Datum 23.04.2011 | 08:16 Uhr
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PlayStation Network
Sonys Flaggschiff-Onlinedienst bleibt für Spieler weiterhin offline.
Der seit rund zwei Tagen andauernde Ausfall des PlayStation Network ist auf einen „externen Eingriff in unser System“ zurückzuführen. Das bestätigte Sony auf dem offiziellen PS Blog. Patrick Seybold, Sprecher von Sony PlayStation, informiert die Kunden außerdem darüber, dass der Dienst abgeschaltet wurde, um „eine sorgfältige Prüfung durchzuführen und einen problemlosen und sicheren Betrieb unseres Netzwerkdienstes sicherzustellen“. Bislang verlor Sony kein Wort darüber, wann der Dienst für Spieler wieder erreichbar sein wird.
„Wir unternehmen alles, was in unserer Macht steht, um diese Situation rasch aufzuklären und wir bedanken uns noch einmal für euer Verständnis“, so Seybold weiter. Sobald neue Informationen vorliegen, werde man sie direkt veröffentlichen, so der Sprecher. Damit warten knapp 70 Millionen registrierte PSN-Nutzer weiterhin auf den Zugang zum Dienst.
Ebenso unbekannt wie die Dauer des Ausfalls ist die genaue Ursache. Die Frage nach den Urhebern der Probleme ist ungeklärt, doch spekulieren viele Nutzer über einen Eingriff der Hacker-Gruppe Anonymus. Diese hatte im Laufe des kürzlichen Gerichtsverfahrens von Sony gegen den Hacker George "Geohot" Hotz Angriffe auf Sony angekündigt und vor Wochen schon einmal das PSN lahm gelegt.
Daraufhin hatten sich die "Hacktivisten" jedoch zurückgezogen und betont, man wolle nicht die Kunden, sondern Sony direkt treffen und künftige Angriffe auf das PSN unterlassen. Sony und Hotz verkündeten Mitte April derweil eine außergerichtliche Einigung.
Hintergrund der Anonymus-Attacken:
Nach der Veröffentlichung eines PS3- Jailbreaks hatte Sony Ende Januar eine einstweilige Verfügung gegen Geohot und die Gruppe fail0verflow (Hector Cantero, Sven Peter, "Bushing" und "Segher") erwirkt, zunächst aber von einer Klage wegen Urheberrechtsverletzung abgesehen. Gestützt wurde die einstweilige Verfügung auf die mutmaßliche Verletzung des Digital Millennium Copyright Acts, des Computer Fraud and Abuse Acts sowie unterschiedlicher Urheberrechte durch die Hacker.
Daraufhin warnte Sony weiter eindringlich vor der Verbreitung des Hacks. Außerdem drohte Sony Hackern und Softwarepiraten Mitte Februar mit der Verbannung aus dem PlayStation Network. Inzwischen hat Bundesrichter Joseph Spero hat dem Konsolenhersteller am Donnerstag das Recht eingeräumt, die IP-Adressen eines jeden Besuchers von Hotz' Website Geohot.com zwischen Januar 2009 und der Gegenwart einzusehen.
Anfang April schaltete sich die Hacker-Gruppe Anonymus ein und drohte mit Attacken auf Sony-Dienste. Diese erfolgten wenige Stunden später in Form von DDOS-Angriffen auf Sony-Server, so dass zeitweise das PlayStation Network ausfiel. Im letzten Statement verkündete Anonymus, künftig keine Angriffe auf das PSN mehr zu unternehmen, da man Sony, nicht deren Kunden treffen wolle.
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