Ich hole mal etwas weiter aus, damit es auch für diejenigen nachvollziehbar ist, die mit Betrugsfällen und deren Handhabung in unseren Supportforen bisher keine Bekanntschaft machen mussten.
Wenn uns jemand in den Supportforen einen Betrugsfall meldet, dann folgt für den Betrüger am Ende in der Regel die permanente Sperrung seines Accounts samt Hausverbot; letzteres heißt, dass wir demjenigen nicht gestatten, weiter auf unserer Plattform aktiv zu sein und etwaige neuerstellte Accounts ohne Umwege oder weitere Diskussionen sperren.
Da so eine Sperrung wegen Betrugs und vor allem auch ein Hausverbot eine große Sache sind, kommt das nur dann in Frage, wenn wir uns wirklich sicher sein können. Letzteres ist in vielen Fällen aber nicht immer gegeben.
Wie in Rechtsstaaten üblich, gehen wir bei der Bewertung etwaiger Betrugsvorwürfe erstmal von der Unschuldvermutung aus. Wir betrachten jemanden also solange als unschuldig, bis dessen Schuld hinreichend bewiesen werden konnte. Je nach Art des Handels kann das mit dem Anhäufen von Beweisen schonmal etwas schwierig werden, denn das, was wir wirklich sicher nachvollziehen können, beschränkt sich auf unsere Plattform. Also sowas wie private Nachrichten, Beiträge in Themen, Informationen in den privaten Feldern einer Handelsanfrage und ähnliches. Viele Leute tauschen solche Informationen aber leider nicht dort aus, wo wir sie nachvollziehen könnten und/oder verzichten generell einfach darauf, wirklich explizit irgendwo niederzuschreiben, um was es bei ihrem Handel eigentlich gehen soll. Oftmals liegt das wohl auch daran, dass sie dem Gegenüber blind vertrauen und gedanklich nicht für den Fall vorausplanen, wenn diese wildfremde Person aus dem Internet dann überraschenderweise nicht zu ihrem Wort steht. Wie dem auch sei...

In solchen Fällen stehen wir dann häufig vor dem Problem, dass sich eine Sperrung wegen Betrugs einfach nicht rechtfertigen lässt, weil die Beweislage schlichtweg nicht eindeutig genug ist und Aussage gegen Aussage steht.
Es kommt aber schonmal vor, dass jemand trotz mangelnder Beweise einen Fall sehr plausibel schildert und einem als Bearbeiter das eigene Bauchgefühl sagt, dass da etwas faul sein muss. Wir waren daher an einer Möglichkeit interessiert, eine etwas lockerere Maßnahme zur Verfügung zu haben, mit der wir solche Benutzer zumindest mal temporär vom Handelsgeschehen ausschließen können, wenn diese auffällig werden. Ziel ist es dabei, eine mögliche Gefahr für andere einzuschränken, während wir die Sachlage in unseren Supportforen weiter prüfen bzw. denjenigen zu den Vorwürfen Rede und Antwort stehen lassen.
Wenn sich die Sache dann im weiteren Verlauf klären lässt und als Missverständnis herausstellt, ist das schön und gut und wir heben die Handelssperre auf. Wenn nicht, wird derjenige früher oder später permanent gesperrt, ist aber durch die Handelssperre auch vorher bereits keine Gefahr mehr für andere.
tl;dr: Solche Handelssperren dienen dazu, Benutzer vom Handelsgeschehen auszuschließen, sobald Auffälligkeiten in deren Handelsaktivitäten erkennbar sind, sich aber noch kein Betrug sicher nachweisen lässt. Es ist an dieser Stelle noch zu erwähnen, dass jemand mit einer solchen Handelssperre nicht automatisch ein Betrüger sein muss; es kann sich genausogut um ein Missverständnis handeln. Die Handelssperre dient dann dazu, bei einem erhärteten Verdachtsmoment ein Risiko für andere Benutzer auszuschließen, während die Sachlage in Ruhe in unseren Supportforen geklärt wird.