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Glücklich sein ohne Glücklich zu sein
Discussion on Glücklich sein ohne Glücklich zu sein within the Off Topic forum part of the Off-Topics category.
09/10/2020, 11:44
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#1
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elite*gold: 0
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Glücklich sein ohne Glücklich zu sein
Ich schrieb darüber dass sich alles equivalent zueinander verhält und man nie mehr bekommt als man investiert, daher existieren auch keine perpetuum mobile..
Das gleiche Prinzip kann man auf unseren Glückshormon übertragen. Denn zu jedem Hoch gehört auch ein Tief bzw. ein Neutral, denn in dem Fall muss das Gegenteil von Glück (hoch) nicht gleich Trauer (tief) sein. Je intensiver und länger man positive Gefühle erfährt, desto länger wird man neutrale bis negative Gefühle erfahren, es verhält sich equivalent zueinander, yin und yang. Das haben unsere Vorfahren gewusst, zb Bhuddisten achten darauf wenig positive Reize und mehr neutrale Reize zu erfahren um die Dopaminsensitivität zu erhöhen und am ende Glück intensiver zu erleben.
In der Zivilisation steigen Depressionen und sonstige Krankheiten exponentiell, wirkt auf den ersten Blick unlogisch denn wir haben doch alles was wir wollen. Nun, ein großes Problem heute ist dass man Glück ohne Vorarbeit erfahren kann und das quasi sofort und jederzeit. Dabei könne die Vorarbeit bereits als Gegenspieler zur Belohnung dienen.
Wir müssen dringend aufpassen über welche Tätigkeiten wir Glück erfahren (wollen) sei es noch so unscheinbar denn selbst Musik erzeugt über die ganze Dauer Glück, daher hört man oft: Musik ist mein Leben. Denn süchtig machende Substanzen sind nicht nötig um Süchtig zu werden. Der Körper verlangt die Tätigkeit welche Glück verursacht öfter zu praktizieren, wir kennen es alle: am Anfang ist man mit 30 Minuten zocken völlig gesättigt, am ende sind es 5 Stunden.
Will man nun wirklich die Kapazitäten des Glückshormons reizen für Tätigkeiten die einem am ende keinen Mehrwert bieten? Der Mehrwert darf (so gut wie) nie Glück sein, denn man wird equivalent zum positiven Reiz eben neutrale bzw. negative Reize erfahren, zudem sinkt die Dopaminsensitivität und man benötigt mehr Positive Reize was am ende zu mehr neutrale bzw. negative Reize führt, dies führt wiederum zu einer erhöhten Kortisolspiegel (Stresshormon) welche bekanntlich den Körper schwächt indem es u.a. die Produktion von Testosteron hemmt.
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09/10/2020, 13:26
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#2
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elite*gold: 0
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Posts: 3,727
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Brudi, alles ok bei dir? Lese ja nur noch so komisches Zeugs..
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09/10/2020, 15:09
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#3
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elite*gold: 600
Join Date: Sep 2008
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@  , so ganz Unrecht hast du gar nicht. Ich glaube deine Art und Weise wie du deine Gedanken präsentierst, schreckt einige Benutzer hier im Forum ab, daher wirken deine Posts "wirr" auf andere. Dabei ist der Kern, um den es eigentlich geht, ganz zutreffend. Nur würde dein Thread mehr Sinn ergeben, wenn du deine subjektiven Erfahrungen mit uns teilst und gleichzeitig versuchst die anderen Benutzer einzubinden, á la "Findet ihr, dass euer Umgang mit elektronischen Medien euch unglücklich macht?..."
Auch ist das Thema in einem Gaming-Forum gar nicht mal so deplatziert. Ich möchte mal das von dir Geschriebene explizit auf elektronische Medien eingrenzen und ein paar Gedanken dazu ausführen.
Ich habe um ehrlich zu sein seit Jahren schon das stille Bedürfnis einfach mal alle elektronischen Geräte auszuschalten und für eine längere Zeit abzutauchen. Leider ist das keine autonome Entscheidung, die ich für mich treffen kann, da ich zum einen finanziell vom Computer abhängig bin und außerdem die gesellschaftlichen Umstände dies nicht erlauben oder gar bestrafen. Alleine die Vorstellung wochenlang nicht auf dem Messenger eurer Wahl erreichbar zu sein oder wochenlang keine Anrufe entgegenzunehmen lässt einem die Funktion, die diese Mittel in unserem Leben erfüllen, außergewöhnlich wichtig erscheinen.
Nur wie kann man diese Funktionen erhalten ohne gleichzeitig vor den Möglichkeiten dieser Technologie abgelenkt oder gar in den Bann gezogen zu werden? Welche Informationen sind relevant und welche nicht? Welche Apps brauche ich wirklich? Welche Quellen sind vertrauenswürdig, welche nicht?
Ich denke so ähnlich lauten die Fragen, die zu einem verantwortungsvollen Konsum führen können. Zumindest versuche ich mich so vor "bloatware" und generischen Desinformationen, die das Internet täglich in Massen produziert, zu schützen. Wenn man noch dazu Sicherheit als Faktor in Betracht zieht, wird das Ganze noch einmal ungeheuerlich komplexer.
Das mit dem "Glück ohne Vorarbeit" hast du auch sehr gut erkannt. Besonders die stetig verfügbaren sensorischen Reize, die von unseren Bildschirmen ausgehen, stellen eine Gefahr für unsere Beherrschung dar. "Klicke ich nun auf das vorgeschlagene Video oder nicht? Schaue ich noch eine Folge auf Netflix? Was hat X gepostet? Gibt's schon einen neuen Song von Y? ..."
Am Ende steht jeder alleine da und muss sich in seiner Beherrschung üben, um einen vernünftigen Umgang mit diesen Mitteln zu entwickeln.
Edit: Btw. deine Idee ist tatsächlich schon in verschiedenen Kulturen und Religionen Praxis. Dazu fällt mir zB. das Fasten bei den abrahamitischen Religionen ein. Oder aktueller: NoFap. Wäre vielleicht etwas für dich
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09/10/2020, 15:19
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#4
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elite*gold: 74
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Quote:
Originally Posted by Kenabi
Ich schrieb darüber dass sich alles equivalent zueinander verhält und man nie mehr bekommt als man investiert, daher existieren auch keine perpetuum mobile..
Das gleiche Prinzip kann man auf unseren Glückshormon übertragen. Denn zu jedem Hoch gehört auch ein Tief bzw. ein Neutral, denn in dem Fall muss das Gegenteil von Glück (hoch) nicht gleich Trauer (tief) sein. Je intensiver und länger man positive Gefühle erfährt, desto länger wird man neutrale bis negative Gefühle erfahren, es verhält sich equivalent zueinander, yin und yang. Das haben unsere Vorfahren gewusst, zb Bhuddisten achten darauf wenig positive Reize und mehr neutrale Reize zu erfahren um die Dopaminsensitivität zu erhöhen und am ende Glück intensiver zu erleben.
In der Zivilisation steigen Depressionen und sonstige Krankheiten exponentiell, wirkt auf den ersten Blick unlogisch denn wir haben doch alles was wir wollen. Nun, ein großes Problem heute ist dass man Glück ohne Vorarbeit erfahren kann und das quasi sofort und jederzeit. Dabei könne die Vorarbeit bereits als Gegenspieler zur Belohnung dienen.
Wir müssen dringend aufpassen über welche Tätigkeiten wir Glück erfahren (wollen) sei es noch so unscheinbar denn selbst Musik erzeugt über die ganze Dauer Glück, daher hört man oft: Musik ist mein Leben. Denn süchtig machende Substanzen sind nicht nötig um Süchtig zu werden. Der Körper verlangt die Tätigkeit welche Glück verursacht öfter zu praktizieren, wir kennen es alle: am Anfang ist man mit 30 Minuten zocken völlig gesättigt, am ende sind es 5 Stunden.
Will man nun wirklich die Kapazitäten des Glückshormons reizen für Tätigkeiten die einem am ende keinen Mehrwert bieten? Der Mehrwert darf (so gut wie) nie Glück sein, denn man wird equivalent zum positiven Reiz eben neutrale bzw. negative Reize erfahren, zudem sinkt die Dopaminsensitivität und man benötigt mehr Positive Reize was am ende zu mehr neutrale bzw. negative Reize führt, dies führt wiederum zu einer erhöhten Kortisolspiegel (Stresshormon) welche bekanntlich den Körper schwächt indem es u.a. die Produktion von Testosteron hemmt.
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Der Text stimmt größtenteils (meiner Meinung nach), aber was möchtest du uns damit sagen, was möchtest du uns mitgeben?
Ich verstehe nicht ganz, was du uns damit bewirken möchtest.
Es gibt auch Dopamin Detox, um dagegen zu wirken. Das Problem ist, dass man solche Sachen über lange Zeit machen muss, um wirkliche Erfolge zu haben, diese sind natürlich auch nicht garantiert!
Die Sache ist sogar eigentlich gut, weil ein Elon Musk könnte niemals so produktiv sein, wenn das Gehirn nicht so ein Memory/Anpassungseffekt hätte. Nur sehr viele Menschen schaffen den ersten Schritt nicht, weil wenn das Gehirn sich 1x an einer bestimmten Situation wirklich gewöhnt hat, ist der Rest Kindergarten.
So ist es zumindest in der Theorie, in der Praxis spielen noch Indikatoren wie AD(H)S/Depressionen. Eine große Rolle.
Aber so exakt habe ich die Prozesse auch noch nicht verstanden, falls du vernünftige Quellen über dieses Thema hast würde ich mich freuen, habe zwar einige Thesen, aber absolut keine Belege da, dieses Thema ist halt generell sehr schwierig und ich denke auch die Wissenschaft hat dafür keine gute Antwort, sonst würden nicht genau diese 2 "Krankheiten"(AD/H/S / Depressionen) so viel Probleme bereiten. Es gibt halt leider kein Wundermittel. Man kann natürlich Glück haben, aber Glück ist halt nicht wirklich nützlich bei sowas. Ich denke solche Krankheiten, muss man wohl oder übel größtenteils selbst lösen.
Ich habe auch einfach mal meine thoughts eingeworfen, und hoffe, dass es deine Intention war  .
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07/30/2021, 23:06
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#5
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elite*gold: 0
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@ 
Das soll einfach ein Denkanstoß sein, viele beschäftigen sich ja damit 0. Ich würde gerne deine Thesen erfahren, da ich mir recht viel Gedanken darüber gemacht habe kann daraus sicher eine gute Unterhaltung werden. Versteif dich nicht zu sehr auf Studien, das Problem ist dass sie sich gegenseitig fast immer widersprechen. Zu diesem Thema kann ich auch kein Buch nennen ohne dass man erst 100 Seiten was anderes lesen muss.
@ 
Ich glaube der erste Schritt ist erstmal den negativen Nutzen von Medien zu verinnerlichen, dann fällt es einen einfacher mal auf Musik zu verzichten um am ende mehr Glück zu erfahren bzw. Mit Pech besser um zu gehen. Zb jedesmal wenn ich mir wieder ***** Retention vornehme, bin ich 1 Woche durch 0 *****, normal alle 2 Tage  Ich weiß genau dass wie ich Schreibe viele abschreckt vor allem weil es oft endgültig ist ohne Spielraum für eigene Meinungen aber wie ich immer sage: wer will, der kann.
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07/31/2021, 12:11
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#6
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elite*gold: 77
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Ok sorry aber so kann ich das einfach nicht stehen lassen, auch wenn ich das bei vielen Threads von Leuten denke... Aber hier wirds mal Zeit mit Mythen aufzurâumen:
1. "Subjective Well Being" (SWB) (so der psychologische Ausdruck in der Literatur) hat nur begrenzt etwas mit "echten Hochs und Tiefs" zu tun. Es is einfach ein Mythos, dass jeder Mensch "im Schnitt" gleich glücklich ist, weil sich Hochs und Tiefs ja sowieso immer ausgleichen. Wenn das stimmen würde, hätten alle "glücklichen Menschen" scheinbar eine miese Kindheit gehabt und alle depressiven eine wunderschöne Kindheit. Komischerweise werden aber Kinder mit einer beschissenen Kindheit eher depressiv, beispielsweise sei hier nur einmal eine Arbeit von Amato et al. genannt:
Quote:
All reasons for parental absence (divorce, death, out-of-wedlock birth, and others) relate to elevated depression in one or another group. Educational attainment and current marital status mediated a moderate proportion of the estimated effect for whites and African American females.
Source: Amato, Paul R. "Parental absence during childhood and depression in later life." The Sociological Quarterly 32.4 (1991): 543-556.
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Damit ist die Theorie des Ying und Yangs mindestens bröckelig. Jetzt kann man natürlich sagen: "Ja gut es geht nicht um so große Zusammenhänge, unser Gehirn kann das nicht so lange speichern/correlaten/whatever". Nach der Theorie müssten dann aber Kinder aus problematischen Familien genau so viele Depressionen entwickeln wie Kinder aus normalen Familien, tun sie aber nicht wie die zitierte Arbeit sowie viele andere unterstreichen.
2. SWB nur auf Dopamin zu reduzieren ist so als würde man im Kraftsport nur den rechten Arm für das Bankdrücken verantwortlich machen. Dopamin spielt bei SWB sogar eher eine untergeordnete Rolle viel mehr spielen folgende Faktoren eine Rolle:
Quote:
Subjective well-being is composed of several major components, including global life satisfaction, contentment with specific life domains, the presence of frequent positive affect (pleasant moods and emotions), and a relative absence
of negative affect (unpleasant moods and emotions). The major components are reduced into more specific elements. Positive affect is commonly divided into joy, elation, contentment, pride, affection, happiness and ecstasy. Negative affect is separated into guilt and shame, sadness, anxiety and worry, anger, stress, depression, and envy. Life satisfaction is categorized by satisfaction with current life, satisfaction with past, satisfaction with future, significant others’ views of one’s life, and desire to change life. Domain satisfaction is composed of work, family, leisure, health, finances, self, and one’s group.
Source: Biswas-Diener, Robert, Ed Diener, and Maya Tamir. "The psychology of subjective well-being." Daedalus 133.2 (2004): 18-25.
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Hier fängt man auch langsam an zu verstehen was "glücklich sein" wirklich heißt. Es ist unter anderem das "Fehlen" von negativen Gefühlen und das Erfahren von positiven Gefühlen. Wichtig ist hier zwischen Gefühlen und Ereignissen zu unterscheiden. Man kann fast ermordet werden und sich danach unendlich gut fühlen, weil man Dankbar ist für das erneut geschenkte Leben. Oder man kann jetzt für immer ängstlich unterwegs sein und damit sein Leben dunkler machen als wenn man positive Gefühle entwickeln würde.
Jetzt kommen wir auch langsam da hin was wirklich "Glücklich sein" bedeutet und wie man es erreicht. Es geht hier ganz klar um Framing. Man muss es schaffen auch negativen Situationen positive Gefühle abzugewinnen. Und zwar dauerhaft. Das kann bis zu einem gewissen Punkt erst einmal jeder trainieren und erlernen. Es erfordert nur viel Zeit und ein Mindsetshift. Und spätestens wenn ich euch die Worte "Positive Psychologie" und "Flow" zu werfen, wird ein Drittel erst einmal zucken. Denn das sind genau auch die Schlagworte womit so viele "Coaches" ihr Geld verdienen. Dennoch ist die Basis dahinter eigentlich wissenschaftlich fundiert:
Quote:
The results of this meta-analysis show that positive psychology interventions can be effective in the enhancement of subjective well-being and psychological well-being, as well as in helping to reduce depressive symptoms.
Source: Bolier, Linda, et al. "Positive psychology interventions: a meta-analysis of randomized controlled studies." BMC public health 13.1 (2013): 1-20.
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Das heißt das was ein paar Coaches propagieren kann tatsächlich klappen und ist tatsächlich auch manchmal nahe an der Wissenschaft und ab und an sogar an der verhaltensbasierten Psychotherapie.
Subjektive eigene Erfahrungen/Einschätzungen
Ich möchte diesen Teil bewusst abheben, weil er nicht wissenschaftlich "einfach" zu belegen ist bzw. ich nichts konkretes dazu kenne.
Aber die Erkenntnisse aus der Wissenschaft bisher stützen meine Erfahrung mit "seriösen" Businesscoaches und Persönlichkeitsentwicklungsmenschen. Ich möchte behaupten auch einige Zeit lang eine mittelstarke Depression gehabt zu haben. Lag teilweise Tage einfach im Bett, weil ich mir jedesmal dachte: "Wow is sowieso alles sinnlos, am Ende bin ich eh tot"
Persönlichkeitsentwicklung und die positive Psychologie haben mich, meiner Meinung nach, da tatsächlich aus einem tiefen Loch geholt. Und ich möchte behaupte ich bin wirklich im Schnitt deutlich glücklicher als früher. Das liegt meiner Meinung auch daran, dass ich in der Regel versuche negative Emotionen so schnell wie möglich los zu werden und dann positiv an die Sache zu gehen. Aus meiner Sicht ist es daher essentiell fürs "Glücklichsein" zu verstehen, dass:
1. Jeder seine Emotionen kontrollieren und lenken kann und
2. Man das auch tun muss, wenn man glücklich sein will.
Es kommt aus meiner Sicht wie so oft einfach darauf an wie man auf Umstände reagiert. Das ist ja auch ein viel zitierter Satz unter Coaches:
"Deine Gedanken/Gefühle lassen dich negative fühlen nicht das Ereignis per se"
oder
"Du bist nicht die Umstände, sondern das was du daraus machst"
Auch wenn die Sätze mega abgedroschen klingen, würde ich sie zu 100% unterschreiben.
Edit:
Übrigens ist es genau so ein Mythos, dass Depressionen ein Ding der Neuzeit sind. Alleine wenn man sich alte Schriften von Sokrates anschaut erkennt man sehr schnell, dass "Unglücklichsein" in der Antike auch schon weit verbreitet war.
Auch Statisiken über die Suizide der letzten 40 Jahre zeigen ein relativ gleichbleibendes, eher sinkendes Bild:
Edit 2:
Achja und bevor mir jetzt gleich jemand ankommt mit "aber diese Statistik zeigt, dass Depressionen mehr geworden sind"
Der sollte auch noch einmal nachdenken, ob das nicht eventuell auch damit zusammenhängt, dass Depressionen erst seit relativ kurzer Zeit als Krankheit anerkannt werden und langsam aber sicher die Stigmatisierung der Krankheit zurückgeht, sodass auch immer mehr Menschen sich trauen darüber zu reden.
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07/31/2021, 14:03
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#7
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elite*gold: 0
Join Date: Feb 2012
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@ 
Du verwechselst da trauma mit negativen Gefühlen, das ist ja nochmal was anderes und spielt auch eine Rolle und ist auch ein interessantes Gesprächsthema aber viiiiel komplexer da traue sogar ICH mich nicht ein Thread zu erstellen. Ich kann mir MDMA schmeißen und am nächsten Tag bin ich trotz positiver gedanken komplett down da unser dopaminhaushalt komplett gestört ist, da spielen traumas keine Rolle. Kurz sehr viel glück zu erfahren ist das gleiche wie lange mehr glück als neutral zu erfahren.
Bei 1. Ja, so große zusammenhänge kann unser Gehirn nicht speichern aber wieso sollten dann kinder aus guten familien genau so viele depressionen haben wie kinder aus problematischen familien? Wie gesagt das was du meinst sind Traumas.
Ich sagte ja das Gegenteil von Hoch muss nicht tief sein also nicht unbedingt eine depression sondern kann auch eine affektverflachung bedeuten, dennoch macht es auf dauer depressiv oder unglücklich ja. Depressionen sind seit dem 19. Jahrhundert bekannt, aber wenn ich eine Studie finden will die zeigt dass depressionen innerhalb 50 Jahre rasant gestiegen sind, dann finde ich auch eine (google: increasing depression pubmed), da sind sogar Studien die schlechte Mikroorganismen und wenig Sonnenlicht (v d3) mit depressionen verlinken, zu beiden hab ich ein Thread. Daher versuch ich möglichst logisch die Dinge zu erklären. Allein durch beobachtung können wir doch feststellen dass wir immer unglücklicher werden, oder nicht?
Bei den (richtig) Primitiven Völkern sind depressionen nicht existent, die Wissen aber was das ist, zu lesen im Buch „Nutrition and Physical degeneration“. Insgesamt macht es jeden Glücklicher auf Glück zu verzichten, und das wird heute einfach zu sehr unterschätzt, das meinte ich einfach nur.
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07/31/2021, 14:55
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#8
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elite*gold: 77
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Quote:
Originally Posted by Kenabi
@ 
Du verwechselst da trauma mit negativen Gefühlen, das ist ja nochmal was anderes und spielt auch eine Rolle und ist auch ein interessantes Gesprächsthema aber viiiiel komplexer da traue sogar ICH mich nicht ein Thread zu erstellen. Ich kann mir MDMA schmeißen und am nächsten Tag bin ich trotz positiver gedanken komplett down da unser dopaminhaushalt komplett gestört ist, da spielen traumas keine Rolle. Kurz sehr viel glück zu erfahren ist das gleiche wie lange mehr glück als neutral zu erfahren.
Bei 1. Ja, so große zusammenhänge kann unser Gehirn nicht speichern aber wieso sollten dann kinder aus guten familien genau so viele depressionen haben wie kinder aus problematischen familien? Wie gesagt das was du meinst sind Traumas.
Ich sagte ja das Gegenteil von Hoch muss nicht tief sein also nicht unbedingt eine depression sondern kann auch eine affektverflachung bedeuten, dennoch macht es auf dauer depressiv oder unglücklich ja. Depressionen sind seit dem 19. Jahrhundert bekannt, aber wenn ich eine Studie finden will die zeigt dass depressionen innerhalb 50 Jahre rasant gestiegen sind, dann finde ich auch eine (google: increasing depression pubmed), da sind sogar Studien die schlechte Mikroorganismen und wenig Sonnenlicht (v d3) mit depressionen verlinken, zu beiden hab ich ein Thread. Daher versuch ich möglichst logisch die Dinge zu erklären. Allein durch beobachtung können wir doch feststellen dass wir immer unglücklicher werden, oder nicht?
Bei den (richtig) Primitiven Völkern sind depressionen nicht existent, die Wissen aber was das ist, zu lesen im Buch „Nutrition and Physical degeneration“. Insgesamt macht es jeden Glücklicher auf Glück zu verzichten, und das wird heute einfach zu sehr unterschätzt, das meinte ich einfach nur.
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Irgendwelche wissenschaftlichen & seriösen Quellen oder wieder nur daher gesagt?
Edit:
Dir ist aber schon bewusst, dass dein viel zitiertes Buch "Nutrition and Physical degeneration" original aus dem Jahr 1939 stammt oder? Meinste net, dass es langsam Zeit wird sich mit modernen Erkenntnissen zu beschäftigen?
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07/31/2021, 15:25
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#9
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elite*gold: 0
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@ 
Wie gesagt wenn ich meine Aussage mit Studien unterstützen will, dann finde ich garantiert welche, sowie du mit deiner. Nächstesmal kannst du ja beide Seiten recherchieren, auf pubmed gibt es alles an Studien.
Dale Carnegies Buch „wie man freunde gewinnt“ von 1936 ist heute beliebter denn je.
Im Buch von Dr Price hat er fast alle primitiv lebenden Menschen untersucht, heute gibt es kaum bis keine richtig primitiv lebenden menschen mehr. Was soll daran aber denn veraltet sein? Btw werden viel-leser wissen dass mit die Besten Bücher vor 1960 geschrieben wurden, denn das heutige wissen wird ua von Geld beeinflusst.
Die Moderne Erkenntniss ist bluthochdruck mit blutverdünner zu behandeln um dann an der häufigsten todesursache zu sterben oder Stuhltransplantationen zu machen um das Mikrobiom zu stärken
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07/31/2021, 16:22
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#10
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elite*gold: 77
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Quote:
Originally Posted by Kenabi
Dale Carnegies Buch „wie man freunde gewinnt“ von 1936 ist heute beliebter denn je.
Im Buch von Dr Price hat er fast alle primitiv lebenden Menschen untersucht, heute gibt es kaum bis keine richtig primitiv lebenden menschen mehr. Was soll daran aber denn veraltet sein? Btw werden viel-leser wissen dass mit die Besten Bücher vor 1960 geschrieben wurden, denn das heutige wissen wird ua von Geld beeinflusst.
Die Moderne Erkenntniss ist bluthochdruck mit blutverdünner zu behandeln um dann an der häufigsten todesursache zu sterben oder Stuhltransplantationen zu machen um das Mikrobiom zu stärken 
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Gibts denn dazu wenigstens irgendwelche wissenschaftlichen Beweise und/oder Quellen?
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08/10/2021, 12:43
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#11
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elite*gold: 7110
Join Date: Jun 2009
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@  Natürlich ist das Mindset ein wichtiger Punkt, das hat Kenabi ja sogar mit der Referenz auf den Buddhismus vorweggenommen. Trotzdem gibt es Mechaniken im Hirn, die nur eine bestimmte Gefühlsdynamik erlauben, egal wie das Mindset ist, Stichwort Homöostase. Heißt ja nicht, dass jeder im Leben den gleichen Glückskontostand hat oder sich die Kapazität nicht verändern kann (Kenabi hat das doch auch nirgends impliziert?). Vielmehr hat deine vorherige Gefühlslage direkte Auswirkungen auf die nächste. Wenn du deine Stimmung konstant mit einer Substanz aufhellst, wird deine Hirnchemie sich entsprechend regulieren, dass sich eine neue Baseline einstellt. Bist du täglich von einem Überfluss an Content umgeben, wird der einzelne Inhalt weniger wert. Hast du plötzlich extrem viel Geld zur Verfügung, wird der initiale Kaufrausch schnell uninteressant. Während du als Kind auf das eine Weihnachtsgeschenk monatelang gewartet und dich gefreut hast, ist es heute eine Kleinigkeit, es dir einfach selbst zu kaufen — und entsprechend fühlst du.
Ich habe Kenabis Post eigentlich direkt so verstanden, dass es ihm darum geht, wie wir mit unserem Dopaminhaushalt umgehen. Konstanter Rausch jeglicher Art sorgt für Abstumpfung und die wiederum wird auf jeden Fall auch langfristig Auswirkungen auf die allgemeine Stimmung haben. Das heißt nicht, dass man in Askese leben muss — dann wird zwar der eine Genuss, den man sich ab und zu gönnt, extrem besonders, aber dafür lebt man sonst halt scheiße. Der Schlüssel zu einem gesunden Umgang mit den eigenen Bedürfnissen/Wünschen/Trieben kann also nur ein Mittelweg sein. Hups, jetzt sind wir ja wieder beim Buddhismus…
Du kannst nicht dauerhaft glücklich sein, weil Glück damit seine Bedeutung verliert. Womit du aber Recht hast, ist dass man selbst dafür verantwortlich ist, was man aus seinen Umständen macht. Man kann dauerhaft zufrieden sein, wenn man richtig mit den eigenen Gefühlen umgeht.
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08/11/2021, 09:00
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#12
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Quote:
Originally Posted by MrSm!th
@  Natürlich ist das Mindset ein wichtiger Punkt, das hat Kenabi ja sogar mit der Referenz auf den Buddhismus vorweggenommen. Trotzdem gibt es Mechaniken im Hirn, die nur eine bestimmte Gefühlsdynamik erlauben, egal wie das Mindset ist, Stichwort Homöostase. Heißt ja nicht, dass jeder im Leben den gleichen Glückskontostand hat oder sich die Kapazität nicht verändern kann (Kenabi hat das doch auch nirgends impliziert?). Vielmehr hat deine vorherige Gefühlslage direkte Auswirkungen auf die nächste. Wenn du deine Stimmung konstant mit einer Substanz aufhellst, wird deine Hirnchemie sich entsprechend regulieren, dass sich eine neue Baseline einstellt. Bist du täglich von einem Überfluss an Content umgeben, wird der einzelne Inhalt weniger wert. Hast du plötzlich extrem viel Geld zur Verfügung, wird der initiale Kaufrausch schnell uninteressant. Während du als Kind auf das eine Weihnachtsgeschenk monatelang gewartet und dich gefreut hast, ist es heute eine Kleinigkeit, es dir einfach selbst zu kaufen — und entsprechend fühlst du.
Ich habe Kenabis Post eigentlich direkt so verstanden, dass es ihm darum geht, wie wir mit unserem Dopaminhaushalt umgehen. Konstanter Rausch jeglicher Art sorgt für Abstumpfung und die wiederum wird auf jeden Fall auch langfristig Auswirkungen auf die allgemeine Stimmung haben. Das heißt nicht, dass man in Askese leben muss — dann wird zwar der eine Genuss, den man sich ab und zu gönnt, extrem besonders, aber dafür lebt man sonst halt scheiße. Der Schlüssel zu einem gesunden Umgang mit den eigenen Bedürfnissen/Wünschen/Trieben kann also nur ein Mittelweg sein. Hups, jetzt sind wir ja wieder beim Buddhismus…
Du kannst nicht dauerhaft glücklich sein, weil Glück damit seine Bedeutung verliert. Womit du aber Recht hast, ist dass man selbst dafür verantwortlich ist, was man aus seinen Umständen macht. Man kann dauerhaft zufrieden sein, wenn man richtig mit den eigenen Gefühlen umgeht.
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Es ist mir zu viel Verallgemeinerung und Vereinfachung im Post. Natürlich ist nicht jeder jeden Tag glücklich. Aber das ausschließlich vom Dopamin-Haushalt abhangig zu machen ist als würde ich meine Fitness von der Trainierheit meines Rechten Arms abhängig machen. Es greift viel zu kurz und ignoriert viele Studien zu der ganzen "Glûcksforschung".
Die Sache ist halt wie gesagt, dass "Glücklich sein" nur sehr wenig mit dem aktuellem Dopaminhaushalt zu tun hat. Sondern viel mehr mit der Summe der Gefühle, die deine Erinnerungen haben. Du bist "glücklich", wenn du denkst dass du bisher ein "glückliches Leben" hattest.
Dopamin kann da behilflich sein, viel wichtiger sind aber andere Hormone. Dopamin ist ja vor allem ein "Kick-Hormon", wenn du aber Leute fragst ob sie glûcklich sind oder nicht werden die wenigstens beim Beantworten der Frage "einen Kick spüren" (hier sei angemerkt, dass es natürlich durchaus Menschen gibt, die nur glücklich durch viel Dopamin/Adrenalin werden; jeder ist da eben anders und es ist nunmal leider ein komplexes zusammenspiel verschiedensters Bereiche und Hormone).
Die Sache mit der Homöostase stimmt für viele chemische Prozesse, da hast du vollkommen Recht. Aber sie ist (zum Glück) nur bedingt richtig wenn man über SWB redet. Natürlich haut dich jeden Tag 100% Dopamin irgendwann auf eine Baseline, aber darum geht es hier auch nur bedingt. Denn wenn ich mir jedentag Anti-Depressiva reinhaue habe ich auch ein für den Moment glückliches Leben. Aber die allerwenigstens würden sich beschreiben als "sie sind zufrieden".
Und genau deswegen hasse ich diese Reduktion auf ein Ding. Es ist nicht "ein Ding". Das ist einfach falsch. Es spielen viel mehr und viel komplexere Mechanismen eine Rolle als einfach nur Dopaminmangel/-überschuss, was hier mit dem Thread aber assoziert wird.
Und noch als Randnotiz:
Wenn du jeden Tag mit Content zugehauen wirst, nimmst du den über die Zeit hinweg weniger wahr. Das stimmt. Aber was ist wenn du dich in Zukunft dafür bewusst darauf konzentrierst? Das Problem ist viele der biologischen Ansätze zu "Glück" sind ja richtig, aber nur zu sagen "es ist die Biologie" ist sehr kurz gedacht, denn auch die Psychologie spielt hier eine große Rolle und so wie ich denke sogar eine größere als man bisher dachte. Dementsprechend kannst du auch dein "Kick-Empfinden" deutlich steigern, wenn du dich auf den Kick konzentrierst (das kennt man ja auch aus Studien wo man Menschen alkoholfreies Bier gibt und die sich trotzdem in der Gruppe mit "angetrunken" beschreiben; Die Psychologie hinter solche Vorgängen ist auf keinen Fall außer Acht zu lassen. Damit kann man wirklich sehr viel ausgleichen, manchmal sogar richtig messbar in Form von Hormonen und Botenstoffen).
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08/11/2021, 19:28
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#13
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elite*gold: 0
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Einige Leute hier interpretieren das was ich schreibe gerne zu ihren Gunsten.
Shadow992 schreibt „genau deswegen hasse ich diese reduktion auf ein ding“
Erinnere mich nicht das behauptet zu haben.
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08/12/2021, 12:19
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#14
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Originally Posted by Shadow992
Es ist mir zu viel Verallgemeinerung und Vereinfachung im Post. Natürlich ist nicht jeder jeden Tag glücklich. Aber das ausschließlich vom Dopamin-Haushalt abhangig zu machen ist als würde ich meine Fitness von der Trainierheit meines Rechten Arms abhängig machen. Es greift viel zu kurz und ignoriert viele Studien zu der ganzen "Glûcksforschung".
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Ich hab etwas das Gefühl, du bist da mehr bei deinem eigenen Thema als bei dem, was ich tatsächlich geschrieben habe. Ich habe von Abstumpfung und Impulskontrolle geschrieben, womit der Dopaminhaushalt eben durchaus zu tun hat. Natürlich ist ein gesunder Dopaminhaushalt nicht der Schlüssel zum Glück. Ein kaputter ist aber jedenfalls ein gutes Rezept dafür, konstant unzufrieden zu sein.
Quote:
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Die Sache ist halt wie gesagt, dass "Glücklich sein" nur sehr wenig mit dem aktuellem Dopaminhaushalt zu tun hat. Sondern viel mehr mit der Summe der Gefühle, die deine Erinnerungen haben. Du bist "glücklich", wenn du denkst dass du bisher ein "glückliches Leben" hattest.
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Ich glaube, das, was du mit Glück meinst, meine ich mit Zufriedenheit. Glücklichsein ist nach meiner Definition ein akutes Gefühl der Freude, eins das eben nicht dauerhaft anhalten kann.
Quote:
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Die Sache mit der Homöostase stimmt für viele chemische Prozesse, da hast du vollkommen Recht. Aber sie ist (zum Glück) nur bedingt richtig wenn man über SWB redet. Natürlich haut dich jeden Tag 100% Dopamin irgendwann auf eine Baseline, aber darum geht es hier auch nur bedingt. Denn wenn ich mir jedentag Anti-Depressiva reinhaue habe ich auch ein für den Moment glückliches Leben. Aber die allerwenigstens würden sich beschreiben als "sie sind zufrieden".
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Darum geht es hier nur bedingt? Wenn du dir den ersten Post noch mal durchliest, es geht da genau um die beschriebene Dynamik. Kenabi hat das Ganze vielleicht etwas unsauber abgegrenzt, aber letztendlich macht er ganz klar den Punkt, dass der Dauerüberfluss, in dem sich viele befinden, sie eher unglücklich als glücklich macht, und zwar aufgrund eben dieser Dynamik.
Nein, Anti-Depressiva machen auch nicht zufrieden. Zufriedenheit erfordert viel Arbeit.
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Und noch als Randnotiz:
Wenn du jeden Tag mit Content zugehauen wirst, nimmst du den über die Zeit hinweg weniger wahr. Das stimmt. Aber was ist wenn du dich in Zukunft dafür bewusst darauf konzentrierst? Das Problem ist viele der biologischen Ansätze zu "Glück" sind ja richtig, aber nur zu sagen "es ist die Biologie" ist sehr kurz gedacht, denn auch die Psychologie spielt hier eine große Rolle und so wie ich denke sogar eine größere als man bisher dachte. Dementsprechend kannst du auch dein "Kick-Empfinden" deutlich steigern, wenn du dich auf den Kick konzentrierst (das kennt man ja auch aus Studien wo man Menschen alkoholfreies Bier gibt und die sich trotzdem in der Gruppe mit "angetrunken" beschreiben; Die Psychologie hinter solche Vorgängen ist auf keinen Fall außer Acht zu lassen. Damit kann man wirklich sehr viel ausgleichen, manchmal sogar richtig messbar in Form von Hormonen und Botenstoffen).
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Bewusstes Wahrnehmen ändert sehr viel, hat auch mit o.g. Arbeit zu tun (Bewusstsein muss man auch erst mal trainieren), ändert aber nichts daran, dass ein Dauerrausch nicht sustainable ist. Und Content/Entertainment fällt in diesem Kontext auch darunter. Je größer der Überfluss, desto weniger wertschätzt du das Kleine. Je mehr du den Fokus wieder auf Letzteres legst, desto stärker geht automatisch auch dein Konsum wieder runter. Qualität statt Quantität halt.
Ich seh jedenfalls dein Problem nicht. Kenabi warnt halt vor einem Problem, das wahrscheinlich viele heutzutage haben. Deswegen muss er ja nicht gleich eine Abhandlung über Glücksforschung schreiben, um ja auch alles abgedeckt zu haben.
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08/18/2021, 12:24
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#15
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Originally Posted by Kenabi
Ich schrieb darüber dass sich alles equivalent zueinander verhält und man nie mehr bekommt als man investiert, daher existieren auch keine perpetuum mobile..
Das gleiche Prinzip kann man auf unseren Glückshormon übertragen. Denn zu jedem Hoch gehört auch ein Tief bzw. ein Neutral, denn in dem Fall muss das Gegenteil von Glück (hoch) nicht gleich Trauer (tief) sein. Je intensiver und länger man positive Gefühle erfährt, desto länger wird man neutrale bis negative Gefühle erfahren, es verhält sich equivalent zueinander, yin und yang. Das haben unsere Vorfahren gewusst, zb Bhuddisten achten darauf wenig positive Reize und mehr neutrale Reize zu erfahren um die Dopaminsensitivität zu erhöhen und am ende Glück intensiver zu erleben.
In der Zivilisation steigen Depressionen und sonstige Krankheiten exponentiell, wirkt auf den ersten Blick unlogisch denn wir haben doch alles was wir wollen. Nun, ein großes Problem heute ist dass man Glück ohne Vorarbeit erfahren kann und das quasi sofort und jederzeit. Dabei könne die Vorarbeit bereits als Gegenspieler zur Belohnung dienen.
Wir müssen dringend aufpassen über welche Tätigkeiten wir Glück erfahren (wollen) sei es noch so unscheinbar denn selbst Musik erzeugt über die ganze Dauer Glück, daher hört man oft: Musik ist mein Leben. Denn süchtig machende Substanzen sind nicht nötig um Süchtig zu werden. Der Körper verlangt die Tätigkeit welche Glück verursacht öfter zu praktizieren, wir kennen es alle: am Anfang ist man mit 30 Minuten zocken völlig gesättigt, am ende sind es 5 Stunden.
Will man nun wirklich die Kapazitäten des Glückshormons reizen für Tätigkeiten die einem am ende keinen Mehrwert bieten? Der Mehrwert darf (so gut wie) nie Glück sein, denn man wird equivalent zum positiven Reiz eben neutrale bzw. negative Reize erfahren, zudem sinkt die Dopaminsensitivität und man benötigt mehr Positive Reize was am ende zu mehr neutrale bzw. negative Reize führt, dies führt wiederum zu einer erhöhten Kortisolspiegel (Stresshormon) welche bekanntlich den Körper schwächt indem es u.a. die Produktion von Testosteron hemmt.
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Wie viel wir durch Hormone gesteuert werden
statt handeln durch eigenständiges denken
ist vielen glaube ich gar nicht bewusst.
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das ergebnis zu dem ich gekommen bin, is erschreckend:
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