Josef Fares ist eine emotionale Persönlichkeit mit einer ordentlichen Portion Leidenschaft. Das zeigte er auch auf den The Game Awards. "Fick die Oscars -Mittelfinger- Fuck you!" Koks, Alkohol oder doch ein gelungener und geplanter PR-Coup? Ein Leak zeigt nicht nur, wie EA's Marketing funktioniert, sondern auch dass dieser "Patzer" durchaus gewollt sein könnte!
Einige haben es vielleicht schon mitbekommen, andere vielleicht noch nicht. Für die, die es noch nicht wissen, ein kurzer Rückblick: es ist Donnerstagnacht, ich halte einen Live-Ticker für eine andere Redaktion und hatte nur kurze drei Stunden Schlaf, um wachzubleiben. Es sind die Game Awards, seit vier Jahren wie immer im Dezember. Und wie immer sehr spät. Weil Amerika und Zeitzone, ihr wisst schon. Etwa bei der Hälfte der Show holt sich Geoff Kighly, der Veranstalter der „The Game Awards“, den ehemaligen Filmemacher und aktuellen Spiele-Produzenten Josef Fares auf die Interview-Bühne. Er wirkt etwas angeschlagen, leicht… sagen wir es in seinen Worten, abgefuckt. Kighly will einige Infos von Fares über sein kommendes Spiel A Way Out erfahren – die Koop-Revolution, wie es gerne betitelt wird. Doch irgendwie geht Fares nicht ganz auf die Fragen ein und driftet relativ schnell auf die Oscars ab. Und dann passierte etwas, was mich in Sekunden wachgerüttelt hat.
Ich dachte mir nur… bitte was? Hat er das gerade wirklich gemacht? Es hat sich zwar schon angebahnt, dass Fares, der bekannt für seine „Emotionen“ ist, etwas über die Stränge schlagen wird. Aber das? Nun ja, seht und liest selbst:
„Das ist doch Wahnsinn. Ich meine, schau, die Oscars können sich selbst ficken [wortwörtlich]. Das ist der echte Scheiß. Ich sag’s dir, das ist die echte Scheiße. Was ist das? Interaktives Gaming [bezogen auf die Einbeziehung der Zuschauer vermutlich] Sorry, dass ich darauf so rumreite, ich brauche nur noch eine Sekunde. Passt auf. Darf man hier fluchen? [Geoff: Ja, du kannst fluchen, nur zu]. Scheiß auf die Oscars! Scheiß auf die Oscars! Fuck you! Ich sag’s euch, die sind Bullshit.“
"EA war sehr gut zu mir."
Man könnte vielleicht meinen, dass dies ein riesen großer Fauxpas von Fares ist. Dass dies nicht zum Plan gehörte. Für Geoff Kighly auf keinen Fall. Aber vielleicht steckt etwas mehr dahinter. Denn so sehr auch das Spiel A Way Out beworben wird und gute Schlagzeilen mit der Tatsache machen konnte, dass nur ein Spieler das Spiel kaufen braucht und der Freund mitspielen kann… so sehr mangelt es dem Spiel an tatsächlichem Kaufinteresse. An dem richtigen Hype.
Zumindest wenn man nach EA geht, denn die publishen das Spiel. Und Angesicht der aktuellen Situation hätte man es für keinen Zufall halten können, dass A Way Out ein Multiplayer wird (obwohl seit 2014 das Projekt bekannt war). So dachte wohl zumindest Fares. Denn als Geoff diesen Aspekt ansprach, fühlte sich Fares wohl dazu genötigt, sich zu verteidigen, zu rechtfertigen. Dabei kann man diesen Aspekt nur loben. Es könnte aber auch daran liegen, dass EA bereits zuvor auf den Game Awards bei einer vorherigen Bekanntgabe eines Awards „gerosted“ wurde. Doch was sagte Fares nun?
„Das mit dem Multiplayer war komplett meine Idee. Das hat nichts zu tun mit dem ganzen EA-Scheiß, der gerade abgeht, mit den Lootboxen und so. Ich will euch eine Sache sagen: EA war sehr gut zu mir. Klar, im Moment ist es angesagt, EA zu hassen und so weiter. Aber worauf ich hinaus will: Alle Publisher bauen mal Mist. So läuft der Laden. Sie bauen Mist. Aber im Fall von A Way Out haben sie uns immer unterstützt und 100 Prozent der Einnahmen gehen an mein Team.“
Kein Zufall
Kighly bleibt erstaunlich cool in dieser Situation. Ich bezweifel jedoch, dass 100 % der Einnahmen an sein Team gehen. Es wäre ein absolutes Minusgeschäft für Electronic Arts, wo sie doch fünf Jahre auf ein Release warten. Das passt nicht zu der „Firmen-Philosophie“ von EA. Und dann ist da noch dieser Leak. Dieser könnte diesen „Ausbruch von Emotionen“ bei Fares erklären.
Laut einigen Folien stehe man zwar positiv hinter dem Titel „A Way Out“. Doch erwartet man kein hohes Verkaufspotential. Nicht nur sollen an Journalisten exklusive Zugänge zu dem Spiel vergeben werden, um darüber zu berichten. Auch soll eine Switch-Version im Januar angekündigt werden. Aber das reicht EA noch nicht. Sie setzten laut den Folien auch voll auf Josef Fares, der die PR-Trommel ordentlich rühren soll. Hier geht es zum Leak.
Da der Leak vor der The Game Awards Präsentation geschah und einen eben auf dieser Show gezeigten Trailer erwähnte, ist es sehr wahrscheinlich, dass es sich um echte Dokumente handelt.
Das dürfte den Ausfall Fares erklären, der damit einen riesigen, medialen Hype erzeugt hat und für das absolute Highlight auf den Game Awards sorgte. Abgesehen von dem Orchester. Und Conan O'Brien. Und der EA-Roast. Und DrDisRespect. Na gut, es gab schon einige, coole Highlights. Mit Abstand die beste Game Award-Show bisher.
Wie auch immer, die User feiern ihn als einen Helden in den Kommentaren unter Videos und jetzt ist A Way Out überall in den Medien, auch hier auf EPvP. Gut gemacht, Fares.
Einige haben es vielleicht schon mitbekommen, andere vielleicht noch nicht. Für die, die es noch nicht wissen, ein kurzer Rückblick: es ist Donnerstagnacht, ich halte einen Live-Ticker für eine andere Redaktion und hatte nur kurze drei Stunden Schlaf, um wachzubleiben. Es sind die Game Awards, seit vier Jahren wie immer im Dezember. Und wie immer sehr spät. Weil Amerika und Zeitzone, ihr wisst schon. Etwa bei der Hälfte der Show holt sich Geoff Kighly, der Veranstalter der „The Game Awards“, den ehemaligen Filmemacher und aktuellen Spiele-Produzenten Josef Fares auf die Interview-Bühne. Er wirkt etwas angeschlagen, leicht… sagen wir es in seinen Worten, abgefuckt. Kighly will einige Infos von Fares über sein kommendes Spiel A Way Out erfahren – die Koop-Revolution, wie es gerne betitelt wird. Doch irgendwie geht Fares nicht ganz auf die Fragen ein und driftet relativ schnell auf die Oscars ab. Und dann passierte etwas, was mich in Sekunden wachgerüttelt hat.
Ich dachte mir nur… bitte was? Hat er das gerade wirklich gemacht? Es hat sich zwar schon angebahnt, dass Fares, der bekannt für seine „Emotionen“ ist, etwas über die Stränge schlagen wird. Aber das? Nun ja, seht und liest selbst:
„Das ist doch Wahnsinn. Ich meine, schau, die Oscars können sich selbst ficken [wortwörtlich]. Das ist der echte Scheiß. Ich sag’s dir, das ist die echte Scheiße. Was ist das? Interaktives Gaming [bezogen auf die Einbeziehung der Zuschauer vermutlich] Sorry, dass ich darauf so rumreite, ich brauche nur noch eine Sekunde. Passt auf. Darf man hier fluchen? [Geoff: Ja, du kannst fluchen, nur zu]. Scheiß auf die Oscars! Scheiß auf die Oscars! Fuck you! Ich sag’s euch, die sind Bullshit.“
"EA war sehr gut zu mir."
Man könnte vielleicht meinen, dass dies ein riesen großer Fauxpas von Fares ist. Dass dies nicht zum Plan gehörte. Für Geoff Kighly auf keinen Fall. Aber vielleicht steckt etwas mehr dahinter. Denn so sehr auch das Spiel A Way Out beworben wird und gute Schlagzeilen mit der Tatsache machen konnte, dass nur ein Spieler das Spiel kaufen braucht und der Freund mitspielen kann… so sehr mangelt es dem Spiel an tatsächlichem Kaufinteresse. An dem richtigen Hype.
Zumindest wenn man nach EA geht, denn die publishen das Spiel. Und Angesicht der aktuellen Situation hätte man es für keinen Zufall halten können, dass A Way Out ein Multiplayer wird (obwohl seit 2014 das Projekt bekannt war). So dachte wohl zumindest Fares. Denn als Geoff diesen Aspekt ansprach, fühlte sich Fares wohl dazu genötigt, sich zu verteidigen, zu rechtfertigen. Dabei kann man diesen Aspekt nur loben. Es könnte aber auch daran liegen, dass EA bereits zuvor auf den Game Awards bei einer vorherigen Bekanntgabe eines Awards „gerosted“ wurde. Doch was sagte Fares nun?
„Das mit dem Multiplayer war komplett meine Idee. Das hat nichts zu tun mit dem ganzen EA-Scheiß, der gerade abgeht, mit den Lootboxen und so. Ich will euch eine Sache sagen: EA war sehr gut zu mir. Klar, im Moment ist es angesagt, EA zu hassen und so weiter. Aber worauf ich hinaus will: Alle Publisher bauen mal Mist. So läuft der Laden. Sie bauen Mist. Aber im Fall von A Way Out haben sie uns immer unterstützt und 100 Prozent der Einnahmen gehen an mein Team.“
Kein Zufall
Kighly bleibt erstaunlich cool in dieser Situation. Ich bezweifel jedoch, dass 100 % der Einnahmen an sein Team gehen. Es wäre ein absolutes Minusgeschäft für Electronic Arts, wo sie doch fünf Jahre auf ein Release warten. Das passt nicht zu der „Firmen-Philosophie“ von EA. Und dann ist da noch dieser Leak. Dieser könnte diesen „Ausbruch von Emotionen“ bei Fares erklären.
Laut einigen Folien stehe man zwar positiv hinter dem Titel „A Way Out“. Doch erwartet man kein hohes Verkaufspotential. Nicht nur sollen an Journalisten exklusive Zugänge zu dem Spiel vergeben werden, um darüber zu berichten. Auch soll eine Switch-Version im Januar angekündigt werden. Aber das reicht EA noch nicht. Sie setzten laut den Folien auch voll auf Josef Fares, der die PR-Trommel ordentlich rühren soll. Hier geht es zum Leak.
Da der Leak vor der The Game Awards Präsentation geschah und einen eben auf dieser Show gezeigten Trailer erwähnte, ist es sehr wahrscheinlich, dass es sich um echte Dokumente handelt.
Das dürfte den Ausfall Fares erklären, der damit einen riesigen, medialen Hype erzeugt hat und für das absolute Highlight auf den Game Awards sorgte. Abgesehen von dem Orchester. Und Conan O'Brien. Und der EA-Roast. Und DrDisRespect. Na gut, es gab schon einige, coole Highlights. Mit Abstand die beste Game Award-Show bisher.
Wie auch immer, die User feiern ihn als einen Helden in den Kommentaren unter Videos und jetzt ist A Way Out überall in den Medien, auch hier auf EPvP. Gut gemacht, Fares.