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Color Management und Drucken

Discussion on Color Management und Drucken within the Artist Tutorials forum part of the General Art category.

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LekoArts's Avatar
 
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Exclamation Color Management und Drucken

Gliederung:

Vorwort

Grundlagen
- Definition Farbmanagement (Color Management)
- Warum brauchen wir Color Management?
- Grundlagen der Farben und Farbräume
- ICC-Profile
Praxisbezug
- Monitorprofilierung
- Eingabeprofilierung / Ausgabeprofilierung
- sRGB oder Adobe RGB?
- 8-bit oder 16-bit?
- Farbprofile konvertieren
- Softproofing
- Fotos für das Internet vorbereiten
Drucken
- Besonderheiten des (Offset-)Drucks
- Vom Bild zum fertigen Print
Quellen / Weitere Lektüre



Vorwort

Farbmanagement (oder im folgenden nur Color Management - da gebräuchlicher) ist ein umfassendes, teilweise kompliziertes aber dennoch sehr wichtiges Thema, speziell wenn es in den kommerziellen Bereich geht. Aber auch der Hobby-Grafiker wird sich freuen, wenn sein Bild am Monitor genauso aussieht wie auf dem gerade teuer ausgedruckten Print.

Dieser Artikel soll einen Überblick über das Thema Color Management und Drucken geben. Bei der Fülle an Informationen, die man hierfür zusammentragen könnte, sind einige Abschnitte eher oberflächlich behandelt und überlassen es dem Leser anhand der Quellen/Internet sich tiefer damit zu beschäftigen - speziell im Theorie-Teil. Diese Teile sind mit (*) markiert. Folglich gehe ich detaillierter auf den Praxis-Teil und typische Fragen bzw. Workflows ein.

Diese Zusammenfassung des Themas erfolgte anhand verschiedenster Quellen und die Informationen sind nach bestem Gewissen recherchiert - da ich auf die Richtigkeit der Informationen großen Wert lege, dürft ihr mir gerne bei etwaigen Fehlern eine PN zukommen lassen.

Abschließend wünsche ich viel Spaß beim Lesen

Grundlagen

Definition Farbmanagement (Color Management)

“Mit Farbmanagement (engl. colo(u)r management) soll erreicht werden, dass eine Vorlage, die mit einem beliebigen Eingabegerät erfasst wurde, an einem beliebigen Ausgabegerät möglichst ähnlich wiedergegeben wird.”

Somit sorgt Color Management dafür, dass Farben verschiedenster Geräte präzise und immer wieder genau gleich umgerechnet werden damit am Ende die Farben auf allen Geräten möglichst gleich aussehen.

Warum brauchen wir Color Management?

Auf den ersten Blick eventuell nicht sofort ersichtlich, aber man kann generell sagen, dass verschiedene Geräte Farben abweichend voneinander erzeugen - und dabei keine exakten Farben benennen. Die Farben sind dann speziell vom Gerät abhängig.

So kann man Unterschiede auf verschiedenen Ebenen sehen. Beispielsweise den Unterschied zwischen Monitor (RGB-Farbmodell) und Drucker (CMYK-Farbmodell). Auch beim Monitor kann man noch einmal unterscheiden - welche Farbräume er anzeigen kann (z.B. sRGB und Adobe RGB).

Somit ist der Farbwert R=100, G=225, B=55 auf einem anderen Monitor oder gar anderen Gerät ein ganz anderer - und muss anhand des Color Managements umgerechnet werden. Damit am Ende die Farbe auf allen Geräten wieder gleich aussieht.

Grundlagen der Farben und Farbräume (*)

Wie man in der Schule lernt, besteht das Licht aus Spektralfarben - die Primärfarben sind Rot, Grün und Blau. Genau hieraus besteht die additive Farbmischung. Mischt man Rot, Grün, Blau (kurz: RGB), entsteht weißes Licht. Das Gegenteil davon ist die subtraktive Farbmischung, wobei bei der Mischung von Cyan, Magenta, Gelb (kurz: CMY) Schwarz entsteht. Allerdings entsteht durch die Mischung kein satter Schwarzton weshalb es noch die Farbe Schwarz (K - rührt von engl. “Keyplate” her) gibt (somit: CMYK).

Die Farben, die wir sehen, lassen sich durch 3 Koordinaten (X,Y,Z) in einem Farbmodell als dreidimensionaler Körper (z.B. Tetraeder - im englischen oft “Gamut” genannt) darstellen. Dabei definieren zwei Achsen den Farbton und eine Achse die Helligkeit. Damit sind Farbräume keine “echten” Räume, sondern Gedankenmodelle. Am Rand sind die Farben total gesättigt, in der Mitte (auf einer Achse) liegen die Grautöne.


RGB:


CMYK:


Allerdings gibt es auch ein (mathematisches) Farbmodell, das theoretisch alle 8-10 Millionen Farben darstellt, die ein Mensch im Durschschnitt sehen kann - das Farbmodell heißt L*a*b bzw. LAB. Der Name kommt vom Aufbau des Modells: Die Achse a beschreibt die Farbe Grün bis Rot, die Achse b die Farbe Blau bis Gelb. Die Achse L beschreibt die Helligkeit. Dabei wird aber die Helligkeit relativ zum Farbwert gesehen. Oftmals ist das LAB-Farbmodell für den täglichen Gebrauch ein “Overkill” und es reichen die Farben im RGB-Modell.


Wieso erwähne ich aber nun das LAB-Modell?
Um es kurz zu machen: Das LAB-Modell dient als Referenz-Modell bzw. als Modell um z.B. RGB-Werte in CMYK-Werte umzurechnen. So nutzt z.B. Photoshop das LAB-Modell im Hintergrund für die Konvertierung. Das LAB-Modell wurde 1976 von der Internationalen Beleuchtungskommission CIE eingeführt.

Gut, nun haben wir die allgemeinen Farb-Modelle erklärt. Jetzt können wir uns gebräuchliche Farbräume ansehen und die Unterschiede definieren.





Der bekannteste, aber auch kleinste (Arbeits-)Farbraum ist sRGB. Heutzutage ist er im Internet, auf so gut wie allen Geräten und auch in vielen (kleinen) Druckereien Standard - da sich jeder (sowohl Konsumenten als auch Hersteller) darauf eingestellt haben. Allerdings bietet sich der sRGB-Farbraum nicht für Druckerzeugnisse an (wenn man den kompletten CMYK-Raum drucken will), da er nur wirklich einen kleinen Teil darstellt. Vorallem fehlen wichtige Teile im Grün-Blau-Bereich.


Hierfür wurde der Farbraum Adobe RGB eingeführt. Dadurch, dass er den gesamten CMYK-Farbraum umfasst, wird er in vielen Druckereien und Verlagen verwendet. Mittlerweile bieten schon Kameras in der mittleren Preisstufe an in diesem Farbraum die Bilder aufzunehmen.
Abschließend kann man noch ProPhotoRGB erwähnen, der wohl meistens wieder ein “Overkill” seien wird - es sei man braucht für seinen Workflow fast den gesamten LAB-Bereich…

ICC-Profile (*)

1993 haben sich acht Industrieunternehmen zum International Color Consortium, kurz ICC, zusammen geschlossen und zur Vereinheitlichung der Color Management Systeme die ICC-Profile entwickelt.

ICC-Profile sind im Grunde große Zuordnungs-Tabellen, aus denen hervorgeht, welche absoluten Farben auf den jeweiligen Geräten bzw. mit den jeweiligen Werten gemeint sind. Jedes Gerät (z.B. Monitor, Drucker, Kamera) hat einen Gerätefarbraum. Bezogen auf das Beispiel Monitor: Man sendet an den Monitor das Signal “RGB-Wert: 255/0/255”, der Monitor gibt den Wert aus (abhängig vom Panel-Typ und weiteren Faktoren) und schaut dann, ob man mit einem Farbmessgerät wirklich den Wert 255/0/255 sieht.
Daraus entsteht eine Tabelle (bei jedem Gerät), in der steht, welchem CIE-LAB-Wert jede einzelne Farbe des Geräts entspricht.

Auch werden diese ICC-Profile genutzt um später Druckergebnisse zu simulieren (dazu später mehr).

Praxisbezug

Monitorprofilierung

Wenn man es nüchtern betrachtet, ist wohl der Monitor die wichtigste Hardware für einen Grafiker. Natürlich, ohne Monitor würde man nichts sehen, denkt man sich - dabei geht es eigentlich viel mehr darum, was man sieht und wie es dargestellt wird.

Für eine Person, die hauptsächlich im Internet Bilder publiziert und sonst nicht/kaum druckt, ist es nicht elementar, dass der Monitor 100% farbverbindlich ist - für alle anderen Personen, die ausgiebig mit Druckerzeugnissen arbeiten, ist es sehr wichtig einen guten, profilierten Monitor zu haben. Ansonsten wird die 5000 starke Auflage der so wichtigen Werbung für einen Kunden nicht rot sondern rosa

Worauf sollte man also zuerst beim Monitorkauf achten?
- Paneltyp: IPS oder (M)VA
- Oberfläche: Matt
- Bit-Tiefe: 8-bit (bpc) oder mehr
- Standard- oder Wide-Gamut (sprich: mind. 100% sRGB oder AdobeRGB Abdeckung)
- (Persönliche Präferenz: mind. 23 Zoll)
Wie ihr der kleinen Liste entnehmen könnt, habt ihr die Wahl zwischen sRGB und AdobeRGB. Um kurz dem später folgenden Punkt vorwegzunehmen: Solltet ihr nur im Internet publizieren und/oder das eher als Hobby betreiben, würde ich bei sRGB bleiben. Die Vorteile von AdobeRGB in Kosten/Nutzen-Rechnung kommen wohl eher bei Profis hervor.

Damit euer Monitor farbverbindlich euch die Farben anzeigt, müsst ihr in 2 Schritten diesen einrichten: Erst müsst ihr ihn kalibrieren, dann profilieren. Bei der Kalibrierung wird ein einheitliches Gamma (meistens 2,2) und ein einheitlicher Weißpunkt (meist D50 oder D65) eingestellt und der Farbraum linearisiert. Bei der anschließenden Profilierung wird anhand dieses neuen Zustandes ein ICC-Profil erstellt und im System hinterlegt.

Noch ein paar Worte zu der Farbbeurteilung am Monitor:
Es hängt nicht nur davon ab, was für einen Monitor ihr habt, sondern auch wo dieser steht und wie die Umgebung aussieht. Auch wie eure Software eingestellt ist.
Für eine korrekte Farbbeurteilung sollte der Hintergrund in eurem Programm neutral-grau sein - am besten auch die Umgebung außerhalb des Monitors. Auch direkte Sonneneinstrahlung oder stark färbende Lampen sind problematisch. Dazu werden bspw. in Grafikstudios die Fenster verdunkelt, genormte Lampen eingesetzt und die Wände, Böden etc. sind Weiß oder neutral-grau.

Eingabeprofilierung / Ausgabeprofilierung (*)

Theoretisch kann das Color Management schon bei der Kamera beginnen und dort eine Profilierung stattfinden. Praktisch findet das aber in den meisten Fällen nicht statt, da die Kameras standardmäßig die RAW-Daten schon in sRGB und Adobe RGB ausgeben und den Schritt vom Kameraprofil zu Farbraum (z.B. sRGB) überspringen. Auch kann man Scanner profilieren, wenn man z.B. analog fotografiert.
Insgesamt ist das aber für Hobbyfotografen und auch für viele Profis ein Thema, das nicht weiter Beachtung geschenkt wird, da selten in Fotos eine konsequente Farbverbindlichkeit von Kamera zu Foto gefordert wird.

Im Gegensatz zur Kamera- und Scannerprofilierung ist die Druckerprofilierung (damit ist die “Ausgabeprofilierung” gemeint) Pflicht. Hierbei gibt es einige Wege, die man beschreiten kann.

Zuerst sollte man die Profile des Herstellers selber checken und überprüfen, ob die Ergebnisse brauchbar sind. Es gibt spezifische Profile für die Kombination von Drucker + Tinte + Papier.
Sollte allerdings die Profilierungen des Herstellers mangelhaft sein oder man spezielle Tinte / spezielles Papier (z.B. mit Farbstich) nutzt, ist es notwendig seinen Drucker selber zu profilieren. Das Profil selber sollte man dann nicht in den Druckertreiber einbinden, sondern in seinem Anwendungsprogramm nutzen.

sRGB oder Adobe RGB

Die Frage kann man sich an zwei Punkten stellen: Einmal beim Monitorkauf und beim Export von Bilddateien aus RAW. In beiden Fällen gibt es aber eine ähnliche Entscheidungsfindung.
Fakt ist, dass sRGB der überwiegende Standard in der Welt ist. So gut wie alle Monitore, Fernseher etc. bilden in sRGB ab. Deshalb kann ein (Hobby-)Fotograf mit sRGB erstmal nicht viel falsch machen - vor allem bei “günstigeren” Druckanbietern, die meistens sowieso nur sRGB wollen.
Wieso also Adobe RGB als Option sehen? Einerseits bietet der Farbraum bei der Bildbearbeitung mehr Spielraum in den Farbtönen (dennoch haben sRGB und Adobe RGB beide etwa 16,7 Millionen Farben - es unterscheidet sich eher die Schrittweite dazwischen, v.a. in den Grün/Blau-Tönen) und bildet auch den kompletten CMYK-Bereich ab. Wer also ambitionierter druckt bzw. einen Dienstleister hat, der nicht nur sRGB annimmt, hat mit Adobe RGB in der Bearbeitung und Druck einen Vorteil.

Allerdings muss der Monitor natürlich Adobe RGB anzeigen können - und man sollte nicht Adobe RGB übergeben, wenn der Druckanbieter eigentlich sRGB erwartet; dadurch können die Farben verfälscht werden.

Bemerkung am Rande: Einige schwören auch darauf, sogar noch einen Schritt größer zu gehen und mit ProPhoto RGB zu arbeiten. Meines Erachtens für den Hobby-Bereich nicht sehr praktisch.

8-bit oder 16-bit?

Bei der Bildbearbeitung hat man bei der Erstellung einer Datei oder beim Bearbeiten von Bildern aus der Kamera die Wahl zwischen 8-bit oder 16-bit (bzw. sogar 32-bit). Auch hier gibt es keine ultimative Antwort, sondern man muss wieder individuell abwägen, was für einen persönlich am besten ist. 16-bit Dateien sind doppelt so groß (Dateigröße) wie 8-bit Dateien - bieten dafür aber auch deutlich mehr Spielraum für Kontrast- und Farbkorrekturen. Bei 8-bit Bildern können “recht” schnell Farb-Abrisse (“Banding”) entstehen - man sieht diese als Stufen (z.B. auch oft in Verläufen).

Wenn man allerdings keine intensiven, großen Korrekturen am Bild vornimmt, sondern nur mal einen Pickel entfernt, der braucht kein 16-bit. Am Ende muss man sowieso in den aller, allermeisten Fällen in 8-bit exportieren. Kurzes Kommentar zu 32-bit: Das nutzt man für HDR-Bilder.


Farbprofile konvertieren (*)

Hinweis: Bei der Konvertierung treten immer Verluste auf.

Immer wenn man Farbräume umrechnet und dabei z.B. von einem größeren auf einen kleineren umrechnet müssen die Grenzen des Farbraums neu definiert werden und die Farben “außerhalb” des Rands neu definiert werden. Hierfür gibt es zwei gängige Methoden (Rendering Intents):
Relativ farbmetrisch und perzeptiv


Das gute an der perzeptiven Umrechnung ist der Fakt, dass die Farben nicht an den Rand gelegt werden, sondern relativ zueinander liegen. Dadurch wird zwar das Bild insgesamt weniger gesättigt, aber der Farbraum wird quasi “geschrumpft” - und ist im Umkehrschluss so auch gut geeignet um diesen “aufzublasen”.

Allgemein sind beide Methoden für Fotos gut geeignet. “Faustregel”: Hat das Bild sehr stark gesättigte Farben, bietet sich perzeptiv an.

Schaltzentrale in Photoshop:

Bearbeiten -> Farbeinstellungen



Wenn ihr z.B. ein sRGB Bild in CMYK umrechnen wollt, wählt ihr Bearbeiten -> In Profil umwandeln



Wenn man entscheiden will, welchen der beiden Umrechnungsmethoden man nimmt, kann man im Softproof entscheiden.

Softproofing

Der Proof ist eine kostengünstige Variante um Druckkosten zu sparen. Der Softproof simuliert am Monitor das “womögliche” fertige Bild als Ausdruck. Warum schreibe ich womöglich? Da ein Monitor und Blatt Papier solche Unterschiede haben (Kontrast, Licht etc.), sodass nie der Softproof genau wie der Ausdruck aussehen wird - er kann aber bei gutem Color Management (Profilierung, Kalibrierung etc.) nahe rankommen. Proof-Bilder wirken deshalb meist etwas flauer.

Ansicht -> Proof einrichten -> Benutzerdefiniert

Hier könnt ihr euer Druckerprofil und Rendering Intent festlegen und anschließend über Strg+Y bequem ein- und ausblenden. Es ist nicht zu empfehlen dauerhaft mit eingeschaltetem Softproof das Bild zu bearbeiten!
Stattdessen sollte man das Bild ganz normal bearbeiten und am Ende einen Softproof vornehmen - und dann ggf. Korrekturen anwenden.

Übrigens: Das Druckerprofil solltet ihr von eurer Druckerei erhalten bzw. einholen.

Drucken

Besonderheiten des (Offset-)Drucks

Drucken ist (für mich teilweise) eine Wissenschaft für sich. Hier kann und sollte man viele Sachen beachten. Die meisten (Online-)Druckereien bieten genügend Info-Material zu deren Workflow und bieten Hilfestellung an. Im Zweifel sollte man diese annehmen. Aufjedenfall sollte man sich genau informieren, in welchem Farbraum und mit welchem Profil es die Datei haben will. Oftmals hat man “keine Wahl” und übergibt die Datei in sRGB, genauso gut geben auch andere an, dass man mit “ISO Coated v2” in CMYK arbeiten kann - das ist immer unterschiedlich.
Bei der Auslegung von Bildern oder gar Heften/Magazinen sollte man den immer mit Beschnitt rechnen, da die Drucker nicht 100%-ig genau sind und gerne etwas aussparen oder überfüllen - mit genügend Beschnitt vermeidet man sog. “Blitzer”.
Auch muss man sich immer klar machen, dass gedruckte Bilder matter und dunkler wirken können - das hängt auch sehr stark vom verwendeteten Papier und der Tinte ab.

Vom Bild zum fertigen Print

Nachdem wir jetzt schon ganz gute eine Vorstellung von allen Farbräumen und dem Color Management haben, hier mal ein kleines Beispiel eines Szenarios, wie es vorkommen kann - und wie man sein Wissen nun anwenden kann.

Beispiel-Szenario: Wir nehmen unser Bild in RAW auf und bearbeiten erste Feinheiten. Da wir eine ausgiebige Beauty-Retusche planen, importieren wir das Foto mit 16-bit in Photoshop. Der Farbraum ist Adobe RGB, da wir hierfür einen Monitor haben und später einen Druck planen. Während der Retusche informieren wir uns bereits bei einem größeren Druck-Anbieter über die Angebote und wählen einen echten Foto-Abzug per Lambda-Belichter auf glänzendem Fujicolor Papier. Hierfür bietet uns der Anbieter ein passendes ICC-Profil an. Unsere Retusche in Photoshop ist abgeschlossen und per Softproof sehen wir uns an, wie der Ausdruck aussehen könnte. Wir sind zufrieden und wollen nun unser Bild exportieren. Im FAQ des Anbieters lesen wir nach, dass dieser seine Bilder im sRGB Farbraum mit 8-bit haben möchte. Das Bild konvertieren wir nun also von Adobe RGB in sRGB und von 16-bit zu 8-bit. Abschließend speichern wir das Bild im TIFF-Format ab. Dabei betten wir das sRGB Format ein.

Wenig später wollen wir das gleiche Foto mit einem Text ausdrucken lassen - nun bei einem anderen Anbieter. Dieser verlangt das Bild im PDF-Format und CMYK-Format.
Entweder wandeln wir unser vorheriges Bild von Adobe RGB (wenn diese Version noch existiert) in CMYK um und 8-bit oder nehmen das sRGB Bild als Grundlage.
(Da PDF-Erstellung wiederum ein großes Thema ist, muss ich an dieser Stelle wieder auf das Internet verweisen). Für unser PDF berücksichtigen wir, dass alle Schriften eingebettet sind (ab PDF 1.4), Elemente die Schwarz seien sollen nicht durch CMY sondern durch “Schwarz” dargestellt werden und die Datei mind. 300ppi entspricht.

Anzumerken ist, dass für den PDF Export sich andere Programme wie InDesign besser eignen - vorallem wenn Text über einem Bild liegt!



Quellen / Weitere Lektüre












https://de.wikipedia.org/wiki/Farbmanagement




LekoArts is offline  
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Old 11/12/2015, 00:55   #2

 
Neo2k4's Avatar
 
elite*gold: 214
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Sehr gutes Tutorial, hätte mir vor 5 Jahren in der Prüfung wohl einige Punkte eingebracht
Alles sehr verständlich erklärt. Top!
Neo2k4 is offline  
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Old 11/12/2015, 05:26   #3
 
Deus 's Avatar
 
elite*gold: 1790
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Wow, einfach nur danke.
Danke das ich was lernen konnte und danke dafür, dass du dir so viel Mühe und Zeit gegeben hast.
Deus  is offline  
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Old 11/12/2015, 07:40   #4
"Ich muss noch viel von dir lernen" - Sm!th'17




 
Krotus's Avatar
 
elite*gold: 2325
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Sehr schön geschrieben
Bei den Monitoren muss es aber nicht zwingend ein IPS Panel sein. Auch ein (M)VA Panel ist für die Bildbearbeitung sehr gut geeignet. Es bietet sogar noch einen besseren Kontrast, als ein IPS Panel, wovon grade dunkle Farben noch mehr profitieren
Nur ein TN Panel sollte man nicht nehmen, da ist die Farbwiedergabe wirklich Müll
Krotus is offline  
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Old 04/28/2016, 00:12   #5

 
LekoArts's Avatar
 
elite*gold: 16969
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Einer meiner Quellen hat neue Videos zu dem Thema veröffentlicht. Wieder sehr interessant, wenn auch nicht polished wie die Videos zuvor (lest am besten die Videobeschreibung)
LekoArts is offline  
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Tags
color, drucken, farben, farbraum, management


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