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Ein Teil des Internet-Kollektivs Anonymous will seine politischen Ziele offenbar zukünftig auf anderem Wege als bisher durchsetzen. Die Hacktivisten planen die Gründung einer Partei, die sich für Ziele wie Informations- und Meinungsfreiheit und Netzneutralität einsetzen soll. So sollen Menschen, die mit den Zielen, nicht aber den Methoden von Anonymous sympathisieren, angesprochen werden.
Die "Anonymous-Partei" soll im wesentlichen in den USA aktiv sein und die Ziele von Anonymous, also im weitesten Sinne die "Freiheit im Internet", im Rahmen der Parteipolitik vertreten. Die verantwortlichen Anons sagten, sie wollten zukünftig auf Hacker-Angriffe, DDoS und ähnliche Maßnahmen verzichten und "das System von innen restrukturieren." In einem Video erklärten die Aktivisten: "Obwohl diese Methoden [also Cyber-Angriffe] effektiv dabei waren, die Aufmerksamkeit der Medien auf Verletzungen der Bürgerrechte zu lenken, als unsere Zahl klein war und wir begrenzte Möglichkeiten hatten, haben wir jetzt die Anzahl, um auf legalem Wege etwas zu ändern." Die Partei solle Anonymous ergänzen, nicht seinen Platz einnehmen, so die Verantwortlichen. Sie hoffen, dadurch eine neue Zielgruppe für die Anliegen von Anonymous zu gewinnen.
Diese Pläne stoßen allerdings nicht bei allen Anons auf Gegenliebe. Ein Twitter-Nutzer der Gruppe "AnonOps", die einen wichtigen Teil der von Anonymous verwendeten technischen Infrastruktur stellt, wurde besonders deutlich. "Anonymous ist keine verdammte Gruppe oder Partei. Wenn jemand euch sagt, dass sie dies anführen können, dann werdet ihr in den Arsch gefickt und wisst es noch nicht einmal," so der Aktivist wörtlich.
Momentan hat es den Anschein, als seien die am 4. Juli verkündeten Pläne bereits wieder im Scheitern begriffen. Das Ankündigungs-Video wurde mittlerweile wieder gelöscht - laut YouTube von den Erstellern selbst - und auch eine für die Partei eingerichtete Website zeigt nur noch eine leere Seite. Derweil gehen die DDoS-Angriffe und das Absammeln sensibler Daten durch Anonymous und die "Operation AntiSec" munter weiter.
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