Steuererklärung

01/12/2021 13:00 Sharptron#1
Hey miteinander, unzwar wollte ich jetzt mal meine Steuererklärung machen, hab die davor auch immer selbst gemacht, nur hat sich seit letztem Jahr etwas geändert.

Habe mir eine Wohnung gekauft und die vermietet (da kann man ja was von den Nebenkosten und die Bankzinsen versteuern).
Ein Kleingewerbe angemeldet wegen MBA(Merch by Amazon) da verkauft man Merchartikel, da hab ich garkeine Ahnung was ich für Zahlen brauch bzw wo man die herbekommt?

Für das Kleingewerbe hab ich nun eine extra Steuernummer vom Finanzamt erhalten, muss ich dann 2 Steuererklärungen machen? Für mein Vollzeitjob und dann noch für das Kleingewerbe?
01/12/2021 13:40 nbr3nk7x#2
Du musst deine Mieteinahmen samt Nebenkosten komplett als Einnahmen geltend mache und kannst alle Kosten die du in Verbindung mit der Wohnung hattest absetzen. Also auch Kontoführung und Zinsen. Ich gehe Mal davon aus, dass es keine umsatzsteuerpflichtige Vermietung ist. Sollte es doch so sein, so muss natürlich auch eine Umsatzsteuererklärung angefertigt werden.

Für das Kleingewerbe: Wenn der Freibetrag von 24.500 € überschritten wird muss eine Gewerbesteuererklärung abgegben werden. Außerdem auf jeden Fall eine Umsatzsteuererklärung. In der Einkommensteuererklärung sind das Einkünfte aus Gewerbebetrieb gem. § 15 EStG. Da musst du dann die Anlage EÜR ausfüllen in der du deine Einnahmen und Ausgaben gegenüberstellst.

Dies gilt natürlich nur wenn du nicht Buchführungspflichtig bist, sonst musst du einen Jahresabschluss anfertigen.

Hast Du ein Glück, dass wir hier im OT alles von Tierpfleger bis hin zum Steuerexperten haben. Hoffe, dass ich helfen konnte.
01/13/2021 19:26 i0N#3
Wenn es an solchen grundlegenden Fragen scheitert, wäre dir wirklich zu einem Steuerberater geraten. Das kann sonst sehr schnell sehr scheisse für dich werden.

Ein "Kleingewerbe" gibt es im Übrigen nicht (gewerberechtlich). Gewerbe ist Gewerbe. Vielleicht hast du Gebrauch von der Kleinunternehmerregelung gemacht, die ist aber nur umsatzsteuerrechtlich relevant und hat mit dem Gewerbe an sich nichts zu tun.

Ansonsten, wie die Erklärung grundlegend anzufertigen ist, wurde ja bereits beantwortet. Wenn du es wirklich selbst machen willst, wäre dir zumindest zu einem Tool wie Smartsteuer geraten...
01/13/2021 23:22 Deepismagic_#4
Such Dir bitte einen guten Steuerberater bzw. vor Gewerbeanmeldung solltest Du Dich eigentlich um solche Dinge schlau machen, im Steuerrecht gilt am Ende immer, dass Unwissenheit nicht vor Strafe schützt.
01/14/2021 13:23 SCORNI#5
Da du scheinbar eine Immobilie als Renditeobjekt hast und keine steuerliche Erfahrung im Umgang mit dieser:

Schau dir unbedingt die Abschreibung für Abnutzung an. (AFA)
Du kannst jedes Jahr 2% des Immobilienwertes abschreiben. Das ist schon eine ordentliche Summe.
Ohne diese Abschreibung ist es i.d.R. schwierig positiven Cashflow aus Renditeobjekten zu ziehen. Zumindest wenn du in einer anständigen Stadt in West- oder Süddeutschland investiert hast. In irgend einem 30.000€ Drecksloch in Dresden siehts natürlich anders aus.

Nichtsdestotrotz wäre das ein verschenkter Steuervorteil. Ich würde dir zumindest für dieses Jahr zum Steuerberater raten. Der wird dich sicherlich eine niedrige 3-Stellige Summe kosten, dafür wird er das maximal Mögliche rausholen und du kannst nächstes Jahr einfach selber die Zahlen aus der Steuererklärung anpassen :>
01/16/2021 01:56 Goku.#6
150€ Steuerberater und du bist deinen Problemen los.
Schön Ein- und Ausnahmen sammeln und zu ihm schicken.
01/18/2021 14:39 Shartex#7
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Originally Posted by Goku. View Post
150€ Steuerberater und du bist deinen Problemen los.
Schön Ein- und Ausnahmen sammeln und zu ihm schicken.
150€ :kekw: Dann wäre das Leben echt schön.
01/22/2021 23:47 Sharptron#8
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Originally Posted by netoforlan10 View Post
Du musst deine Mieteinahmen samt Nebenkosten komplett als Einnahmen geltend mache und kannst alle Kosten die du in Verbindung mit der Wohnung hattest absetzen. Also auch Kontoführung und Zinsen. Ich gehe Mal davon aus, dass es keine umsatzsteuerpflichtige Vermietung ist. Sollte es doch so sein, so muss natürlich auch eine Umsatzsteuererklärung angefertigt werden.

Für das Kleingewerbe: Wenn der Freibetrag von 24.500 € überschritten wird muss eine Gewerbesteuererklärung abgegben werden. Außerdem auf jeden Fall eine Umsatzsteuererklärung. In der Einkommensteuererklärung sind das Einkünfte aus Gewerbebetrieb gem. § 15 EStG. Da musst du dann die Anlage EÜR ausfüllen in der du deine Einnahmen und Ausgaben gegenüberstellst.

Dies gilt natürlich nur wenn du nicht Buchführungspflichtig bist, sonst musst du einen Jahresabschluss anfertigen.

Hast Du ein Glück, dass wir hier im OT alles von Tierpfleger bis hin zum Steuerexperten haben. Hoffe, dass ich helfen konnte.
Danke für die hilfreiche Antwort, ich hab heute nach einem Steuerberater gesucht, viele nehmen keine neuen Mandanten mehr auf. Mit einem hab ich jetzt ein Termin, der meinte aber das die Steuererklärung in etwa 600€ kosten würde und dann nochmal 500€ für die Steuererklärung für das Kleingewerbe. Sind da nicht fixe Preise? Oder verlangt da jeder was anderes? Finde das schon extrem teuer.
01/23/2021 00:33 Shadow992#9
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Originally Posted by Sharptron View Post
Danke für die hilfreiche Antwort, ich hab heute nach einem Steuerberater gesucht, viele nehmen keine neuen Mandanten mehr auf. Mit einem hab ich jetzt ein Termin, der meinte aber das die Steuererklärung in etwa 600€ kosten würde und dann nochmal 500€ für die Steuererklärung für das Kleingewerbe. Sind da nicht fixe Preise? Oder verlangt da jeder was anderes? Finde das schon extrem teuer.
Ich habe noch nie einen Steuerberater benutzt bzw. wenn dann gleich als Finanzverwalter im Unternehmen angestellt. :D

Aber soviel ich weiß ist das bei Steuerberatern ähnlich wie bei der gesetzlichen Krankenkasse: Es gibt gewisse Richtwerte aber jeder kann da noch einmal seine Prozente bis zu einer gewissen Höhe drauf hauen.

Wenn du willst können wir auch einmal gemeinsam über deine Steuererklärung schauen und die machen. Ich hab zwar sicher nicht alle Kniffe drauf, aber dafür koste ich auch keine 1100€. :D

Dann verlierste durch mich vllt 600€ "Einsparpotential", aber hast in der Summe immernoch 500€ mehr über als mit Steuerberater, wobei du durch einen Steuerberater natürlich auch gewissermaßen einen "Langzeitlern-Effekt" hättest.