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Geliebt oder gehasst, der einstige Megaupload-Chef ist nicht unterzukriegen. Für den Jahrestag seiner Verhaftung plant er eine Neuauflage seines Online-Speicherdienstes.
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Kim Dotcom (alias Kim Schmitz) ist seit der Schließung seines Online-Dateispeicherdiensts Megaupload zu Anfang des Jahres emsig damit beschäftigt, ein Nachfolgeprojekt auf die Beine zu stellen. Pünktlich zum Jahrestag der vom FBI initiierten Aktion unter dem Vorwurf der Netzpiraterie, also am 20. Januar 2013, soll der neue Dienst namens "Mega" online gehen. Das richtete Dotcom der Netzgemeinde via Twitter aus. An diesem Tag will sich der Plattformgründer auf einer Pressekonferenz an die Öffentlichkeit wenden.
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Im Unterschied zum Vorgängerangebot, das die Behörden zwangsweise abgeschaltet hatten, sollen die Nutzer die zum Upload bestimmten Dateien bei dem neuen Dienst schon vor dem Hochladen verschlüsseln. Dies, wie auch die Entschlüsselung, werde im Browser des Nutzers abgewickelt. Dotcom beschreibt das so: "Sie haben den Schlüssel für das, was Sie in der Cloud speichern, nicht wir."
Damit könnte Dotcom versuchen, dem Vorwurf der Urheberrechtsverletzung zu entgehen, da er ja keinerlei Kenntnis über den potentiell illegalen Inhalt der hochgeladenen Dateien besäße. Nur der Uploader des Materials soll darüber entscheiden können, ob er den Entschlüsselungs-Code an andere Nutzer weitergibt. Praktisch für Doptcom: Nicht er beziehungsweise Mega wäre dann haftbar, sondern nur der jeweilige Nutzer selbst.
Um einen reibungslosen Betrieb zu gewährleisten, sollen die Inhalte der Seite, die laut Dotcom "größer, besser, schneller, stärker und sicherer" sein wird, auf mehrere Server verteilt. Für diese "Mega Speicherknoten" werden derzeit noch Serverbetreiber gesucht. Interessenten sollten sich mit einem Angebot inklusive eines festen Monatsbeitrags melden, heißt es auf der Mega-Webseite.
Laut "Zdnet" hat Schmitz den Mindestbedarf bei etwa 60 Servern angesetzt, die - wie auch ihre Betreiber - alle außerhalb der US-Grenzen angesiedelt sein müssten. Schmitz fügte zur Begründung an: "Für Cloud-Speicherdienste oder jedes andere Unternehmen mit nutzergenerierten Inhalten ist es nicht sicher, auf Servern in den Vereinigten Staaten oder auf Domains wie .com oder .net gehostet zu sein."
Neben den Usern, die demnächst die Mega-Server fleißig nutzen sollen, sollen sich auch Investoren und Entwickler für das Projekt erwärmen. Letztere will Dotcom mit einer Schnittstelle und einem eigenen Software Development Kit locken. Künftigen Geldgebern hingegen wird in Aussicht gestellt, "Teil der Erfolgsgeschichte" zu werden.
Für die Strafverfolger des FBI hat Dotcom nur Hohn und Spott übrig. Nicht genug damit, dass sich bereits jetzt "Millionen Interessenten" die Mega-Seite ansähen, auch sämtliche FBI-Agenten wären dabei, ständig den Nachlade-Button zu drücken. "Wir sehen ihre IP-Adressen!"