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MMOs und ihre Hacker – Symbiose oder Parasitismus?

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Sep 19 - 01:17, by John Dread


Launcher an, Spiel starten, Einloggen, los geht’s! So sieht meistens der Spielbeginn des Otto Normalzockers aus und somit beginnt eine mal mehr, mal weniger lange Zeit des Ausflugs in eine andere Welt. Als Neueinsteiger ist man anfangs noch ziemlich verloren in dieser oft unerwartet großen, virtuellen Dimension und bevor man überhaupt daran denkt die Spielregeln zu brechen, heißt es zuerst die Regeln und Grenzen zu erforschen. Hat man diese Phase hinter sich und man entscheidet sich, sich mit dem Spiel längerfristig zu beschäftigen, hat man meist ein Ziel auf das man hinarbeitet. Ob nun das Erreichen des maximalen Levels, das Erlangen der besten Fähigkeiten oder die Erfüllung anderer Zielsetzungen variiert von Spiel zu Spiel. Zunächst versucht man diese Ziele ganz regelkonform und wie von den Erschaffern des Spiels gedacht zu erreichen, doch nach einer unbestimmten Zeit und nachdem man sich in der Gamingszene zurechtgefunden hat entdecken viele Spieler die Möglichkeit durch spielexterne Anwendungen die Regeln umgehen zu können, was den Fortschritt oft enorm erleichtert und verschnellert. Dieser innere Instinkt ist in jedem von uns enthalten und Manche können widerstehen, während Andere der Verlockung nachgeben. Die Leser dieses Artikels gehören aller Wahrscheinlichkeit nach zur zweiten Sorte. Wie auch immer, die oben genannten spielexternen Anwendungen, die im Spielerjargon als „Hacks“, „Bots“, „Exploits“ oder „Tools“ bezeichnet werden (ich werde diese Begriffe hier nur als „Hacks“ zusammenfassen), sind in jedem Spiel zu finden und in den meisten Fällen kostenlos oder für sehr wenig Geld zu haben. Ich versuche hier die Beziehung zwischen den beliebten MMOs und den Hacks, sowie die Auswirkungen auf das Spiel und die Spieler zu erläutern.

MMO-Fans kennen den ständigen Konflikt zwischen „Legit Playern“ (Spieler, die keine Hacks nutzen) und „Hack-Usern“. Die „Legits“ sind genervt davon, dass sich in ihrer Umgebung ständig jemand befindet, der sich nicht an die Regeln hält wie er und er fühlt sich dadurch selbstverständlich benachteiligt. Das verursacht sowohl die Abneigung zu den „Hack-Usern“, als auch zu der Gamecompany, die quasi die Verpflichtung hat die Hacker zu stoppen. Im Gegenzug beharren die „Hack-User“ auf dem Argument, dass wenn man die Regeln des Spiels befolgt, man sich aufgrund der Spielmechanik zwischen dem RL (Real-Life) und dem ultimativen Ziel des Spiels (i.d.R. der erfolgreichste Spieler zu werden) zu entscheiden hat, denn beides gleichzeitig geht nicht. Hier lässt sich bereits die erste Problematik erkennen. Dieser Konflikt, bei dem beide Seiten durchaus gerechtfertigte Argumente zu bieten haben, schafft eine unangenehme Spielatmosphäre und einen Dreiecksstreit zwischen „Legits“, Hackern und der Gamecompany. Ein ewiger Streit und zu einer Lösung ist es bisher nicht gekommen, denn die Hacker bzw. freie Programmierer sind oft, was das Programmieren betrifft mindestens genauso begabt, wie die Spielprogrammierer und so gelingt es der Gameschmiede auch mit Hilfe von externen Firmen (siehe GameGuard) nur selten die Tools unschädlich zu machen.

Wenn man es so betrachtet ist es definitiv überlegenswert, irgendwie einen Vorteil oder Kompromiss für alle Parteien zu schaffen. Nun schlagen aber andererseits die Gamecompanies ihren Vorteil aus der Hacknutzung, denn oft ist eben zu beobachten, dass Spieler, die sich derartig intensiv mit dem Spiel beschäftigen, sei es nun Hack-Nutzer oder der Hacker selbst, in den meisten Fällen auch viel Geld in das Spiel investieren. Führt man also einen ernsthaften Kampf gegen diese Gruppe verliert die Company, die ja auch letztendlich von Geld abhängig ist, ihre Kunden und schaufelt sich somit ihr eigenes Grab. Das hat natürlich negative Auswirkungen auf alle Seiten. Die Rolle, die die Companies zu spielen haben ist hierbei besonders wichtig: Sie muss sich genau zwischen den Fronten bewegen, um möglichst viele Spieler zu behalten, das heißt nach Außen hin muss es scheinen, als ob ein großer Kampf gegen die Regelbrecher herrscht mit Accountsperrungen o.Ä., um die „Legits“ ruhig zu halten und gleichzeitig darf es nicht darauf hinauslaufen, dass Spieler abgeschreckt werden. Das ist ein Aspekt, der eher selten von Spielern betrachtet wird und so fehlt Verständnis und Akzeptanz von beiden Seiten. Sicher können sich „Hacker“ überlegen, das Brechen der Regeln nicht zu übertreiben und die „Legits“ könnten auch weniger aggressiv auf diese Gruppe von Spielern reagieren, aber die Chance, dass das geschieht ist wohl eher gering und so ist es wichtig zu lernen mit der Situation klarzukommen.

Um auf die Ausgangsfrage zurückzukommen möchte ich hervorheben, dass die Hackerszene und die Gamecompanies sowohl eine Symbiose, als auch eine Form des Parasitismus darstellen. Entscheidend ist nur der Schein nach Außen. Einerseits sind Hacker für „Legits“ und die Company ein lästiger Aspekt des Spiels, der wiederum unweigerlich mit dem Spiel verbunden ist. Andererseits sind die Companies abhängig von dieser Szene.

-JD



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