Testbericht zur Roccat Ryos MK Glow
Die beste mechanische Tastatur für Gamer?
Die beste mechanische Tastatur für Gamer?
Vorwort
Tastaturen gibt es wie Sand am Meer. In der großen Masse die richtige zu finden, fällt deshalb nicht immer leicht. Vor allem wenn die Ansprüche etwas spezieller werden.
Die Ryos MK Glow aus dem Hause Roccat bietet einem zumindest auf dem Papier alles was das Gamerherz begehrt.
Ob die Tastatur in der Praxis aber wirklich hält, was sie in der Theorie verspricht, werde ich in diesem Testbericht klären.
Meinen Testbericht habe ich in folgende Punkte untergliedert:
1. Die technischen Daten im Überblick
2. Aussehen
3. Verarbeitung und erster Eindruck
4. Der erste Start
5. Die Tastenmechanik und das Schreibgefühl
6. Die technische Ausstattung
7. Der Roccat Treiber
8. Fazit
Die Technischen Daten im Überblick:
• Beleuchtetes, mechanisches Keyboard mit 113 Tasten
• Erweitertes Anti-Ghosting mit N-Key Rollover
• CHERRY MX Black Switches
• 3 programmierbare Daumentasten
• 5 programmierbare Makrotasten
• 1000 Hz Polling-Rate
• 1 ms Reaktionszeit
• 1,8 m USB Kabel
Diese Punkte habe ich von der Roccat Homepage übernommen.
Externe Quelle:
Aussehen
Verarbeitung und erster Eindruck
Nimmt man die Tastatur aus der Verpackung merkt man sofort, dass die Ryos MK Glow mit ihren 1533g wahrlich kein Leichtgewicht ist. Das liegt aber vor allem an der besonderen Bauweise der Tastatur. Denn man könnte meinen, dass die Ryos MK Glow aus nur einem einzigen Stück Kunststoff "ausgefräst" wurde. So fühlt es sich zumindest an, wenn man die Tastatur zum ersten Mal in der Hand hält. Nichts klappert oder wackelt. Alles ist fest miteinander verbunden.
Stellt man die Tastatur dann auf den Tisch, fällt sofort auf, dass sie bombenfest auf dem Tisch sitzt und sich bei der Benutzung keinen Millimeter bewegt.
Das liegt neben dem Gewicht vor allem an der Unterseite der Tastatur. Auf dieser befinden sich nämlich Gummistreifen, die das Verrutschen der Tastatur verhindern. Sogar die Höhenverstellung ist mit einer Gummierung versehen, was ich sehr lobeswert finde!
Denn gerade solche Kleinigkeiten werden bei vielen anderen Herstellern oft vergessen und zeigen einfach, dass sich bei der Entwicklung der Tastatur wirklich Gedanken gemacht wurde.
Neben den Gummistreifen sind auf der Unterseite auch noch Kabelkanäle zu finden. Durch diese kann man z.B. sein Mauskabel führen, um seinen Schreibtisch möglichst "clean" vor herumliegenden Kabeln zu halten.
Die Oberfläche um das Tastenlayout herum ist mit eine speziellen Mikropunkt-Oberfläche versehen, welche Schmutz und Fingerabdrücke fern hält.
Das funktioniert in der Praxis auch wirklich erstaunlich gut. Der ein oder andere Staubkrümel lagert sich auf der Oberfläche zwar gelegentlich ab, aber Fingerabdrücke - Fehlanzeige!
Der erste Start
Die Roccat Ryos MK Glow wird per USB 2.0 an den PC angeschlossen. Das Kabel ist 1,8 Meter lang, reicht also problemlos aus, um auch längere Strecken zum PC zu überwinden.
Hat man die Tastatur dann angeschlossen, ist diese auch sofort einsatzbereit. Eine zusätzliche Treiberinstallation ist nicht erforderlich.
Ich würde sie aber trotzdem empfehlen. Denn erst mit dem Treiber hat man den vollen Zugriff auf alle Funktionen der Tastatur. Dazu aber später mehr.
Die Tastenmechanik und das Schreibgefühl
In der Ryos MK Glow verbaut Roccat mechanische Cherry MX Black Switches. Diese sind für mehr als 50 Millionen Tastenanschläge konstruiert, haben einen Auslöseweg von 2 Millimetern und einen Anschlagsweg von 4 Millimetern sowie einen Aktivierungsdruck von 60 Gramm. Außerdem sind sie linear. Das heißt sie geben beim Auslösen weder akustisch noch haptisch ein Feedback ab. Dies ermöglicht eine sehr schnelle Mehrfachbetätigung der Tasten. Gerade für Gamer und Vielschreiber ist das sehr nützlich.
Der Druckpunkt von 60 Gramm ist meiner Meinung nach einfach perfekt. Die Tasten lassen sich nicht zu schwer, aber auch nicht zu leicht drücken. Wenn man sich erst an die Mechanischen Tasten gewöhnt hat, kann man seine Finger gerade zu über die Tastatur fliegen lassen. Die Eingaben werden trotzdem ohne Verzögerung an den PC weitergegeben. Dank der großen Handballenablage verkrampfen die Finger beim Tippen auch nicht.
Ich empfinde das Schreiben auf der Ryos MK Glow daher immer als sehr angenehm!
Die einzelnen Tasten sind auch mit einer blauen Beleuchtung versehen. In Sachen Helligkeit hat man die Wahl zwischen sechs Helligkeitsstufen. Durch die Beleuchtung kann man die Buchstaben auf den Tasten auch im dunkeln noch gut erkennen. Sehr praktisch wie ich finde!
Falls die Beleuchtung doch einmal stören sollte, kann man sie aber auch komplett ausschalten.
Die technische Ausstattung
Um auch eine verzögerungsfrei Übertragung der Eingaben zu gewähren, verbaut Roccat in der Ryos MK Glow einen 32-Bit starken ARM Prozessor mit einem 2 MB große Flash-Speicher. Zusätzlich sorgt das erweiterte Anti-Ghosting mit N-Key Rollover dafür, dass auch beim gleichzeitigen Drücken mehrerer Tasten alle Eingaben fehlerfrei registriert werden.
Die Polling-Rate von 1000 Hz tut ihr übriges, um eine lagfreie Übertragung der Eingaben über den USB-Port zu garantieren.
Der Roccat Treiber
Wie vorher schon kurz erwähnt, gewährt einem erst das Treiberpacket den vollen Zugriff auf alle Funktionen der Ryos MK Glow.
Meiner Meinung nach ist der Treiber wirklich gelungen! Alles ist sehr übersichtlich gestaltet, sodass man sich schnell zurecht findet.
Wenn man den Treiber öffnet, stehen einem vier Menüpunkte zur Auswahl:
Main Control - Key Assignment - Roccat R.A.D. - Update/Support
Main Control
In diesem Menüpunkt hat man Zugriff auf die Tastenbeleuchtung und kann die Helligkeit an seine Bedürfnisse anpassen.
Außerdem hat man die Möglichkeit, einzelne Tasten wie z.B. die Windows-, Shift- und Tabtaste zu deaktivieren bzw. später wieder zu reaktivieren.
Key Assignment
Im Unterpunkt "Key Assignment" kann man die fünf Makrotasten der Ryos MK Glow frei programmieren.
Die Makrotasten befinden sich ganz links auf der Tastatur und sind mit "M1" - "M5" beschriftet. Im Treiber lässt sich für jede dieser fünf Tasten eine individuelle Aktion festlegen.
Mit einem Druck auf eine der Makrotasten kann man z.B. seinen PC herunterfahren oder sein Lieblingsspiel starten.
Man hat aber auch die Möglichkeit, bestimmte Tastenkombinationen auf den Makrotasten zu hinterlegen. "Strg" + "C" zum Kopieren oder "Strg" + "Alt" + "Entfernen" zum Öffnen des Taskmanagers sind nur zwei von vielen Möglichkeiten der Belegung.
Desweiteren lassen sich auch die drei Daumentasten frei programmieren. Diese befinden sich unterhalb der Leertaste, so dass man sie gut mit dem Daumen erreichen kann. Die Daumentasten sind allerdings nicht mechanisch, sonder Standard Rubberdome Tasten.
Für die Programmierung gilt aber das Gleiche wie auch für die Makrotasten. Mit einem Druck auf einer der drei Tasten lässt sich entweder ein Programm oder eine spezielle Tastenkombination ausführen.
Aber das ist noch längst nicht alles, was der Treiber auf Lager hat. Das Treiberpaket ermöglicht auch die Speicherung von fünf unterschiedlichen Profilen. Je nach dem, was man gerade macht, kann man so zwischen den passenden Profilen hin und her wechseln.
Ich habe mir z.B. ein Gaming-Profil angelegt, in dem ich auf die Makro- und Daumentasten nur Funktionen gelegt habe, die das Spielen betreffen.
Ergänzend zu dem Gaming-Profil habe ich mir aber auch noch ein Profil angelegt, auf das ich wechsle, wenn ich viel schreibe. Dort habe ich dann auf die Makro- und Daumentasten z.B. "Einfügen", "Kopieren" und "Ausschneiden" gelegt.
Die Makrotasten, Daumentasten sowie die unterschiedlichen Profile sind meiner Meinung nach wirklich sehr hilfreich und zeitsparend. Es ist einfach toll nur mit einem Tastendruck eine Aktion ausführen zu können, für die man eigentlich mehrere Klicks gebraucht hätte.
Am Anfang bin ich öfters ausversehen auf die linken Makrotasten gekommen, als ich im Spiel "Esc" drücken wollte. Aber damals war ich diese zusätzlichen Tasten auf der linken Seite einfach noch nicht gewöhnt. Jetzt passiert mir das nur noch sehr selten.
Roccat R.A.D.
Eine weitere Funktion des Treiberpackets ist das sogenannte R.A.D. (Roccat Achievements Display). Hier werden einem zahlreiche Informationen über sein Nutzungsverhalten angezeigt. So sieht man z.B. wie oft man die Tasten "W", "A", "S", "D" oder die Makrotasten im Laufe seiner Nutzung schon betätigt hat.
Interessant zu sehen, wie langsam der Abstand zu den 50 Millionen Tastenanschlägen schwindet.
Update/Support
In diesem Unterpunkt hat man die Möglichkeit, seinen Treiber zu aktualisieren oder den Support von Roccat zu kontaktieren.
Fazit
Die Ryos MK Glow ist mit Abstand die beste Tastatur die ich bisher hatte. Die hervorragende Verarbeitungsqualität, das Schreibgefühl auf den mechanischen Tasten und die zahlreichen Einstellungsmöglichkeiten im Treiber wissen einfach zu überzeugen.
Einzig und allein die Tatsache, dass man manchmal ausversehen auf die Makrotasten kommt, ist etwas stören. Aber auf keinen Fall als wirklichen Kritikpunkt anzusehen.
Der Preis von 140 Euro ist im Vergleich zu normalen Rubberdome Tastaturen zwar ziemlich hoch. Aber man muss auch bedenken, dass die Cherry MX Black Switches für mehr als 50 Millionen Tastenanschläge konstruiert wurden und somit viel länger halten, als normale Rubberdome Tastaturen.
Man kauft sich mit der Ryos MK Glow also eine Tastatur für die Zukunft, mit der man auch noch in ein paar Jahren Spaß haben wird.
Wenn man das Bedenkt, ist der Preis mehr als gerechtfertigt! Ich kann die Ryos MK Glow deshalb jeden leidenschaftlichen Gamer nur empfehlen!
Falls ihr noch Fragen zur Roccat Ryos MK Glow habt, stehe ich euch gerne mit Antworten zur Verfügung. Über Feedback würde ich mich natürlich auch sehr freuen.