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Dicke Knarren, coole Typen, heiße Mädels: Mit dem kostenlosen Gangster-MMO Crime Craft versucht Vogster Entertainment die Genres Shooter und Online-Rollenspiel zu verbinden. Ähnlich wie die kommenden Titel APB und Poisonville spielt Crime Craft in einer Welt, in der verschiedene Gangs den Ton angeben. Hier müsst ihr Feinden einheizen, Jobs erledigen und Kohle machen. Warum das manchmal auch recht eintönig sein kann, erkläre Ich euch in diesen News.
Bist Du ein echter Gangster?
Damit ihr euren Gangster nach euren Vorstellungen in die düstere Endzeit-Welt von Crime Craft schicken dürft, beginnt das MMO wie gewöhnlich mit der Charaktererschaffung. So könnt ihr natürlich entscheiden, ob ihr den virtuellen Schauplatz als Mann oder Frau unsicher macht und verschiedene Frisuren, Bärte, Gesichter und Kleidungsstücke wählen. Insgesamt fällt die Charakterkreation recht schwach aus - so gab es bei den Männern zum Zeitpunkt des Tests beispielsweise nur sieben verschiedene Gesichter. Auch bei den anderen äußerlichen Einstellungen wird nur wenig geboten. Das führt dazu, dass sich die Spieler-Avatare vor allem in den Startregionen ähnlich sehen.
Grafisch nutzt Crime Craft die Unreal Engine 3.0 und kann sich durchaus sehen lassn!
Nachdem ihr euren Charakter erstellt habt, beginnt euer Abenteuer in der Endzeit-Metropole Sunrise City. Korruption, plündernde Banden und Kriege haben die Welt von Crime Craft ins Unglück gestürzt und nun regieren Gangs über die umliegenden Regionen und Stadtteile. In Sunrise City, dem so genannten Safe-District, geht es zum Glück noch friedlich zu. Hier könnt ihr euch ähnlich wie in Guild Wars mit anderen Spielern unterhalten, Händler besuchen, zur Bank flitzen, Gegenstände zusammenbauen, bei Trainern lernen und natürlich Missionen annehmen. Da es jedoch zu Beginn nur ein sehr spärliches Tutorial gibt, ist vor allem der MMO-Anfänger zu Beginn überfordert.
Auf nach Sunrise City!
Glücklicherweise werden alle NPCs und Möglichkeiten auf einer Karte angezeigt, so dass zumindest der erste Questgeber dank Ausrufezeichen schnell gefunden ist. Für die meisten Missionen müsst ihr dann raus aus Sunrise City und landet ggf. mit anderen Spielern in einer instanzierten Karte. Hier gilt es so gut wie immer eine bestimmte Anzahl an Feinden zu erledigen oder im Team dafür zu sorgen, dass ein Boss gekillt wird. Das Kampfsystem knüpft dabei an typische Third-Person Shooter an - so müsst ihr euren Gegner per Fadenkreuz anvisieren, euch gewitzt durch die Karten ballern und natürlich auch mal in Deckung gehen. Im Gefecht hängt es auch davon ab, an welchen Körperteilen ihr eure Feinde trefft und welche Fähigkeiten ihr einsetzt - da auch die Gegner-KI zumindest halbwegs gelungen ist und es gilt, die Kontrahenten schnell auszuschalten. Auch wenn sich einige aktuelle Shooter besser spielen, gibt es hier nur wenig zu meckern.
Die Gegner hinterlassen euch das ein oder andere Medipack und natürlich auch Munition. Segnet ihr dann doch mal das Zeitliche, taucht ihr an einem Respawn-Punkt nach einer gewissen Zeit wieder auf. Bei erfolgreichen Gefechten sammelt ihr Punkte, die sobald ihr die Karte verlasst, in Geld und Erfahrung umgemünzt werden. Obendrauf gibt es für erledigte Quests noch nette Belohnungen wie neue Knarren, Rüstungsteile und Erfahrung, so dass ihr recht fix die ersten Level erklimmt. Um so höher eure Stufe ist, um so mehr neue Fertigkeiten und Items stehen euch bei Händlern und Trainern zur Verfügung. Handwerklich begabte können sich sogar aus verschiedenen Materialien tolle Gegenstände basteln, sofern ihr Skill hoch genug ist. Ferner können Items auch im spielinternen Auktionshaus gehandelt werden.
Da die Missionen jedoch nur sehr flach in die Story eingebunden wurden und auf Dauer immer den gleichen Ablauf haben, kommen die meisten Spieler wohl irgendwann an den Punkt, an dem selbst das schnelle Kampfsystem nicht mehr bei Laune hält. Zumal man andauernd auch wieder in die gleiche Karte zurück muss und diesmal nicht fünf, sondern zehn Banditen erledigen soll! Wo bleibt die Abwechslung? Auch die vielen Botenquests, bei denen man von Questgeber zu Questgeber geleitet wird, strotzen nicht wirklich vor Innovation.
Bandenkriege
Mittelpunkt des Spiels ist aber auch der PvP-Teil - der von lockeren Matches bis hin zu Bandenkriegen zwischen Spielergruppierungen reicht, sich vom Gameplay aber kaum vom PvE-Part unterscheidet. Die vier Modi Team Deathmatch, normales Deathmatch, Capture the Flag und Versorgungspunkte erobern, kennen die meisten Spieler sicherlich schon aus anderen Titeln. Während wir uns eher im Geplänkeln gemessen haben, gibt es wagemutige Gangs, die sogar in größeren Turnieren gegeneinander antreten. Jedoch gilt auch hier, die Matches machen eine Zeit lang Spaß, allerdings fehlt es typischen MMO-Spielern irgendwann an Abwechslung und für echte Shooter-Freunde gibt es aktuell einfach bessere Alternativen auf dem Markt. Zumal man wegen Spielermangel auch gerne eine längere Zeit warten darf, bis ein Match beginnt. Im Durchschnitt treiben sich nur 250 bis 500 aktive Spieler auf einem einzigen Realm herum. Obendrauf haben die wenigen Premium Spieler den Vorteil, dass sie diverse Gegenstände sowie Skills früher nutzen können und Boni erhalten. Das ist natürlich in begrenztem Rahmen völlig gerechtfertigt, da Vogster mit Crime Craft schließlich auch Geld verdienen muss. Ein paar Moneten strömen ebenfalls durch die Vermarktung von Werbeplakaten im Spiel in die Kasse der Entwickler. So seht ihr in Sunrise City Plakate von ATI, Alienware, Napster, ECKO und weitere Marken.
Im Spiel gibt es vier verschiedene PvP-Modi!
Technische Seite
Die Spielstabilität ist bis auf einige Situationen, bei denen wir vom Server geworfen wurden, durchaus in Ordnung. Das Spiel läuft selbst auf hoher Auflösung flüssig und sieht dank Unreal Engine 3.0 auch gut aus. Leider fehlt es nur hier und da an Details: Vor allem die Missionskarten wirken in einigen Teilen trist und kahl. Die Sounds passen zum Ambiente - die Musik, die zum Glück selten einsetzt, ist hingegen ein wenig gewöhnungsbedürftig.
Fazit
Das Gangster-MMO Crime Craft ist kein schlechtes, aber eben auch kein gutes Spiel! Das actionhaltige Kampfsystem ist ganz nett umgesetzt, es werden Crafting-Optionen geboten und in PvP-Gefechten kommt zumindest zu Beginn Nervenkitzel auf. Allerdings werden die Missionen auf Dauer wirklich eintönig, weil sich die Aufträge ständig wiederholen. Das können auch die vier typischen PvP-Modi auf lange Sicht nicht überbrücken, da es einfach bessere Shooter auf dem Markt gibt und es an Mitspielern mangelt. Weiterhin ist das Premium-Modell mit zwei verschiedenen Möglichkeiten und Mikrotransaktionen so kompliziert, das es eher abschreckt als den Entwicklern nutzt. Der Ansatz von Crime Craft ist gut, doch die Umsetzung lange nicht perfekt gelungen. Wir sind dementsprechend gespannt, ob es die Macher von APB: All Points Bulletin oder Poisonville hinkriegen, uns einen waschechtes Gangster-MMO aufzutischen. Wer bis dahin Crime Craft anzocken will, kann das englischsprachige Spiel völlig kostenlos ausprobieren. Achtung: Für das Spiel müsst ihr 18 Jahre alt sein!
PvE-Spieler:
Wenig Abwechslung - Quests auf Dauer eintönig.
PvP-Spieler:
Vier verschiedene PvP-Modi und Bandenkriege.
Solo-Spieler:
Schnelle Matches und die meisten Quests kann man auch alleine absolvieren bzw. wird automatisch in eine Gruppe geworfen.
Gelegenheitsspieler:
Für eine schnelle Runde durchaus geeignet.
Technik:
Recht nette Grafik dank Unreal Engine 3.0, durchschnittliche Soundkulisse, Serverstabilität bis auf einige Abstürze in Ordnung.
Pro
Actionhaltiges Kampfsystem
Recht gute Grafik
Halbwegs gute Gegner-KI
Crafting-Optionen
Typische PvP-Modi
Contra
Missionen sehr eintönig
Zu wenige Mitspieler
Verwirrendes Premium-System
Zu wenig Abwechslung
Dürftige Charaktererschaffung
Schlechtes Tutorial
Credits: playmassive , habe es etwas abgeändert.