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Höhen und Tiefen eines Privat-Servers

Posted 08/23/2015 at 02:21 by Myrelle
Updated 09/04/2015 at 14:44 by Myrelle



Hab mich heute mal dazu entschieden ein wenig über meine Erfahrungen mit Server zu quatschen.

Privatserver - gehen wir erstmal auf die Definiton ein. Ich nehm mir mal die Freiheit raus einfach mal was aus Wikipedia zu zitieren.

Quote:
Privat (von lat. privatus, PPP von privare, „abgesondert, beraubt, getrennt“, privatum, „das Eigene“ und privus, „für sich bestehend“)[1] bezeichnet Gegenstände, Bereiche und Angelegenheiten, die in sich geschlossen sind, also nicht offenstehen.

Im Kontext zu Personen gehört Privates nicht der Allgemeinheit, sondern nur einer einzelnen Person oder einer eingegrenzten Gruppe von Personen, die untereinander in einem intimen bzw. einem Vertrauensverhältnis stehen.
Daraus kann man schließen, dass Privatserver eigentlich zu Beginn nur einer Gruppe von Menschen zustehen sollten, wie zum Beispiel Freunden oder Bekannten, mit denen man gemeinsam spielen möchte. Inzwischen haben Privatserver ja eine ganz andere Bedeutung - sie gehören einer Person und alle dürfen darauf spielen und natürlich sollen sie möglichst Geld abwerfen. Das passt jetzt natürlich nun so gar nicht zur eigentlichen Wortbedeutung, aber das ist ganz interessant. Das Wort scheint einen nämlich geradezu anzulügen.

Privatserver gibt es natürlich auch in mehrere Spielen, nicht nur in Metin2. Es fängt bei Minecraft an (wo es zu Anfang an durch Nebenprojekte wie bukkit gefördert wurde), geht über SA:MP und sogar WoW-Server weit hinaus.

Ein Privatserver ist also erst einmal nicht dazu gedacht, einem Spieler etwas zu bieten und ihn als "Kunden" zu halten. Das ist zum Beispiel auch ein Grund warum viele noch starke Verfechter der offiziellen Server sind: Da weiß man, seine Items bleiben auf jeden Fall, es ist "seriöser".

Da fangen wir direkt mal bei den Tiefen eines Privatservers an. Man weiß nicht, wie lange der hält, man weiß nicht, ob sich das Spenden lohnt und man weiß nicht, wo die Daten hingehen, die man den Betreibern bei der Registration mitteilt. Hier möchte ich auch gern noch mal darauf aufgreifen, dass es auch viele Server gibt, die tatsächlich nur dafür bestehen möglichst große Nutzerdatenbanken abzugreifen und diese zu benutzen. Zum Beispiel um die Daten auf anderen Servern auszuprobieren, euch zu "hacken" und im großen Stile Itemshops hier auf elitepvpers anzubieten. Daher hier auch nochmal mein Apell: Immer auf jedem Server andere Daten benutzen!

Jetzt kommt ein Punkt, der P-Server sehr attraktiv macht - es gibt tausende von ihnen. Man hat freie Wahl wie man Metin2 spielen möchte, entweder einfach mal hemmungslosen Player-Vs-Player-Spaß haben (auf irgendwelchen PvP-Fun-Servern), einen frisch neu gestarteten schweren Server spielen (Oldschool) oder komplett neue Systeme in Metin2 zu bewundern (Newschool).

Viele Freiheiten zu haben, bedeutet aber auch viele Risiken. Die Clients sind von irgendwelchen Hobbytechnikern modifiziert und können sogar (im schlimmsten Fall, ist meistens aber nicht so) Viren beinhalten. Im besten Fall müllt der Client den RAM voll und man muss ihn regelmäßig neu starten.

Zum Hacken und Gehackt werden möchte ich hier auch nochmal ein Wort los werden: Dazu gehören immer zwei. Derjenige, der unsicher mit seinen Daten umgeht und derjenige, der diese Sicherheitslücken gezielt ausnutzt. iMer sagte mal zu mir, dass selbst ein Passwort allein sicher ist - wenn es denn einzigartig ist.

Metin2 hätte sich schon lange schützen können, indem die Entwickler genauso wie Steam oder World Of Warcraft einfach eine HWID-Verifzierung einbauen - hat nur irgendwie keiner gemacht. Einige Privatserver haben sich das zur Aufgabe gemacht die Daten der User zu schützen, nur sind das leider auch Einzelfälle. Nur scheinbar ist es lukrativ für die Entwickler von Metin2, dass ein paar Spieler ihr Equipment verlieren, da die dann ja alles wieder erspielen möchten.

Jetzt gehe ich auf den Punkt ein, der mir eigentlich seit Anbeginn des Blogbeitrags unter den Nägeln brennt: Wie sieht das eigentlich aus, wenn ein Privatserver erfolgreich (und womöglich noch eine längere Zeit vorhanden bleibt) ist? Und was tun, wenn er es nicht ist (und scheinbar den Löffel abgeben wird)?

Erst einmal ein paar Punkte, die einen Server auszeichnen um eine Communityarbeit zu erleichtern
  • Forum (Austauschmöglichkeit zwischen User und Entwickler)
    → Serveradmins oder Community Manager sollten mehr als nur die Regelthreads und Closebeiträge unter ihren Beiträgen haben
    → Werden Kritikthreads übermäßig schnell geschlossen oder ausdiskutiert?
    → Gescheite und übersichtliche Struktur im Board
  • Vertreten und aktiv (!) auf sozialen Netzwerken (wenn die hiesigen Plattformen mal down sind, kann man sich dann immer noch woanders erkundigen)
    → Auch bei Facebook gibt es die Möglichkeit PNs zu beantworten!
    → elitepvpers hat eine gute Reichweite - eine Vorstellung sollte man auf jeden Fall in Erwägung ziehen
    → Twitter - eher im globalen Bereich, die Deutschen sind (leider) twitterfaul
  • Homepage-Funktionen sind wirklich aktiv und nicht nur Deko
    → Wir kennen nur zu gut die toten "Community"- oder "Board"-Links
  • Stetige Updates, 1x im Monat reicht vollkommen aus, tägliche Updates schrecken eher ab
    → Bugs gibt es immer, und wenn es nur kleine sind, sollte man sich um sie kümmern
  • Itemshoppreise
    → 25€ für ein 7 Tage Pet? Rly?

Wenn man soweit alles vorbereitet, kann der Spielerfluss eigentlich beginnen. Was sehr schön ist, wenn ein Server startet, dann sind die User sehr vorurteilsfrei. Sie probieren alle mal an. Welcher Server dann in den ersten Minuten überzeugt, der gewinnt.

Gehen wir mal von dem Fall aus "Server verkackt, 20 Spieler online", sollte man schnell handeln. Das Problem ist, ist der Ruf als "leerer Server" erstmal da, dann ist es sehr schwer den wieder wegzubekommen. Wer erst sehr spät seine Fehler lokalisieren kann, die die User zum Abhauen animieren, dem ist wohl eher geraten unter neuem Namen neu zu beginnen. Wem das zu schade ist, der kann sich natürlich immer noch rausretten, indem er vor allem viel mit der Community zusammen arbeitet und einfach mal fragt "Wo ist denn euer verkacktes Problem?"

Natürlich ist es nicht angenehm, auf den Kopf gehauen zu bekommen, was man alles jetzt verkackt hat. Aber man macht den Server für die User, nicht für sich. Das aller wichtigste: Wenn man den Usern eine Plattform bietet, sich auszuheulen, dann ist das Risiko, dass sie sich woanders ausheulen und schlechte "Promotion" betreiben um einiges geringer. Lieber lasst die User in euren Plattformen flamen, als Kritikthreads zu closen und dann geht der große Rufchatspam/epvp-Gehate/Facebookspam los. Bereitet kleine "Auskotzthreads" vor, erklärt den Usern, dass ihr bereit seid, Kritik anzunehmen, wenn sie denn in einem gesunden Tonfall kommt. Bleibt aber standhaft - keiner muss sich mehr als einmal beleidigen lassen

Wichtig ist hier, dass es immer Menschen gibt, mit denen man nicht klar kommen wird. Es gibt sie tatsächlich, die Trolle mit den dicken Eiern, die einfach nur Unruhe stiften wollen. Entweder ist denen langweilig oder ihnen fehlt Liebe, pauschalisieren kann man diese Menschen nicht. Ganz explizit spreche ich auf die Nutzer an, die mit Drohungen und Erpressungen ankommen. Geht darauf nicht ein! Ignoriert es oder bannt einfach. Eventuell erinnern sich einige an die lustigen Menschen, die sich einfach 3 Buchstaben vor den Namen gehauen haben um sich dann mit einer Hacktivisten-Gruppe zu identifizieren, die angeblich "schützen soll". Die kamen dann aufs TS3 und verlangten Lösegeld, ansonsten werden die Roots angegriffen. Es gibt eine Möglichkeit Namensbeschränkungen auf dem TS3-Server einzurichten, dass Leute mit bestimmten Bezeichnungen im Namen einfach nicht reinkommen. Das ist sehr lustig, weil sie dann einfach nur "Serverfehler" sehen und so viel Hirn wie die haben, werden die dann denken, dass der TS3-Server down ist.

¯\_(ツ)_/¯

Das ist alles was mir bis jetzt dazu einfällt, vorallem die paar sicherheitstechnischen Punkte waren mir wichtig, sowie die der Aspekt mit der Communityarbeit.

Sorry, wenns teilweis ungeordnet rüberkommt. Hab den Blogbeitrag über 3h verteilt geschrieben, ich musste ja aktiv Communityarbeit betreiben

Was denkt ihr? Schreib ich bullshit?
Posted in Metin2
Views 1155 Comments 2 Email Blog Entry
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Total Comments 2

Comments

  1. Old Comment
    Gebe dir in allen Punkten recht, für mich als Spieler ist es sehr wichtig von einem Server folgendes zu überzeugen.
    -Das Gefühl geben das der Server es ernst meint.
    -Professionelles auftreten
    -Wenn möglich schon erwachsene Leute die denn Server halten, führen und das sagen haben.
    -Nicht auf 1 Person (Techniker) hoffen und glauben das er für die SA der Alleskönner ist, da besteht die Gefahr wenn der Techniker oder sonstige das Team verlässt das der Server down geht, sprich der SA sollte Ahnung haben.
    -Nicht auf die Spieler spenden hoffen, nicht jeder Monat ist ein guter Monat, sollte immer Reserven dabei haben
    -sonst Kleinlichkeiten

    Denn Text denn du geschrieben hast gefällt mir sehr und überzeugt, hast wirklich bei allen Punkten recht und das ist halt so und nicht anders.

    Wirklich cooler Text. mfg
    -
    permalink
    Posted 11/19/2015 at 12:45 by QualKwappe QualKwappe is offline
  2. Old Comment
    Myrelle ich gebe dir vollkommen recht mit dem was du in deinen Blog schreibst.
    Bleibe so wie du bist mein Mädchen und las dich nicht verbiegen
    permalink
    Posted 06/10/2016 at 08:59 by HausmamsellSilvia HausmamsellSilvia is offline
 

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