Durch eine Änderung bei den API möchte Google einige Erweiterungen für Google Chrome unbrauchbar machen. Google hat es hierbei vor allem auf Erweiterungen abgesehen, die Werbung und Tracking (zu deutsch "Verfolgung") unterdrücken. Dadurch sollen Erweiterungen wie "Ublock Origin", "Umatrix", "Ghostery" und einige weitere Adblocker unbrauchbar gemacht werden.
Viele Nutzer kennen ihn und verwenden ihn auch: Den Chrome Browser von Google. Mit einem weltweiten Marktanteil von 67 Prozent liegt dieser auf dem ersten Platz. In Deutschland liegt der Chrome Browser zwischen 50 und 60 Prozent und wechselt den ersten Platz immer wieder mit dem Mozilla Firefox. Dementsprechend hat der Browser eine große Gemeinschaft an Nutzern, die Chrome regelmäßig verwenden und diesen auch oft bevorzugen. Erweiterungen verbessern dabei oft das Nutzererlebnis, weswegen Google hierfür auch einen eigenen Erweiterungs-Marketplace anbietet - den Chrome Web Store. Nun möchte Google aber einige Erweiterungen los werden.
Google arbeitet an einer neuen Architektur, deren API eine Vielzahl von beliebten Adblockern unbrauchbar machen könnte. Während aktuell noch die Webrequest-API zum Einsatz kommt, möchte Google in naher Zukunft diesen mit der Declarativenetrequest-API ersetzen (genauer: chrome.declarativeNetRequest). Diese API übernimmt im Gegensatz zum Webrequest-API selbstständig die Kontrolle über die geladenen Inhalte. Google selber begründet dieses Einschreiten damit, dass die Sicherheit der Nutzer so besser gewährleistet werden kann. Denn im Gegensatz zum Vorgänger können mit der neuen API keine Nutzerdaten unerlaubt abgegriffen werden. Jedoch ist auch hier klar, dass Google selber sich mit diesem Einschreiten einen größeren Gefallen tut, als wie sie zugeben wollen. Durch die neue API sorgen sie letztendlich auch dafür, dass ihre eigenen Anzeigen nicht mehr unterdrückt werden können durch fremde Adblocker. So erfüllt Google die Interessen der Werbenetzwerke und verdient so letztendlich mit.
Eines der Unternehmen, welches von diesem Einschreiten betroffen wäre, erwägt dabei auch den Klageweg zu beschreiten: Ghostery. Diese sind gegen das Einschreiten von Google. So heißt es in einem öffentlichen Beitrag:
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This would basically mean that Google is destroying ad blocking and privacy protection as we know it. They pretend to do this for the sake of privacy and browser performance, however in reality, users would be left with only very limited ways to prevent third parties from intercepting their surfing behavior or to get rid of unwanted content. Whether Google does this to protect their advertising business or simply to force its own rules on everyone else, it would be nothing less than another case of misuse of its market-dominating position.
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Deutsch:
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Dies würde im Grunde bedeuten, dass Google die Werbeblockade und den Datenschutz, wie wir sie kennen, zerstört. Sie tun so, als ob sie dies aus Gründen der Privatsphäre und der Browserleistung tun würden, aber in Wirklichkeit blieben den Nutzern nur sehr begrenzte Möglichkeiten, Dritte daran zu hindern, ihr Surfverhalten abzufangen oder unerwünschte Inhalte zu entfernen. Ob Google dies nun tut, um sein Werbegeschäft zu schützen oder einfach nur, um allen anderen seine eigenen Regeln aufzuzwingen, es wäre nicht weniger als ein weiterer Fall von Missbrauch seiner marktbeherrschenden Stellung.
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Google reagierte schnell auf diesen öffentlich Beitrag und versucht die Lage im Allgemeinem zu beruhigen. Dabei betonen sie, dass es sich derzeit nur um Planungen handelt und dass man die Entwickler in diese Planung mit einbeziehen wird.
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These changes are in the design process, as mentioned in the document and the Chromium bug. We want to make sure all fundamental use cases are still possible with these changes and are working with extension developers to make sure their extensions continue to work.
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Falls Google nun tatsächlich diesen Schritt wagen sollte, bleiben den Google Chrome Nutzern nur wenige Alternativen. Einer dieser Alternativen wäre der Weg zu einem anderen Browser. Welchen Browser verwendet ihr aktuell? Lasst es uns wissen!