Kleingewerbe Anmelden.

~~BugusingDE~~ · 03/11/2019, 22:32

Abend OT von Epvp,

Ich wollte mal Nachfragen, ob von euch jemand Erfahrung mit der Anmeldung eines Kleingewerbes hat und was ich alles Beachten müsste. Da mein Minecraft-Projekt momentan gut läuft würde sich halt ein Kleingewerbe Lohnen, um damit Geld einzunehmen, jedoch habe ich keine Ahnung davon. Wie so etwas dann ablaufen würde wegen Rechnungen / Steuererklärung etc.

MfG Bug

Goku. · 03/11/2019, 22:41

Du gehst zum Rathaus und sagst, möchtest gerne ein Gewerbe anmelden, entweder du kriegst ein Formular oder wirst zu einem Zimmer weitergeleitet. Dann macht derjenige alles fertig über PC. Dann muss du einen bestimmten Betrag zahlen, schon hast du dein Gewerbe angemeldet.

Nun bist du halt verpflichtend deine Umsätze aus dem Gewerbe offen zu legen (Steuererklärung) - das sind z. B. Belege, Rechnungen (Einnahmen). Dann noch deine Ausgaben, die für dein Gewerbe nötig sind z. B. Hostingkosten, etc..
Alles in einer EÜR.

Da ich mich mit dem Thema nicht gern und lange aufhalten möchte, macht das mein Steuerberater für 150€, dem schicke ich alle Belege zu und er macht alles fertig.
Also wenn du unsicher bist, würde ich mich von einem Steuerberater beraten lassen.

Jay C · 03/12/2019, 17:16

Hey. Erstmal Gratulation zum vorhaben! Gute Idee.

Wie H U S T L E schin geschrieben hat, so wird es etwa ablaufen. Ich habe bereits auch mehrere Gewerbe am laufen. Bei mir konnte ich es allerdings Online ausfüllen, asudrucken und hinschicken. Danach kommt ein Schreiben von der BG-Verkehr und Finanzamt.
Das musst du alles ausfüllen und schon bist du Gewerblich angemeldet.

Bei fragen kannst du dich gerne melden. lg

i0N · 03/12/2019, 17:20

Steuerberater ist bei einem Einzelunternehmer mit Kleinunternehmerregelung (umgs. "Kleingewerbe") meiner Meinung nach nicht von Nöten, solang du Zeit hast, dich 1-2 Tage in das Thema Steuern und EÜR einzulesen. Empfehlenswert wäre dann auch etwas wie Lexoffice, womit der Prozess der Steuern zu 80% automatisiert wird. Musst nur Belege hochladen, Lexoffice verbucht für dich und erstellt am Ende des Geschäftsjahres eine EÜR für das Finanzamt.

Ansonsten was das Gewerbe selbst betrifft wurde bereits alles gesagt. "Kleingewerbe" gibt es rechtlich nicht, du meldest einfach Gewerbe an. Wie groß das Gewerbe ist, ist dem Gewerbeamt furz. Beim Fragebogen zur steuerlichen Erfassung den du daraufhin bekommst und ausfüllen musst, kreuzt du jedoch an, dass du die Kleinunternehmerregelung in Anspruch nimmst, wodurch du von der Umsatzsteuer (und dadurch auch von Umsatzsteuervoranmeldungen) befreit wirst.

Tagesausflug · 03/12/2019, 21:15

Hatte im Jahr 2018 selbst noch ein Kleinunternehmen. Am wichtigsten ist finde ich dass du dich von Anfang an um alles kümmerst, sonst kannst du dich richtig in die Scheiße reiten. Du kannst deine Steuererklärung selbst machen, Niemand braucht als Kleinunternehmer einen Steuerberater....Such dir einfach Jemanden in deinem Umfeld der vielleicht auch Selbständig ist und mach mit dem deine Steuererklärung.

Ganz wichtig ist, dass du dich freiwillig krankenversicherst. Du kannst dich zwischen gesetzlicher und freiwilliger Krankenversicherung entscheiden - und du nimmst die gesetzliche Krankenversicherung, weil die Private ein viel zu großes Risiko für dich als Anfänger in Sachen Selbständigkeit ist. Ich kenne Leute, die haben durch die private KV 30k Schulden und mehr.... Ansonsten solltest du dir vllt noch ein Geschäftskonto machen. Thats it.

~~BugusingDE~~ · 03/12/2019, 22:24

Danke für die ganzen Tipps,

Ja das mit der Steuererklärung könnte ich eventuell mit meinem Onkel machen der ist beim Finanzamt und macht das ganze auch für das Geschäft meines Opas, also sollte das kein Problem sein.

Danke euch.

~~SanktPauli7~~ · 03/15/2019, 13:30

Quote:

Originally Posted by BugusingDE

Danke für die ganzen Tipps,

Ja das mit der Steuererklärung könnte ich eventuell mit meinem Onkel machen der ist beim Finanzamt und macht das ganze auch für das Geschäft meines Opas, also sollte das kein Problem sein.

Danke euch.

Warum fragst du ihn nicht direkt alles?

Krotus · 03/15/2019, 14:45

Quote:

Originally Posted by Jiames

Hatte im Jahr 2018 selbst noch ein Kleinunternehmen. Am wichtigsten ist finde ich dass du dich von Anfang an um alles kümmerst, sonst kannst du dich richtig in die Scheiße reiten. Du kannst deine Steuererklärung selbst machen, Niemand braucht als Kleinunternehmer einen Steuerberater....Such dir einfach Jemanden in deinem Umfeld der vielleicht auch Selbständig ist und mach mit dem deine Steuererklärung.

Ganz wichtig ist, dass du dich freiwillig krankenversicherst. Du kannst dich zwischen gesetzlicher und freiwilliger Krankenversicherung entscheiden - und du nimmst die gesetzliche Krankenversicherung, weil die Private ein viel zu großes Risiko für dich als Anfänger in Sachen Selbständigkeit ist. Ich kenne Leute, die haben durch die private KV 30k Schulden und mehr.... Ansonsten solltest du dir vllt noch ein Geschäftskonto machen. Thats it.

Es kommt drauf an, wieviel er damit verdient. Mal als Beispiel:

Eine vernünftige PKV kostet für Jemanden Anfang 20, der gesund ist ca. 300€ im Monat.
Bei der Gesetzlichen bist Du bei 15.5% + Zusatzbeitrag. Sagen wir im Schnitt 16%. Jetzt verdienst Du 2000€ im Monat und schon hast Du 320€ Beitrag für die beschissenen Gesetzlichen Leistungen.

Wenn man natürlich nur 500€ im Monat damit verdient, macht die gesetzliche Krankenversicherung deutlich mehr sinn, da man dort dann auch viel weniger Beitrag zahlt.

Tagesausflug · 03/15/2019, 14:50

Quote:

Originally Posted by Krotus

Es kommt drauf an, wieviel er damit verdient. Mal als Beispiel:

Eine vernünftige PKV kostet für Jemanden Anfang 20, der gesund ist ca. 300€ im Monat.
Bei der Gesetzlichen bist Du bei 15.5% + Zusatzbeitrag. Sagen wir im Schnitt 16%. Jetzt verdienst Du 2000€ im Monat und schon hast Du 320€ Beitrag für die beschissenen Gesetzlichen Leistungen.

Wenn man natürlich nur 500€ im Monat damit verdient, macht die gesetzliche Krankenversicherung deutlich mehr sinn, da man dort dann auch viel weniger Beitrag zahlt.

Und genau mit dieser Denkweise reiten sich viele in die Privatinsolvenz. Ich habe viele erlebt, die genau so gedacht haben und Anfangs kamen mit "Na das ist doch viel billiger für mich...".

Das was viele vergessen ist erstens, dass die Private Krankenversicherung mit dem Alter immer teurer wird und zweitens, dass man da auch eine gewisse Selbstbeteiligung hat. Für Junge Leute sieht das sehr attraktiv aus am Anfang, aber viel Spaß dann zum Arzt gehen und jedes Medikament selber zahlen bis zur Selbstbeteiligung und jede kleine Behandlung beim Facharzt wird dir in Rechnung gestellt. Achja: Nicht zu vergessen ist auch, dass man aus einer Privaten Krankenversicherung so schnell nicht wieder raus kommt - für einen Unternehmer, der gerade anfängt sich selbständig zu machen ist das der Galgen. Wenn du im Monat 15k verdienst und ein sicheres Unternehmen hast, dann kann man ne Private Krankenversicherung anstreben, aber davor ist das einfach nur dumm.

PS: Der Thread-Ersteller hat nach einem Kleingewerbe gefragt, dann hier mit einer PKV zu kommen ist ja wohl mal weit verfehlt. Kleinunternehmensregelung geht bis 17,5k, wer da ne PKV nimmt ist lebensmüde.

Krotus · 03/15/2019, 15:03

Quote:

Originally Posted by Jiames

Und genau mit dieser Denkweise reiten sich viele in die Privatinsolvenz. Ich habe viele erlebt, die genau so gedacht haben und Anfangs kamen mit "Na das ist doch viel billiger für mich...".

Das was viele vergessen ist erstens, dass die Private Krankenversicherung mit dem Alter immer teurer wird und zweitens, dass man da auch eine gewisse Selbstbeteiligung hat. Für Junge Leute sieht das sehr attraktiv aus am Anfang, aber viel Spaß dann zum Arzt gehen und jedes Medikament selber zahlen bis zur Selbstbeteiligung und jede kleine Behandlung beim Facharzt wird dir in Rechnung gestellt. Achja: Nicht zu vergessen ist auch, dass man aus einer Privaten Krankenversicherung so schnell nicht wieder raus kommt - für einen Unternehmer, der gerade anfängt sich selbständig zu machen ist das der Galgen. Wenn du im Monat 15k verdienst und ein sicheres Unternehmen hast, dann kann man ne Private Krankenversicherung anstreben, aber davor ist das einfach nur dumm.

Ja es stimmt das die private Krankenversicherung im Alter teuer wird. Deswegen muss man auch selber fürs Alter vorsorgen, da man ja als Unternehmer in der Regel auch keine Rente vom Staat bekommt.
Wenn man über Sowas nicht Nachdenkt und das Geld ohne Ende ausgibt, wenn man jung ist, dann wird das natürlich nichts. Da muss schon etwas Hirn hinter sein

Ich bin seit meiner Geburt Privat versichert und kann Dir deswegen aus langer Erfahrung sagen, das in einem Vernünftigen Tarif die Selbstbeteiligung sehr gering ist. Ich zum Beispiel zahle 10% von jeder Rechnung selber, bis maximal 400€ im Jahr. Heißt ich brauche für 600€ ne neue Brille - die PKV zahlt 540€, ich 60€. Das ist doch recht überschaubar. Zum Facharzt kann ich auch direkt gehen. Muss man eben den richtigen Tarif abschließen.

Das mit dem Rauskommen ist so eine Sache. Wenn man irgendwann nicht mehr Selbstständig ist und als normaler Angestellter arbeitet ist man automatisch wieder in der gesetzlichen Versicherung. Gar kein Problem. Heißt meine Firma geht pleite, ich suche mir wieder nen normalen Job und zack bin ich wieder in der Gesetzlichen Versicherung.

Ich bin da ganz ehrlich, wer wegen einer PKV Schulden hat, ist einfach zu blöd. Wenn es man klug angeht und vorher die Sachen durchrechnet und plant, dann wird man nie in die Situation kommen.

Tagesausflug · 03/15/2019, 15:06

Quote:

Originally Posted by Krotus

Ja es stimmt das die private Krankenversicherung im Alter teuer wird. Deswegen muss man auch selber fürs Alter vorsorgen, da man ja als Unternehmer in der Regel auch keine Rente vom Staat bekommt.
Wenn man über Sowas nicht Nachdenkt und das Geld ohne Ende ausgibt, wenn man jung ist, dann wird das natürlich nichts. Da muss schon etwas Hirn hinter sein

Ich bin seit meiner Geburt Privat versichert und kann Dir deswegen aus langer Erfahrung sagen, das in einem Vernünftigen Tarif die Selbstbeteiligung sehr gering ist. Ich zum Beispiel zahle 10% von jeder Rechnung selber, bis maximal 400€ im Jahr. Heißt ich brauche für 600€ ne neue Brille - die PKV zahlt 540€, ich 60€. Das ist doch recht überschaubar. Zum Facharzt kann ich auch direkt gehen. Muss man eben den richtigen Tarif abschließen.

Das mit dem Rauskommen ist so eine Sache. Wenn man irgendwann nicht mehr Selbstständig ist und als normaler Angestellter arbeitet ist man automatisch wieder in der gesetzlichen Versicherung. Gar kein Problem. Heißt meine Firma geht pleite, ich suche mir wieder nen normalen Job und zack bin ich wieder in der Gesetzlichen Versicherung.

Ich bin da ganz ehrlich, wer wegen einer PKV Schulden hat, ist einfach zu blöd. Wenn es man klug angeht und vorher die Sachen durchrechnet und plant, dann wird man nie in die Situation kommen.

Du weißt aber schon dass es keine Überweisungspflicht mehr gibt?

Ich kann als gesetzlich versicherter auch einfach zu einem Facharzt gehen. Der Threadersteller hat nach einem Kleingewerbe gefragt und dass da aufgrund der mangelnden Erfahrung keine PKV infrage kommt, hättest du dir eigentlich denken können. Eine Private Krankenversicherung macht nur bei sehr sicheren Umsätzen einen Sinn, und selbst da würde ich es mir doppelt überlegen.

Hawkk · 03/23/2019, 23:26

inwiefern läuft dein minecraft server "gut" kannst du zahlen kurz sprechen lassen?
weil sobald du dein gewerbe anmeldest bist du auf der karte des finanzamt und musst halt auch transparent sein z.B Rechnungen 10 Jahre aufbewahren usw

i0N · 03/24/2019, 10:34

Quote:

Originally Posted by Hawkk

inwiefern läuft dein minecraft server "gut" kannst du zahlen kurz sprechen lassen?
weil sobald du dein gewerbe anmeldest bist du auf der karte des finanzamt und musst halt auch transparent sein z.B Rechnungen 10 Jahre aufbewahren usw

Aufbewahrungspflicht würde für ihn btw nicht gelten, wenn er Einzelunternehmer mit Kleinunternehmerregelung ist, da er dann nicht buchführungspflichtig ist. Die einzige "Transparenz" gegenüber dem Finanzamt ist die jährliche Einkommenssteuererklärung und EÜR...

Hawkk · 03/24/2019, 12:29

Quote:

Originally Posted by i0N

Aufbewahrungspflicht würde für ihn btw nicht gelten, wenn er Einzelunternehmer mit Kleinunternehmerregelung ist, da er dann nicht buchführungspflichtig ist. Die einzige "Transparenz" gegenüber dem Finanzamt ist die jährliche Einkommenssteuererklärung und EÜR...

Einzelunternehmer hat keine Aufbewahrungspflicht hahahahah
oke

i0N · 03/24/2019, 13:16

Quote:

Originally Posted by Hawkk

Einzelunternehmer hat keine Aufbewahrungspflicht hahahahah
oke

Die Aufbewahrungspflicht wird in der Abgabenordnung (AO 147) geregelt, welche ausschließlich für buchführungspflichtige Kaufpersonen, Kapitalgesellschaften etc. gilt. Ein Einzelunternehmer mit Kleinunternehmerregelung ist, da er die Umsatz-/Gewinngrenzen nicht überschreitet, nicht buchführungspflichtig und ist entsprechend auch nicht an die Aufbewahrungspflicht gebunden.
Siehe dazu auch

"Folglich ist derjenige, der nach Steuer- oder Handelsrecht zum Führen von Büchern und Aufzeichnungen verpflichtet ist, auch verpflichtet, diese aufzubewahren."