Eine andere Erklärung, die meiner Meinung nach etwas mehr Verständnis bringt.
Sagen wir, die Zahlen haben n Bits. Dann betrachte den Zahlenraum als Restklassenring Modulo (2^n)-1, d.h. man rechnet wie normal, nimmt das Ergebnis aber immer noch Modulo (2^n)-1.
Beispiel (n = 2): (2^n)-1 = (2^2)-1 = 3. Dann ist zum Beispiel 2 + 2 = 1 weil normal 2 + 2 = 4 und 4 mod 3 = 1.
In so einem Restklassenring gibt es mehrere Repräsentanten für das selbe Element.
Beispiel (n = 2): ..., -5, -2, 1, 4, 7, ... sind alles Repräsentanten für das selbe Element; oder: es gelten die ungewohnten Gleichheiten ... -5 = -2 = 1 = 4 = 7 ...
Allgemein: für alle z in Z ist x + z * ((2^n) - 1) das gleiche Element, x Element aus dem Restklassenring.
Jetzt ist das Einerkomplement schon klar: Man legt nur noch die Konvention fest, für die erste Hälfte des Zahlenraums die kleinsten positiven Repräsentanten zu wählen und für die zweite Hälfte die kleinsten negativen Repräsentanten zu wählen.
Beispiel (n = 2): Also wieder (2^n)-1 = 3 und man legt fest:
erste Hälfte: 0 = 0, 1 = 1
zweite Hälfte: 2 = -1, 3 = 0
Binär:
0: 00
1: 01
2 = -1: 10
3 = 0: 11
Deine Aufgabe:
Bei 101000 ist n = 6, also Modulo (2^6)-1 = 63
Dezimal ist 101000 = 40 = -23 und da 40 >= (2^6-1) in der zweiten Hälfte ist, nimmt man den negativen Repräsentanten -> -23.
Das ist zum Rechnen natürlich viel umständlicher und würde ich auch nicht machen, erklärt aber viel besser das System dahinter, finde ich
Zweierkomplement ist dann genau dasselbe nur Modulo 2^n statt (2^n)-1.