Im mittlerweile 11. Titel der Tomb Raider Serie werden wir die Anfänge der jungen Archäologin Lara miterleben. Laut der Pressearbeit vor Release sollen wir dabei ihre Entwicklung zur abgehärteten Grabjägerin miterleben - leider funktioniert das nicht ganz so gut. Spaß hatte ich mit dem Spiel trotzdem.
Wir befinden uns auf einem Schiff, und eigentlich sollte das ganze nur eine Forschungsreise werden. Aufgrund der Finanzen werden die junge Lara und ihr Mentor von einem Kamerateam begleitet. Gesucht wird nach der Insel "Yamatai", doch das Schiff wird von einem starken Sturm getroffen und unsere junge Lara nimmt erst mal ein Bad. Nachdem sie sich noch auf eine Insel retten konnte wird sie entführt und wir finden uns kopfüber in einer mysteriösen Höhle hängen. Schon gleich nachdem wir uns befreit haben und dabei auf einen Eisenstab fallen wird klar, das die junge Lara hier keinen Urlaub machen wird.
Angeschlagen machen wir uns also auf die Suche nach dem Ausgang und kommen zu unserem ersten Lagerfeuer, welches später auch als eine Art Unterschlupf fungiert. Wir können an den Lagerfeuern die überall auf der Insel verteilt sind unsere Ausrüstung aufrüsten, zuvor gewonnene Skillpunkte verteilen und auch per Mausklick zwischen bereits besuchten Feuern hin und her reisen.
Anders als gewohnt
Ein wenig anders als wir es von der Serie gewohnt sind mutiert das Spiel aber relativ schnell zum Stealth Shooter. So schön der Bogen oder das gezielte ausschalten von Wachen auch ist, kommt man genau so leicht mit der Shotgun an sein Ziel - und das nur wenige Stunden nachdem Lara zum ersten mal einen Menschen getötet hat. Man erkennt zwar wie versucht wurde Laras Entwicklung durch Gedanken an Lagerfeuern deutlicher zu machen, aber das ganze geht einfach zu schnell. Den vor Release angekündigten Beschützerinstinkt habe ich nicht ausleben können - die junge Archäologin scheint sich ja doch ganz gut selbst verteidigen zu können. Nichts desto trotz spielt sich das ganze sehr gut. An den Gegnern vorbei, spaßige Klettereinlagen und Cutscenes sind mit einem sehr angenehmen Pacing gut durchmischt.
Survival Instincts
Der Survival Aspekt ist relativ gering. Es gibt kein Hungerfeature ala Metal Gear Solid 3, sondern Tiere geben lediglich "Salvage" den wir auch von Gegnern und Kisten bekommen. Mit dieser Ressource können wir unsere Waffen nach Belieben am Feuer upgraden und verbessern.
Die Insel ist zwar frei begehbar, aber so richtig Open World kann man Tomb Raider nicht nennen - Ich habe allerdings kein Problem damit. Man sollte einem Spiel keine Kritik für etwas geben, das es nicht versucht zu sein. Es gibt zwar einige versteckte und optionale Gräber und Höhlen, die aber relativ schnell erforscht sind.
Neben den Sprung und Actionpassagen gibt es auch immer wieder kleine Rätsel, die aber relativ schnell gelöst sind. Nebenbei findet man noch überall auf der Welt alte Relikte oder weitere Informationen über die Insel.
Grafik und Technik
Das neue Tomb Raider sieht hervorragend aus. Egal in welcher Situation wir uns befinden, die Crystal Engine zaubert hervorragende Charaktere und Kulissen. So gefährlich und mysteriös die Insel auch sein mag, sie ist eine Augenweide. Sogar die deutsche Syncro ist sehr gut und glaubwürdig gesprochen worden.
Auch der von Jason Graves produzierte Soundtrack ist klasse, egal ob er minimal im Hintergrund oder laut in Kämpfen zu hören ist.
Fazit
Tomb Raider sieht klasse aus, die junge Lara hat tolle Animationen und das Spiel hat ein gelungenes und abwechslungsreiches Tempo. Wer sich auf ein komplettes Open World Spiel oder auf eine verletzliche Lara die mit Waffen laienhaft umgeht gewünscht hat, wird ein wenig enttäuscht sein. Jedoch macht Tomb Raider das was es will fabelhaft.
Für den Multiplayer werde ich im Laufe der Woche einen eigenen Test verfassen.