Die Politik konnte sich noch nie sonderlich gut mit Computerspielen vertragen. Das musste dieses Jahr der Ego-Shooter Crysis 2 am eigenen Leib erfahren: Nach seiner Nominierung als bestes deutsches Spiel (BGG - Best German Game) beim deutschen Computerspielpreis griff die CDU kurzerhand hart durch und zog Crytek die Chance auf einen Award direkt vor der Nase weg, so berichtet Wolfgang Börnsen in einer Pressemitteilung auf cducsu.de.
Als Begründung gibt er an, dass gewalthaltige Computerspiele, oder auch Killerspiele genannt, nicht in einer solchen Form honoriert werden dürfen und einem solchen Preis nicht würdig sind. Nur Spiele, die kulturell sowie pädagogisch wertvoll für die Gesellschaft sind, sollen ausgezeichnet werden. Er schreibt, dass das Spiel so viel technische Innovation mitbringen kann wie es will, von der Jury als bestes deutsches Computerspiel darf es keinesfalls gewählt werden.
c-netz.info hat daraufhin ein Statement abgegeben, in dem dem Politiker vorgeworfen wird, dass er sich nicht einmal ansatzweise mit dem Spiel beschäftigt hat und somit nur nach dem äußerlichen Erscheinungsbild gegangen ist.
In der Vergangenheit gewann Anno 1404 den Preis als Bestes Internationales Spiel, weil die Top-Titel Uncharted 2 und Dragon Age: Origins wegen ihrem höheren Gewaltfaktor ebenso aus den Nominierungen rausgeflogen sind. c-netz erwähnt, dass Computerspiele endlich von der Gesellschaft und vor Allem von der Politik als großes Kulturgut angesehen und akzeptiert werden müssen.