eine ziemlich interessante kunst der selbsternannten neuen rechten ist es eindeutig, sich jedwelcher thematik die sich irgendwie mit dem rechtsradikalismus beschäftigt zu nutzen zu machen indem auf biegen und brechen darauf gepocht wird, die eigene politische gesinnung sei, obschon sie so rechts ist wie sie im heutigen mitteleuropäischen raum nur sein kann, ein besseres rechts als das rechts jedwelcher vergangenheit.
ich bin auch kein befürworter dieser ewig dämlichen vergleiche der heutigen rechte mit der ns zeit, im gegenteil, finds ziemlich absurd. aber gerade die rechte zieht den vergleich immer wieder gerne als stilmittel in jede diskussion um sich einerseits daran gemessen als "besser" hinzustellen, andererseits einen gewissen märtyrerstatus zu erlangen, da man sich allen "vorurteilen" zum trotz nicht von seinem -natürlich für alle besseren- kurs abbringen lässt und nicht zuletzt um mit pseudohistorischem halbwissen eine bildungsbürgerliche selbstvermarktung in gang zu leiten.
ich werde hier mal kein feldchen anklicken bei dem poll, da die auswahlmöglichkeiten doch sehr einseitig und beschränkt sind. dazu behaupte ich mal, ist selbst beim poll schon eine ziemlich eindeutige voreingenommenheit zu erkennen. wie mir scheint gibt es für den ersteller nur graustufen bei leuten die mit rechtsradikalismus bedingt oder ganz klar kommen, wer sich damit kritisch auseinander setzt ist zwangsläufig ein militanter linker und will jeden rechten sofort töten.
Ich habe mir hier etwas interpretationsfreiraum erlaubt, das ist also durchaus beabsichtigt^^
ich für meinen teil kann, wie sicherlich nicht schwer zu erkennen ist, nicht viel mit rechtsradikalismus anfangen, um es mal dezent auszudrücken. mein grösstes problem dabei ist nicht diese strassengewaltbereitschaft oder dergleichen. das ist eklig und mühsam in vielen einzelfällen, aber diese übermässige gewalttendenz (gewaltbereitschaft ist eine sache, das ist imo gar nichts verkehrtes, ich wehre mich auch, bin dennoch alles andere als gewalttätig, zumindest nicht initiativ) ist meistens eine frage der zeit, was jedoch oft bleibt ist die unglaubliche dummheit, eingeschränkte weltsicht und borniertheit, die überhaupt erst eine rechtsradikale gesinnung zulässt.
rechtsradikale im politischen raum sind wieder ein ganz anderes thema. davon geht eindeutig eine gefahr aus, sowohl für das innenpolitische als auch das aussenpolitische zusammenleben. hetzkampagnen, mangelnde politische weitsicht, schwärmerdemagogie und dergleichen fördern allerhöchstens unsicherheit, fremdenhass, soziale ungerechtigkeit und unrealistische ökonomische verhältnisse.
eine gewisse gemässigte, rechte/rechtskonservative politik (Ich glaub ich bau hier mal eben ein EDIT ein^^ Ich meine das "Konservativ" in erster linie auf eine politische richtung bezogen, sagen wir bspw. eine eher konservative wirtschaftspolitik, nicht etwa im bspw. religiösen sinn. säkulare politik ist absolut wichtig, da gibt es für mich kein wenn und aber und das ist imo gerade in der heutigen zeit eine basis die jedes politische system haben MUSS, leider ist es nach wie vor nicht der fall, nicht einmal in eher "fortschrittlichen" systemen wie den unseren hier, EDIT ende) halte ich für vertretbar. ich lache oft drüber und muss auch oft den kopf schütteln, da ich persönlich, mit meiner einstellung und meinen präferenzen rein gar keinen gemeinsamen nenner mit konservativer politik (ganz gleich ob links- oder rechtskonservativ) komme. nichts destotrotz halte ich einen wettbewerb in der politik für sinnvoll, zumindest in der jetzigen mitteleuropäischen politischen lage.
dass ich für mich selbst, aufgrund der gesamten persönlichkeitsstruktur, keine politik bräuchte, ist ein ganz anderes thema. ich denke es ist wichtig für viele, um sicherheit und einen basisstand sozialer gerechtigkeit zu schaffen und daher befürworte ich auf jeden fall mehrere politische lager, sofern diese auch etwas zum gesamten beitragen.
eine gute reform ist schliesslich nicht weniger gut, weil sie von einer partei (o.ä.) kommt, die man sonst weniger befürwortet.
was allerdings chucks mit rechtsradikalismus zu tun haben, habe ich nach wie vor nicht verstanden. ich warte noch auf den thread in welchem eingeworfen wird, mit chucks auf einem bein springen und dabei "hey pippi langstrumpf" singen werde die apokalypse einleiten.