Schwieriges Eisen, ich persönlich, gegeben meinen Lebensumständen, würde nie eine Zusatzversicherung machen außer eventuell bei Zähnen bei denen schon absehbar ist, dass es "irgendwann" Probleme geben wird (z.b. weil familiär bedingt, eine Zeit lang sehr schlechte Mundhygiene o.ä.).
Ansonsten kannst du dir den "PKV-Status" auch bis zu einem gewissen Grad extra erkaufen im Krankenhaus. Meistens kostet da besseres Essen + Einzelzimmer nur wenige 10er pro Nacht extra. Wenn du also in etwa 5 Jahren 2 Wochen im Krankenhaus verbringst, eine Nacht kostet 50€ extra, bist du bei etwa 700€ extra.
Bei Zusatzversicherungen zahlst du für etwas derartiges idR 10€+-. Sagen wir einfach 10€. Das heißt in 5 Jahre wûrdest du an die Versicherung zahlen: 5*12*10=600€.
Das sind 100€ weniger, aber du darfst hier nicht vergessen, dass du dafür auch "mehr Stress" hast. Die Zusatzversicherungen, vor allem die Günstigen, werden ihr bestes tun, um möglichst wenig Geld an dich zahlen zu müssen. Sprich im Worst Case musst du die 700€ einige Monate lang auslegen und wenns richtig Scheiße kommt sogar einklagen.
Das alles wären mir die 100€ gespart nicht Wert.
Es gibt halt bei der ganzen privaten Sparte ein großes Problem, was gesetzlich Versicherte so nie direkt wahrnehmen:
Alles über den "Standard hinaus" ist eine individuelle Leistung der Versicherung. Das heißt die kann da dann auch ganz individuell festlegen was für Nachweise sie will, was du für Voraussetzungen erfüllen musst, Mindestdauer/Höchstdauer, etc. Und mamchmal wird eben die Zahlung auch verweigert in der Hoffnung, dass der Versicherte eh nicht klagt.
Das alles fügt dem Ganzen natürlich eine sehr wackelige Komponente hinzu. Das Einzige was aus meiner Sicht für Selbstständige und Beamte unter 30 und mit "keinem oder wenigem Kinderwunsch" Sinn macht ist gleich eine PKV mit Selbstbeteiligung.
Ich bin seit 3 Jahren in einer PKV und spare tatsächlich dadurch monatlich etwa 400€. Auch aufs Alter gerechnet, zahle ich später knapp 50€ weniger als "der maximale Beitrag in der GKV". Da ich aber wirklich nicht vorhabe nennenswert in Rente zu gehen, ist das immernoch fine.
Overall wird die PKV und sonstige Zusatzversicherungen zu sehr gehyped und beworben. Man muss sich wirklich bei jedem Angebot mal hinsetzen und ganz genau ausrechnen ob sich das lohnt. Etwas ähnliches habe ich mit meiner "Krankengeldversicherung" gemacht und eben auch bei PKV vs GKV.
Keiner kann dir hier also sagen: Tus oder lass es.
Du musst wirklich selbst gegenrechnen ob sich das für deine Situation lohnt.
Dennoch ist die Tendenz: Es lohnt sich eher nicht.
Edit:
Übrigens hast du als GKV keine Chance zu Privatärzten zu gehen, egal was du tust. Alleine von der Logik her macht das keinen Sinn: Die privaten Ärzte sind ja in der Regel Ärzte, die keinen Krankenkassenplatz bekommen haben. Das heißt sie werden von den GKVs auch nicht anerkannt als "bezahlwürdiger Arzt". Sprich deine Private Zusatzversicherung müsste dann vollkommen für das komplette Honorar des privaten Arztes aufkommen, weil die GKV nicht einmal einen Teil zahlt, weil kein Krankenkassenplatz. Dann muss die Zusatzversicherung aber mehr als 20€ verlangen, weil sonst geht sie auf Dauer ja Bankrott, denn wer verspricht der Zusatzversicherung, dass du nicht andauernd in Zukunft zu privaten Ärzten gehst?
Das heißt die Zusatzversicherung muss dir ungefähr den Betrag in Rechnung stellen, den auch normale Versicherte zahlen würden. Dann stellt sich aber für den Versicherten die Frage: Warum 2x zahlen?
Also an Privatärzte kommst du nur sinnvoll ran mit:
1. Entweder PKV oder
2. Selbstzahlen
Alles andere bringt dir nichts.