an Schulfächern haben?