Am 1. Dezember war es soweit: Publisher Electronic Arts hat mehrere Vertreter aus der Community zum “runden Tisch” nach Köln eingeladen. Warum der Publisher das tat, sollte jedem klar sein: Es ging um Origin, der neuen Kopierschutz- und Vertriebsplattform von EA, die weitesgehend in Deutschland für mächtig Wirbel gesorgt hat. Zu den Vertretern zählten Mitarbeiter der Protest-Website TheOrigin, GameStar-Redakteur Michael Graf und Mitarbeiter des VDVC (Verbraucherverband der Computerspieler). Zusätzlich wurden ein paar Battlefield-3-Fansiten eingeladen.
Die GameStar hat mittlerweile ihren Berich über das Treffen schon veröffentlicht. Für EA waren übrigens nicht nur einfache Mitarbeiter vor Ort, sondern durchaus wichtige Leute: Jens Uwe Intat, Europa-Chef von Electronic Arts, ist direkt aus London hergeflogen. Hinzu gesellt haben sich auch Olaf Coenen, Geschäftsführer EA Deutschland, Rechtsanwalt Konstantin Ewald, welcher für die EULA-Überarbeitung zuständig ist, und Craig Rechenmacher, Chef über EA Origin. Mithilfe einer Videokonferenz nahm auch Origin-Cheftechniker Greg Schaefer kurz am Treffen teil.
Die Community-Vertreter haben fleißig ihre Kritikpunkte vorgebracht. Laut der GameStar haben sich die EA-Verantwortlichen einige Notizen gemacht. So gab Ewald bekannt gegeben hat, dass man noch die letzten rechtswidrigen Teile der EULA abgeändert hat und diese bald in Kraft treten werden. Überraschenderweise zeigt sich auch Jens Uwe Intat von den ständigen Rechtsgerede langsam genervt:
“Als der VDVC-Sprecher Patrik Schönfeldt anmerkt, dass in der bereits überarbeiteten Origin-EULA noch immer stehe, es gelte englisches Recht, verliert sich Ewald in einem rechtlichen Exkurs: Es sei unter Juristen grundsätzlich umstritten, ob diese Klausel überhaupt zulässig sei, was allerdings sowieso nichts daran ändere, dass der EULA deutsches Recht zugrunde liege, weswegen man eigentlich auch »Es gilt deutsches Recht« reinschreiben könnte. »Dann tun wir das doch!«, zischt Jens Uwe Intat, der offensichtlich selbst genervt ist von solchen Verklausulierungen, die den Dialog mit der Community weiter erschweren.”
Zu Beginn der Veranstaltung gab Coenen auch bekannt, dass man nichts Böses will. Eine verständliche Aussage. Auch in Thema Hardware-Daten erfassen hatten die Community-Vertreter Vorschläge parat, zu denen sich EA ebenfalls Notizen gemacht hat.
“Marcus de Roquez von TheOrigin bringt es auf den Punkt: »Warum fragt ihr die Spieler nicht, ob sie bei der Datensammlung helfen wollen?« Electronic Arts könnte – ähnlich wie Valve bei Steam – die Origin-Community vorab um die Erlaubnis bitten, Daten sammeln zu sammeln. Es gibt sicherlich viele Community-Mitglieder, die dazu bereit wären, Hardware-Daten zur Verfügung zu stellen, wenn sie damit dazu beitragen, die EA-Spiele zu verbessern. Man muss eben nur höflich fragen.”
“Robert Walther von TheOrigin spinnt den Vorschlag weiter: Man könne doch drei Arten von Origin-Accounts anbieten: In der Standardversion dürfen die Fans unbehelligt spielen, ohne Daten abzugeben. Wer in die Datensammlung einwilligt, steigt zum VIP-User auf und bekommt früheren Zgriff auf (kostenpflichtige) DLCs, etwa zu Battlefield 3 oder Mass Effect 3 . Und wer ein Premium-Konto erstellt, zahlt zwar Monatsgebühren, bekommt aber alle DLCs kostenlos. Jens Uwe Intat reagiert auf diesen detaillierten Vorschlag mit einem anerkennenden Lächeln, bei seinen Kollegen kratzen die Stifte.”
Den gesamten Artikel könnt ihr bei den nachlesen. Der Bericht von TheOrigin, der laut weitesgehend objektiv gehalten werden soll, wird in den kommenden Tagen veröffentlicht werden.
Quelle: Justgaming.eu