„The Elder Scrolls Online“ ist die im April dieses Jahres kommende Online-Adaption der bekannten „Elder Scrolls“-Serie. Das Spiel tritt in die Fußstapfen namhafter Titel wie zuletzt das 2011 erschienene „Skyrim“. Erstmals wagt man sich, Multiplayer-Elemente in einem „Elder Scrolls“-Spiel zu verwenden, die bislang primär durch ihre offene Welt und die Freiheit, die den Spielern überlassen wird, auffielen. Einige der alteingesessenen Fans der Serie zeigen sich skeptisch, während andere bereits jetzt die Veröffentlichung herbeisehnen. Wie viel Potential tatsächlich hinter der Online-Version der „Elder Scrolls“-Reihe steckt, das werden wir euch im folgenden Preview verraten.
Wie wir es aus bekannten Genrevertretern bereits kennen, beginnen wir unser Abenteuer mit der Erstellung eines neuen Charakters. Zunächst können wir die Rasse unseres Helden bestimmen, die zugleich festlegt, welcher der drei im Spiel verfügbaren Fraktionen wir angehören. So sind Nord, Dunkelelfen und Argonier Teil des Ebenherz-Pakts, während Hochelfen, Khajit und Waldelfen dem Aldmeri-Bund angehören. Um einen Bretonen, Ork oder Rothwardonen zu spielen, müssen wir uns gleichzeitig für das Dolchsturz-Bündnis entscheiden. Die Klassen hingegen sind für alle Fraktionen dieselben, so haben wir die Wahl zwischen dem „Nightblade“, dem „Dragonknight“, dem „Sorcerer“ sowie dem „Templar“.
Anschließend geht es an die äußere Erscheinung, wo es uns möglich ist, den Charakter frei nach unseren Wünschen zu gestalten. Die Optionen sind hierbei sehr vielfältig und bieten allesamt eine breite Palette an Individualisierungsmöglichkeiten. So können wir von der Größe über den Körpertyp bis hin zu einzelnen Gliedmaßen nahezu alles so gestalten, wie es uns gefällt.
Ähnlich facettenreich zeigt sich auch der Editor für das Gesicht, welcher uns Alter, Kopfform und sogar die Stimme unseres Charakters spezifizieren lässt.
Im Folgenden starten wir in einem Tutorial-Areal, welches uns Schritt für Schritt die Steuerung des Spiels näher bringt, während uns die ersten Fetzen der Handlung vermittelt werden. Die Tastaturbelegung erinnert hierbei ganz klassisch an die vieler anderer MMOs. Per Shortcut-Key rufen wir so beispielsweise unser Inventar mit der Taste „I“ auf, wohingegen das Quest-Logbuch (Journal) über die Taste „J“ aufrufbar ist. Einfache Angriffe führen wir mit der Maus aus; ein Linksklick erlaubt es uns, zum Schlag auszuholen, während ein Rechtsklick blockt. Fähigkeiten können in bis zu fünf Quickslots platziert werden.
Spielen können wir wahlweise in First- oder aber in Third-Person-Sichtweise, zwischen beiden Perspektiven kann während des Spiels dynamisch mithilfe einfachem Scrollens des Mausrads gewechselt werden.
Beim Führen der ersten Dialoge mit den zahlreichen NPCs in der Welt stoßen wir auf ein Dialogfenster, welches dem aus „Skyrim“ bekannten stark ähnelt – es bieten sich uns meist mehrere Antwortmöglichkeiten, von denen uns einige optionale Informationen beschaffen, während gewisse Schlüsselfragen Quests auslösen. Eine Anmerkung wert ist hierbei die erstklassige Vertonung aller Gespräche, die wir im Rahmen des Testzeitraums führen durften. Diese tolle Leistung wird lediglich durch die leider komplett fehlende Mimik der computergesteuerten Charaktere etwas geschmälert. So bettelt einer jener gerne einmal um sein Leben und rührt dabei keinen Gesichtsmuskel.
Zum Ende des Tutorials werden wir mittels eines sogenannten „Skyshards“ noch in das Fähigkeitensystem eingewiesen. Jene Fragmente finden wir zufällig in der Welt und sobald wir drei davon gefunden haben, bescheren sie uns einen zusätzlichen Punkt, welcher auf einen der Talentbäume verteilt werden kann.
Von diesen Talentbäumen haben wir jeweils mindestens einen in den Kategorien Klasse, Waffe, Rüstung, Welt, Gilde, Rasse und Crafting. Unsere Klasse bestimmt hierbei den größten Anteil der uns zur Verfügung stehenden Fähigkeiten. So sind es insgesamt drei Talentbäume, die abhängig von der Wahl unserer Klasse zu Beginn des Spiels gestellt sind. Ein weiterer variiert je nach der Rasse unseres Charakters.
Neben den Talentbäumen gibt es nun noch Attribute, welche es uns erlauben, unserem Charakter mehr Leben, Magicka oder Stamina zu verschaffen. Diese drei Werte stellen im Spiel übrigens unsere Ressourcenpools dar, auf welche wir während des Kampfes zurückgreifen. Punkte für das Steigern von Fähigkeiten und Attributen erhalten wir mit jedem Stufenaufstieg.
Mit den ersten richtigen Quests zeigt „The Elder Scrolls Online“ gleich, was man von einem „Elder Scrolls“-Spiel erwartet. Freiheit, und das nicht zu knapp. Statt uns strikt vorzugeben, was wir wann genau zu tun haben und wohin es geht, steht es uns frei, die Hauptstory weiterzuspielen oder die zahlreichen Nebenquests anzunehmen und zu verfolgen.
Anzumerken ist ebenfalls, dass wir sogar innerhalb von Quests oftmals die Wahl zwischen verschiedenen Aktionen haben. Beispielsweise ist es uns komplett überlassen, ob wir für unsere Rekrutierungsquest einen, zwei oder alle drei vom Questgeber gewünschten NPCs für unsere Sache gewinnen. Auch die Aufgaben selbst stellen sich als angenehm abwechslungsreich heraus, denn unter anderem dürfen wir auf Schatzsuche gehen und einen Blick in die Vergangenheit der Ork-Geschichte wagen.
Doch wer mal keine Lust auf Quests hat, kann sich in Tamriel auch mit dem Erkunden der Landschaft beschäftigen. Hierbei können wir erstmals einen genaueren Blick auf die Grafik des Spiels werfen, die sich zwar in Zeiten, in denen „Next Gen“ in aller Munde ist, nicht mit vielen der topaktuellen Singleplayer-Titeln messen kann, doch für ein MMORPG durchaus respektable Leistungen erbringt.
Die Karten selbst haben eine beachtliche Größe und so kann das Laufen vom einen Punkt zum anderen durchaus ein wenig Zeit beanspruchen. Abkürzen können wir diese Laufwege, indem wir die sogenannten „Wayshrines“ entdecken, welche uns gegen Zahlung einer kleinen Gebühr die Schnellreise quer durch das Land ermöglichen.
Allerdings kann das Reisen zu Fuß durchaus von Vorteil sein. Unter anderem findet man hierdurch neue Orte, Quests oder auch Materialien, die wir für das Crafting benötigen. Jenes Herstellen von Gegenständen bietet viele Möglichkeiten wie die Option, gefundene Items wiederzuverwerten, ihre Qualität zu steigern oder natürlich komplett neue Gegenstände zu erschaffen.
Besonders interessant ist dies, da wir in „The Elder Scrolls Online“ nicht durch unsere Klasse an Waffen- und Rüstungsklassen gebunden sind - tatsächlich steht es uns vollkommen frei, ob wir denn nun einen Zauberer mit schwerer Rüstung oder aber einen Templer mit Stoffgewand spielen möchten. Dadurch können wir theoretisch alle Arten von Materialien sammeln und selbst verwerten.
„The Elder Scrolls Online“ bietet uns noch eine große Menge an weiteren Möglichkeiten und Aspekten, die leider innerhalb des uns zur Verfügung stehenden Testzeitraumes nicht abgedeckt werden konnten.
Bereits jetzt zu versuchen, eine schlussendliche Meinung zum Spiel abzugeben, wäre definitiv zu früh. Die ersten Eindrücke, die wir sammeln durften, machen jedoch Lust darauf, mehr über die Geschichte von Tamriel und den Konflikt zwischen den drei Fraktionen zu erfahren.
Das Spiel wird am 4. April 2014 für PC erscheinen, Releasetermine für die XBOX ONE- und PlayStation 4-Versionen stehen noch aus.
Preview von Seekin & Yusago, danke an John Dread