Das Portal YouTube-Mp3 hat von der Google-Tochter YouTube eine Unterlassungsanordnung erhalten und den Dienstleister blockiert. Nach Angaben des Anwaltes gefährdet der Konvertierungsdienst, mit dem man bislang ohne zusätzliche Software Videos in Musikstücke konvertieren konnte, die Sicherheit der Anwender. YouTube schweigt sich aber darüber aus, wie die Gefährdung der Nutzer genau zustande kommt.
Vor wenigen Tagen erhielten die Betreiber des Portals YouTube-Mp3 eine Unterlassungsanordnung vom YouTube-Rechtsanwalt Harris Cohen. Sie werden bezichtigt, die Nutzer des Videoportals YouTube zu gefährden. YouTube fordert die Verantwortlichen auf, ihren Dienst komplett einzustellen. Um das Angebot zu erschweren, werden mittlerweile sämtliche Anfragen der Webseite blockiert. Das Angebot eines Gesprächs mit YouTube blieb nach Auskunft der Betreiber unbeantwortet. Selbst an einem Telefonat scheint bei Google kein Bedarf zu bestehen. Im Schreiben führt der Jurist aus, man bemühe sich darum, YouTube sicher und verantwortungsbewusst zu gestalten. Die Verletzung der Nutzungsbedingungen und der Google-eigenen API stehe dem entgegen.
Im Statement von YouTube-MP3 führt der Betreiber aus, er habe sich stets darum bemüht, nicht zu viel Werbung zu schalten. Nach eigenen Aussagen erfolgten 65% der Seitenaufrufe ohne eine Anzeige. Zwar seien aufgrund der vielen Besucher Anfragen von Anbietern von Online-Spielen und mit pornographischem Inhalt eingegangen, diese habe man aber stets abgelehnt. Google habe hingegen stets die "Don't be evil"-Philosophie vertreten, obwohl man mit einigen Dienstleistungen direkt an den Inhalten Dritter verdient und diese nicht finanziell entlohnt. So etwa beispielsweise Google News oder das reichhaltige Angebot von Google Books, das ohne die Vorarbeit der Autoren unmöglich wäre. Wenn man ohne Gegenleistung eingescannte Bücher und die News von Verlagen und Online-Portalen anbietet, wieso ist dann die Konvertierung kompletter Videos in Musikdateien verwerflich, zumal keine Gefährdung im Detail erläutert wird. Portalbetreiber Philip Matesanz kann zumindest nicht nachvollziehen, wieso Google nun plötzlich die eigene Marktmacht dafür einsetzen will, im Internet seine Dienstleistung zu verbieten.
Quelle: Lars Sobiraj (gulli.com)