Bin selbst aus Dresden, habe mich aber bisher von Demonstration & Gegendemonstration
ferngehalten. Dennoch finde ich es reichlich dreist, dass einige Dozenten in der Universität
mit teils bedenklichem Halbwissen versuchen, die Studenten zu überzeugen,
sich der Gegendemonstration anzuschließen. Bei Studenten kann man von der nötigen
Intelligenz ausgehen, sich selbst eine Meinung bilden zu können. Ganz gleich,
wie diese letztendlich aussieht.
Ich selbst gehe größtenteils mit dem 19-Punkte-Programm der PEGIDA konform, nicht
aber mit einigen weniger tiefgründigen Argumenten der Demonstranten. Nur sind eben
auf allen Demonstrationen und in allen Gruppierungen Menschen unterschiedlichen
Intellekts unterwegs. Und die rechtsradikalen Teilnehmer sollten nicht als Maßstab für
den Rest der Bewegung herangezogen werden, schon gar nicht von öffentlich-rechtlichen
Medien, die damit die Glaubwürdigkeit objektiver Berichterstattung verlieren.
Das schürt natürlich zusätzlich Frust, selbstverständlich nicht nur gegen Medien, sondern
dann auch gegen die Politiker, die den Verlust ihrer Machtposition fürchten. Denn eines
dürfte bei so ziemlich jedem mittlerweile angekommen sein: Unsere "Volksvertreter"
machen keine Politik mehr mit dem Volk, sondern über dem Volk. Und das ist der Punkt,
der die PEGIDA so unglaublich rasant vorantreibt. Es ist weniger der blinde Ausländerhass
des "dummen Volkes", vielmehr eine friedliche Revolution gegen die
Missstände in Politik (Nichteinhalten von Wahlversprechen und des geltenden Rechts etc.).
Fazit: Ich denke, dass die PEGIDA durchaus auf einem guter Weg ist, auf aktuelle Misstände
aufmerksam zu machen und ggf. Änderungen zu bewirken. Nicht zuletzt
die Herausgabe eines Positionsblattes hat mehr Klarheit bzgl. der Ziele dieser Demonstration
gebracht. Da sich jedoch Demonstration und Forderungen der PEGIDA
in einigen Bereichen noch nicht decken, werde ich mich der Demonstration auch vorerst
nicht anschließen.
Allerdings lehne ich es klar ab, die Demonstration und Demonstranten als rechts und
ungebildet zu betiteln, weil man nicht interessiert ist, sich mit der Thematik zu beschäftigen
oder sich schlichtweg nicht traut, aus Angst, man könnte als Rassist und
Nazi abgestempelt werden. Da kann es selbst im engsten Familien- und Freundeskreis
zu starken Meinungsverschiedenheiten kommen.