Nun auch für den PC.
Mit Batman: Arkham City will Rocksteady eine neue Fledermaus-Prügelei anzetteln, wie den Vorgänger Arkham Asylum nochmals übertreffen sollte. Ein gewagter Gedanke, denn die Messlatte lag unheimlich hoch, aber ich freue mich, folgendes sagen zu dürfen: Es hat jede kleinste Erwartung erfüllt. Nein, übertroffen.
[Story]
Die Fledermaus ist zurück, oder eher, erst da? Als Bruce Wayne bei einer Rede von TYGER-Polizisten festgenommen wird, geschieht es ihm recht übel: So findet sich unser Multi Milliardär in Arkham City wieder, einer Stadt von Mauern umringt, nur für die Bösewichte von Gotham gedacht. Und die empfangen dich natürlich herzlich: Schließlich hat Batman die ja da rein geschickt. Nach kurzer Zeit merkt man aber, dass etwas nicht stimmt. Ständig faselt der Leiter von Arkham City, Hugo Strange, irgendwas von einem Protokoll 10. Eingeleitet wird die Story von einer Catwoman-Mission, die auch ab und zu ins Rampenlicht tritt.
Während man dann mit zahlreichen Charakteren aus dem Batman-Universum spricht oder sie vermöbelt, kriegt man noch mit, dass sich der Erzfeind von Batman, der Joker, irgendwie ganz blöd vergiftet haben muss und an einem langsamen Tod stirbt.
Also: Was ist Protokoll 10 und was ist daran so gefährlich? Womit wurde der Joker vergiftet und wird er sogar ein für alle mal sterben?
Warum wollen sich alle Insassen gegenseitig an die Gurgel und kann die Gerechtigkeit wieder einmal wiederhergestellt werden?
Spielt das Spiel um es herauszufinden, aber glaubt mir, ihr wollt spielen.
Dieses Spiel ist voller dramatischer und cooler Wendungen, wo man immer wissen will, was denn nun als nächstes passiert. Die Spannung steigt bis ins Unermessliche.
[Präsentation]
> Grafik:
Die Grafik von Batman: Arkham City ist ohne Zweifel im DirectX 11 ganz weit vorn. Arkham sieht mit den hier eingesetzten Lichteffekten und der Kulisse wundervoll aus und tröstet auch über die "nur" 40 statt 60 FPS auf sehr hohen Einstellungen (Radeon HD 6970 + Phenom II x4 3,0ghz) locker hinweg.
Die Dialoge könnten in der Tat etwas lebendiger wirken und die Umgebung wird nicht im Ladescreen, sondern in Echtzeit geladen, was auch dazu führt, dass die Framerate beim Betreten einer Tür gelegentlich in die Knie geht.
> Sound:
Die deutsche Vertonung ist ist relativ gut gelungen, was aber wirklich der Knaller ist, ist die englische, denn die ist schon fast mit Portal 2 zu vergleichen. Ein derartig großartiges Voice Acting sieht man nicht alle Tage, und erst recht nicht in Videospielen.
Umgebungseffekte können ebenfalls als "sehr gut" abgestempelt werden.
[Gameplay]
Wer schon Batman: Arkham Asylum gespielt hat, weiß was ich meine, wenn ich sage, dass auch hier das Flow-Kampfsystem ausgezeichnete Arbeit leistet. Mit der linken Maustaste schlägt man, mit der rechten kontert man Angriffe. Eimpel, nicht wahr? Easy to learn, hard to master.
Ab einer Schlagabfolge von 3 Kombos geht es nämlich los: Batman/Catwoman begibt sich nämlich in eine fließende Kombo, die aus Angriff und Konter besteht. Wer extra EXP kassieren will, kann per Hotkey seine Gadgets wie eine Stromladung abfeuern, um einen Variationsbonus zu kassieren. Ab 5 bzw. 8 Kombos sind Spezialattacken einsetzbar, wie zum Beispiel Entwaffnen&Verschrotten oder die direkte Betäubung aller umgebenden Gegner.
Wie in jedem Spiel werden die Gegner immer stärker und der Kampf immer komplexer: So fangen sie an, Rüstungen und Schilde zu benutzen, was spezielle Taktiken erfordert. Und die ganz fiesen Säue haben natürlich Waffen: Sturmgewehre, Shotguns, Raketenwerfer, Sniper-Gewehre. Da kann Super-Bruce natürlich nicht frontal losstürmen und laut "LEEEROYY JENKINS!!" brüllen, hier kommen die Stealth-Passagen und seine nützlichen Gadgets ins Spiel: So kann man patrollierende Gegner lautlos von hinten zur Bewusstlosigkeit würgen oder Hilfsmittel benutzen, die die Waffen zB unbemerkt lahmlegen.
Wenn es dann aber mal gar nicht geht, haut man einfach ab. Entweder in die Dunkelheit, wie es sich bei Fledermäusen ja gehört, oder zurück zur Arkham City, wo wir zum Beispiel 440 Riddler-Trophäen sammeln oder unzählige Nebenmissionen meistern können, die uns dann Perks zum Freischalten gewähren.
Wie auch in Arkham Asylum hat Batman wieder 3 Fortbewegungsmittel: Seine Beine, den Enterhaken und seinen Umhang. Neu ist allerdings zum Beispiel der Sturzflug, mit dem man zusätzliche Geschwindigkeit bekommen kann, indem man an Höhe einbüßt.
Der Mix aus Stealth und Kampf ist nahezu perfekt: Nie hatte ich es satt, Gegner offen zusammenzuschlagen, und nie war ich es leid, schleichen zu müssen.
[Fazit]
Was soll man noch mehr sagen?
Batman: Arkham City liefert genau das, was ich will: Ich spiele nicht nur Batman, ich BIN Batman.
Mit gut 13 Stunden bewegt sich die Storyline in einem guten Zeitrahmen und die Nebenmissionen verdoppeln das Ganze nochmal.
Die Grafik ist super, die englische Synchro ist super, das Kampfsystem ist super, das ganze Spiel ist super. So, wie man es heutzutage von Batman eben erwarten kann. Ich bin Batman.
[+] Fesselnde Story
[+] Gelungenes Kampfsystem
[+] Glaubwürdige Charaktere
[+] Super Synchro
[+] Viel Zusatz-Content
[-] Gelegentliche Framerate-Zusammenbrüche
Wertung: 96%