Wie das dänische Newsportal gaming.dk berichtet, wurde ein Internetbetrüger nach mehrmaligen Scams über die Spieleplattform Steam überführt und unter anderem zu einer einmonatigen Gefängnisstrafe und 40 Stunden gemeinnützigem Dienst verurteilt. Ziel des Scammers waren dabei offenbar vor allem Waffenskins aus dem Spiel Counter-Strike: Global Offensive. Scheinbar rechnete der Betrüger nicht damit, dass seine vermeintlichen Opfer ihn anzeigen würden, doch genau das taten zwei Betroffene und legtem ihm so letztendlich das Handwerk. Die Summe der erbeuteten Ware soll sich auf grob 5000 dänische Kronen, also ungefähr 675€ belaufen.
Einer der Beteiligten war Nicolai “Nille” P., der den Vorfall in einem Interview zusammenfasst:
Einer der Beteiligten war Nicolai “Nille” P., der den Vorfall in einem Interview zusammenfasst:
Erzähl uns, was aus deiner Perspektive geschehen ist – Du wurdest gescammed und dann?Ob der Beschuldigte bereits vorher auffällig geworden war, ist nicht bekannt, aufgrund der Sachlage aber nicht unwahrscheinlich. Neben den bereits genannten Strafen, muss er den Wert der gestohlenen Skins komplett zurückerstatten.
"Es fing alles mit einem Post auf CS:GO Dänemark an, in dem ich mein Messer verkaufen wollte, da ich nicht mehr so viel Lust auf das Spiel hatte. Daraufhin wurde ich von einer Person kontaktiert, die Interesse an meinem Skin gezeigt hat und wir haben uns schlussendlich auf einen Preis von 1510 dänische Kronen geeinigt. Er erzählte mir, dass sein Handy gerade in Reparatur war und er mir das Geld deswegen per Banküberweisung bis Montag zukommen lassen würde. Als am Montag immer noch kein Geld eingetroffen war, habe ich ihn noch mal kontaktiert und er hat mir versichert, dass es bald eintreffen würde. Einen Tag darauf hat er mich dann einfach gelöscht und blockiert.
Nachdem ich ihn nicht mehr erreichen konnte, habe ich mich entschlossen, eine Anzeige über die Website meiner örtlichen Polizeidienstelle zu machen, was sich auch relativ schnell ausgezahlt hat, da sich herausstellte, dass bereits eine Anzeige gegen ihn vorlag. Nach ein paar Monaten wurde ich dann zum Gericht in Odense bestellt. Während des Prozesses habe ich unsere Unterhaltungen auf Steam als Beweis vorgelegt und der Fall war schon so gut wie gewonnen. Er hat nicht versucht sich zu rechtfertigen."
Wie lief der Prozess genau ab? Es muss für die Anwälte und Richter ziemlich neu gewesen sein, dass Chatnachrichten von einer Spieleplattform wie Steam als Beweis gewerteten werden sollten.
"Der Rechtsanwalt und Richter war zunächst etwas verwirrt und sie wussten nicht ganz genau, um was es ging. Ich war überrascht aber auch glücklich, dass der Fall trotzdem zu unseren Gunsten entschieden wurde."